Brilon. Brilons erste Kleidertauschbörse steht an. Greenpeace erklärt warum „Fast Fashion“ so ein großes Problem ist und was der Konsument tun kann.

Fast Fashion“ ist ein Problem - und das nicht erst seit heute. „Fast Fashion“ meint die schnelle Produktion großer Mengen von Kleidung. Die schnelle Mode schade der Umwelt, denn Recycling finde kaum statt, heißt es von Greenpeace Deutschland. „Jeder Deutsche kauft etwa 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr und trägt diese halb so lange wie vor 15 Jahren“, sagt die Organisation. „Die weltweite Textilproduktion hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt.“ Mit dem wachsenden Textilkonsum in Industrieländern wachse die Zahl der Umweltfolgen in Herstellungsländern wie Bangladesch und China.

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„Bei Fast Fashion handelt sich um ein reines Geschäftsmodell, schnell und trendbezogen“, sagt auch Armin Schubert von Greenpeace Paderborn. „Die Kleidung wird billig, ohne jegliche Nachhaltigkeit und unter schlechten Bedingungen produziert. Hinzu kommt ein hoher Ressourcenverbrauch und enorme Umweltverschmutzung. Das können wir uns nicht mehr leisten!“, erklärt er eindringlich.

Etwa 60 neue Kleidungsstücke kaufen die Deutschen pro Jahr.
Etwa 60 neue Kleidungsstücke kaufen die Deutschen pro Jahr. © picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Nachhaltig tauschen statt kaufen

Eine Möglichkeit dem entgegenzutreten sieht Armin Schubert in Kleidertauschbörsen. „Tauschen ist nachhaltiger als kaufen“, sagt er. Weil der Verein auch im Umfeld Soest, Brilon, Lippstadt, Höxter und Detmold aktiv ist, veranstaltet Greenpeace Paderborn aus diesem Grund am Sonntag, 20. November eine solche Kleidertauschbörse im Kolpinghaus in Brilon. „Wir müssen wieder lernen Gegenstände länger zu nutzen oder aufzubrauchen. In Bezug auf Kleidung haben wir die unterschiedlichsten Probleme, die wir nur durch unser Verhalten beeinflussen“, sagt Armin Schubert.

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In Paderborn habe man die Kleidertauschbörse bereits mehrfach erfolgreich veranstaltet. „Um einen Anstoß auch im ländlichen Raum zu geben, findet die Veranstaltung diesmal in Brilon statt“, erklärt Schubert und sagt, Greenpeace wolle den Anstoß für derartige Veranstaltungen geben und hoffe auf Nachahmung. Der Erfolg einer solchen Veranstaltung hinge nur von reger Teilnahme ab. „Natürlich muss im Vorfeld von den Räumen bis hin zu den Kleiderständern alles organisiert werden“, so Schubert weiter. „Am Tag selbst muss neben dem Aufbau in kürzester Zeit Kleidung gemustert, zusammengelegt und sortiert werden.“

Brilons erste Kleidertauschbörse

An der Kleidertauschbörse kann jeder teilnehmen, „der einwandfreie Oberbekleidung tauschen möchte“, sagt Armin Schubert. Bis zu fünf Teile könne man ab 14 Uhr im Kolpinghaus abgeben. „Wer rechtzeitig um 15 Uhr vor Ort ist, hat die besten Chancen, sich noch bei voller Auswahl ‘neue’ Kleidung zu sichern“, erklärt er. Natürlich gebe es auch die Möglichkeit die Sachen zunächst anzuprobieren. „Die nicht eingetauschte Kleidung wird selbstverständlich nicht entsorgt, sondern bedürftigen Personen gespendet.“