Winterberg. Das Skiwochenende in Winterberg war ein Traum. Auch Snowboarder, Skischulen und die Stadt ziehen eine positive Bilanz. Doch bald wird es wärmer

Es war das Traumwetter für Skifahrer am vergangenen Wochenende in Winterberg: Die Sonne ließ die schneeweißen Pisten der Skigebiete erstrahlen. Am Sonntag habe man über die Region hinweg 64 Lifte öffnen können, teilte Susanne Schulten, Sprecherin der Wintersport Arena Sauerland, mit. Das sei etwa die Hälfte aller zur Verfügung stehenden Anlagen. Doch ob so viele Lifte weiterhin geöffnet bleiben, ist fraglich. Schließlich sind die Wetterprognose mit einem Temperaturanstieg und Regen nicht ganz so rosig.

Viele junge Nachwuchsfahrer nahmen am vergangenen Wochenende am Unterricht der Neuen Skischule Winterberg teil. 
Viele junge Nachwuchsfahrer nahmen am vergangenen Wochenende am Unterricht der Neuen Skischule Winterberg teil.  © WP | Skischule Winterberg

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Die Bilanz zieht die Stadt

Trotzdem: „Wir sind optimistisch und hoffen, dass in den kommenden Tagen nicht so viel Regen fällt“, sagte Schulten gegenüber der WP. Sie gehe aber davon aus, dass ein Großteil der Skihänge geöffnet bleiben. Immerhin hätten viele Skiliftbetreiber gute Schneereserven angelegt. Zusätzlich stimme sie positiv, dass manche Wetterprognosen besseres und kälteres Skiwetter für den zweiten Weihnachtstag voraussagen. Damit es so weitergeht wie in den vergangenen Tagen, an denen die Wintersportarena Sauerland „gut besucht, aber nicht voll“ gewesen sei. Ohnehin sei der Besucherandrang vor der Hauptsaison nie so druckvoll. Doch ab kommenden Freitag könnte das Besucherinteresse ansteigen, denn dann starten die Weihnachtsferien.

Das freut auch die Stadt Winterberg, die eine positive Bilanz der vergangenen Wintersporttage zog: „Das Skiwochenende lief gut – so, wie wir in der Vorweihnachtszeit gewohnt sind“, sagte die Pressesprecherin der Verwaltung, Rabea Kappen. Ordnungsamt, Polizei und die touristischen Unternehmen seien gut vorbereitet gewesen. Es habe zwar ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf den Bundesstraßen gegeben. Jedoch mussten sich die Besucher und Anwohner nicht durch einen Stau quälen. Auch die Situation auf den Parkplätzen sei, laut Kappen, entspannt geblieben. „Wir gehen mit denselben entspannten Eindrücken in die Vorweihnachtswoche. Ab Weihnachten erwarten wir den üblichen und gewohnten Nachfrageschub, der dann über die Weihnachtsferien auch anhalten wird“, sagte die Pressesprecherin.

Hier trifft sich die Sauerländer Snowboardszene

Snowboardfun in Winterberg an der Postwiese
Snowboardfun in Winterberg an der Postwiese © WP | Max Bechen

Für die Sauerländer Snowboardszene, die sich an der Postwiese traf, war das vergangene Wochenende ein Traum, sagte der Betreiber des Snowboard & Skateshop Stylefish in Winterberg, Max Bechen: „Das Wetter war der absolute Wahnsinn und die Schneequalität am Postwiesen Park überragend.“ Man habe dort tolle Momente erlebt und tolle Menschen aus dem gesamten Land getroffen. Trotz der angespannten Lage aufgrund der hohen Energiekosten, sei die Grundstimmung durchweg positiv gewesen, so Bechen.

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Auch Karl-Heinz Tielke, DSV-Skischulleiter und Geschäftsführer der Neuen Skischule Winterberg, ist zufrieden. Die guten Schneeverhältnisse und das gute Wetter hätten am Wochenende viele Skibegeisterte auf die Bretter gebracht. Insgesamt betreuten 30 Ski- und Snowboardlehrer 300 Kunden. Allein im Kinderland mit Zauberteppich lernten am Wochenende 60 Kids mit Erfolg das Skifahren.

Skischule sucht niederländische Skilehrer

„Es hat einfach Spaß gemacht, in begeisterte Kindergesichter zu sehen, waren sie doch in der letzten Saison noch durch Masken verdeckt“, sagte Tielke. Die Schule verfüge derzeit über ein Pool von 80 Ski- und Snowboardlehrer. Speziell für die Kinder benötigen wir auch jedes Jahr neue dänische und holländische Skilehrer. „War es in diesem Jahr kein Problem zehn dänische Skilehrer zu casten, ist der Markt in den Niederlanden wie leer gefegt“, so der Geschäftsführer.

Die wenigen guten niederländischen Skilehrer gingen lieber in die Alpen zum Arbeiten als an ihren Hausberg, den „Kahler Asten“! So bleibe der Skischule nichts anderes übrig, als neben der Fortbildung auf Skiern nun auch für die eigenen deutschen Teammitglieder einen niederländischen Sprachkurs anzubieten.

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Gleichzeitig fand Samstag und Sonntag eine Fortbildung des DSV für die Skilehrer statt, an der acht neue Skilehrer den Grundkurs absolvierten. Skibegeisterte seien herzlich willkommen, an den Aus- und Fortbildungen teilzunehmen, denn man sei immer auf der Suche nach guten Skifahrer(innen) mit einer hohen sozialer Kompetenz.

Bisher verlief die Skisaison verhalten, aber die Onlinereservierungen - teilweise bis März 2023 - lägen derzeit über den Zahlen der Vorsaison. „Ob die Inflation und die Energiekrise Auswirkung auf das weitere Buchungsverhalten haben, können wir jedoch erst nach der Saison sagen“, sagte Tielke.