Olsberg. Die Stadt Olsberg kauft ein eigenes Haus, um weiteren Flüchtlingen Wohnraum bieten zu können. Denn auf dem freien Wohnungsmarkt wird es knapp.

Um in Frieden leben zu können, müssen Menschen in vielen Regionen der Welt vor Krieg und bewaffneten Auseinandersetzungen fliehen. Geflüchtete, die nach Deutschland kommen, werden nach einem festgelegten Schlüssel auf Bundesländer und Kommunen verteilt. Damit die Stadt Olsberg auch künftig Flüchtlinge aufnehmen kann, hat der Stadtrat jetzt beschlossen, die ehemalige Pension Kinkel am Drönkerweg zu erwerben.

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Dank an Bürgerinnen und Bürger

Hintergrund: Bislang konnten insbesondere zahlreiche Menschen aus der Ukraine, die in die Stadt Olsberg gekommen sind, zum einen durch Freunde oder Verwandte untergebracht werden. Zum anderen hat die Stadtverwaltung zahlreiche Wohnungen zur Unterbringung von Geflüchteten angemietet. Ausdrücklich dankt Bürgermeister Wolfgang Fischer allen Bürgerinnen und Bürgern, die Menschen bei sich aufgenommen oder Wohnraum zur Verfügung gestellt haben. Allerdings: Auf dem freien Markt wird es immer schwieriger, weitere Wohnungen zur Unterbringung von geflüchteten Menschen zu finden.

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Kein Ende absehbar

Umgekehrt ist aber auch ein Ende des Zustroms nicht absehbar. „Leider gibt es in vielen Weltregionen Krieg und bewaffnete Konflikte“, betont Bürgermeister Fischer. Man müsse deshalb damit rechnen, dass auch die Stadt Olsberg weiter Menschen aufnehmen wird. Dies sei zum einen eine gesetzliche Pflicht, so Wolfgang Fischer: „Es ist aber auch ein Gebot von Mitmenschlichkeit und Solidarität, Kriegsflüchtlingen ein sicheres Obdach zu bieten.“ Die jetzt erworbene Immobilie könne dabei helfen, diese Aufgabe zu erfüllen.

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In dem Gebäude mit einer Nutzfläche von knapp 600 Quadratmetern können in einem ersten Schritt bis zu 37 Menschen untergebracht werden – Geflüchtete, aber auch Bürgerinnen und Bürger, die von Obdachlosigkeit bedroht sind. Der Vorteil: Für die Nutzung des Hauses als Unterkunft sind nur geringfügige bauliche Maßnahmen erforderlich. In einem zweiten Schritt können dann – nach entsprechenden baulichen Veränderungen – bis zu weitere sechs Personen untergebracht werden.

Mit ersten Belegungen rechnet die Stadt Olsberg – je nach weiterer Entwicklung – bereits in den kommenden Wochen. Die unsichere Weltlage werde auch künftig Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat zwingen, so Bürgermeister Fischer: „Und deshalb müssen wir uns auch in der Stadt Olsberg darauf vorbereiten, um Kriegsflüchtlingen ein Obdach gewähren zu können.“