Altkreis. Der Bedarf an Kita-Plätzen im HSK steigt. Engpässe gibt es in mehreren Orten. Diese Maßnahmen sind geplant, um die Situation zu entspannen:

Der Bedarf an Kita-Plätzen steigt im Altkreis Brilon weiter. In den vergangenen Jahren ist es - trotz diverser Ausbaumaßnahmen - immer wieder zu örtlichen Engpässen gekommen. Auch im laufenden Kindergartenjahr kann nicht allen Kindern ein Platz angeboten werden. Die Jugendhilfeplanung des HSK geht davon aus, dass in einigen Orten auch weiterhin Plätze fehlen werden.

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Rechtsanspruch sicherstellen

Noch liegen die Anmeldezahlen für das Kita-Jahr 2023/24 zwar nicht vor. Doch aus der Prognose zeichnet sich ab, dass die Platzdefizite offenbar nicht nur vorübergehend sein werden. Deshalb sei es wichtig, das Betreuungsangebot zügig weiter auszubauen, um den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz künftig sicherstellen zu können, so der Kreis. In der Verwaltungsvorlage für den nächsten Kreisjugendhilfeausschuss heißt es aber auch: „Man wird nicht jedem Bedarf in jedem kleinen Ortsteil gerecht werden können. Bei künftig 91 Einrichtungen in 63 Ortsteilen kann nicht passgenau für jeden Einzelfall mit angemessenem finanziellem Aufwand eine auskömmliche Anzahl Betreuungsplätze geschaffen werden. Eltern werden auch künftig immer wieder auf Alternativen ausweichen müssen.“

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Baumaßnahmen

Zurzeit gibt es für mehrere Orte im Altkreis Brilon Pläne, zusätzliche Betreuungsplätze zu schaffen. In Brilon ist kürzlich der erste Spatenstich für die neue Kita „Wassermühle“ am Sintfeldweg mit sechs Gruppen und 105 Plätzen erfolgt. Die Fertigstellung ist für August 2023 geplant. Ausgebaut werden soll außerdem die Kita in Gudenhagen. Im Obergeschoss der angrenzenden alten Schule soll bis August 2023 eine dritte Gruppe eingerichtet werden. In Alme wurden Räumlichkeiten des benachbarten Pfarrheims mit in die Betreuung einbezogen, um die Platzzahl für U3-Kinder zu erhöhen. Außerdem wurden, so der HSK, an zahlreichen Orten neue Tagespflegeplätze geschaffen.

In Marsberg soll ein Kita-Neubau mit fünf Gruppen die Situation entlasten. Dafür soll das seit einigen Jahren nicht mehr genutzten Gebäudes auf dem LWL-Gelände in der Bredelarer Straße umgebaut werden. Zurzeit fehlen in Marsberg ca. 25 bis 30 U3-Plätze und etwa 45 bis 50 Plätze für ältere Kinder. Der HSK geht davon aus, dass das Angebot nach Fertigstellung der neuen Kita reicht, um den Bedarf zu decken.

Baulich erweitert werden soll die Kita Sonnenschein in Bigge in Trägerschaft der Josefsheim gGmbH. Drei neue Gruppen sollen dort künftig Platz finden. Bereits seit August dieses Jahres werden bis zu 20 U3-Kinder in zwei Gruppen provisorisch in den ehemaligen Räumen der Kita Sonnenschein betreut, die nach der Fertigstellung in die neuen Räume umziehen sollen. Das soll im Laufe des Kindergartenjahres 2023/2024, spätestens aber bis zum 1. August 2024 erfolgen.

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Zweiter Geburtstag als Regelalter

Die Gründe für den seit Jahren steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen sind laut Kreisverwaltung die gestiegenen Geburtenzahlen in Deutschland, aber vor allem eine stärkere Inanspruchnahme von Betreuungsplätzen durch die Eltern, die sich - so steht es in der Bedarfsplanung, „heute immer früher, teilweise ab dem 1. Geburtstag für eine außerhäusliche Betreuung ihrer Kinder“ entscheiden würden. Der zweite Geburtstag habe sich zum Regelalter für die Aufnahme in eine Betreuung etabliert.