Hochsauerlandkreis. Die Zahl der Krätze-Fälle im Hochsauerland geht zurück. Im Jahr 2019 gab es mehr als 1500 Fälle, 2021 waren es 762. Ein Experte erläutert warum.

Die Corona-Pandemie hat den Abwärtstrend bei den Krätze-Fällen im Hochsauerlandkreis fortgesetzt. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest bei ihren Versicherten hervor. Danach wurden 2021 insgesamt 762 Fälle verzeichnet, 37 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor (1210 Fälle) und sogar 49,5 Prozent weniger als vor der Pandemie in 2019 (1510). „Die Kontaktbeschränkungen während der Pandemiezeit sowie die Angst vor Covid-19 haben vermutlich körperliche Kontakte reduziert“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

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Krätze (Skabies) ist eine ansteckende Hautkrankheit, die durch Parasiten, so genannte Krätzmilben, ausgelöst wird. Typische Symptome sind starker Juckreiz und eine schuppig-krustige Haut mit kleinen Knötchen. Durch den starken Juckreiz ist die Haut oft mit blutigen Kratzspuren übersät. Die Symptome entstehen vor allem durch eine Hautentzündung. Denn wenn Krätzmilben die Haut besiedeln, wird die Haut geschädigt. Dadurch reagiert das Immunsystem und es kommt zu entzündlichen Prozessen. Die Übertragung einer einzigen Milbe reicht schon aus, um Krätze zu verursachen. Daher kann eine Ansteckung mit Krätze jeden treffen und hat nicht unbedingt etwas mit mangelnder Hygiene zu tun.

Übertragung über Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche ist möglich

Direkt von Mensch zu Mensch ist die gewöhnliche Krätze nur dann ansteckend, wenn ein enger, großflächiger Haut-zu-Haut-Kontakt über einen Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Minuten besteht. Dementsprechend sind Handschütteln oder Umarmungen ohne Risiko. Auch eine indirekte Übertragung über Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche ist möglich. So kann es auch in Kindergärten, Gemeinschaftseinrichtungen oder in Alten- und Pflegeheimen zur Ansteckung kommen.

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Um Krätze schnell wieder los zu werden, ist eine Behandlung mit Salben und gegebenenfalls mit Tabletten notwendig. Sinnvoll ist es, Kleidung, Handtücher und Bettwäsche täglich zu wechseln und bei 60 Grad zu waschen. Geht dies nicht, dann kann diese für mindestens zwei Stunden im Gefrierschrank bei mindestens Minus 25 Grad aufbewahrt werden.