Medebach. Die Täter, die den Geldautomaten im CenterParcs Medebach in die Luft gejagt, sind auf der Flucht. Die Chancen, sie noch zu fassen, sind nicht gut.

Die Ermittlungen der Polizei gegen die Täter, die am Dienstagmorgen einen Geldautomaten im Verwaltungsgebäude des CenterParcs Hochsauerland in Medebach gesprengt haben, gestalten sich schwierig. Denn die Kripo kann auf kein Videomaterial zurückgreifen. „Der Bereich, in dem der Automat stand, wurde nicht videoüberwacht“, sagte Polizeisprecher Volker Stracke der WP.

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In Bankfilialen, die Opfer von Sprengattacken werden, ist häufig Videomaterial verfügbar, so dass die Ermittler zumindest den Tathergang anhand der Bilder besser rekonstruieren können. In Medebach ist das nun nicht der Fall, was die Polizeiarbeit deutlich erschweren dürfte.

Hoffnung auf Spurenauswertung und Zeugenhinweise

Damit konzentrieren sich die Ermittlungen nun allein auf die Auswertung von Spuren, die von Ermittlern am Polizeipräsidium Dortmund vor Ort genommen und nun ausgewertet werden. Auch über das Fluchtfahrzeug gibt es keine Hinweise. Beobachtungen von Zeugen in Tatortnähe könnten daher für die Polizei sehr wichtig sein. Die Polizei bittet daher um Hinweise.

Die Tätergruppierung, die sehr häufig aus dem niederländischen Raum stammt, nutzt als Fluchtfahrzeug in der Regel hochmotorisierte gestohlene Fahrzeuge aus dem Hochpreissegment.

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Die unbekannte Täter hatten wie berichtet in dem Ferienpark gegen 3.40 Uhr einen Geldautomaten gesprengt. Sie waren in den frühen Morgenstunden zunächst in einen Saunabereich eingedrungen und gelangten dann in den Verwaltungsbereich der Anlage. Dort ließen sie vermutlich Gas in einen Geldautomaten ein und sprengten ihn auf.

Da die Tätergruppierungen meist den Tatort im Vorfeld auskundschaften, liegt die Vermutung nahe, dass sie in den vergangenen Wochen oder Monaten als Gäste getarnt im CenterParcs waren, um sich ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten zu machen.

In den vergangenen Monaten hatte es in NRW bereits zahlreiche andere Automatensprengungen gegeben. Auch im Hochsauerlandkreis hatten Automaten-Sprenger wiederholt zugeschlagen.