Brilon. Die Geburtenrate steigt- auch das Krankenhaus Brilon verzeichnet hohes Interesse bei Schwangeren. So hängen Geburtenrate und Pandemie zusammen:

Bei all den schlechten Nachrichten der letzten Zeit gibt es auch eine gute: Im Jahr 2021 wurden wieder mehr Kinder geboren. Diese Entwicklung gilt nicht nur für den bundesweiten Durchschnitt, sondern lässt sich auch ganz konkret im Hochsauerlandkreis beobachten. Das Krankenhaus Brilon blickt optimistisch auf die kommenden Monate.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stieg die Geburtenrate im Jahr 2021 von 1,53 Kindern pro Frau auf 1,58 - das heißt, es wurden etwa 22.000 Babys mehr geboren als im Vorjahr. Einen Zusammenhang vermutet das Statistische Bundesamt mit der besonderen Lebenssituation während der Pandemie. Demnach ist es wahrscheinlich, dass im Zuge der Einschränkungen und Infektionsschutzmaßnahmen wie beispielsweise Lockdowns besonders viele Kinder gezeugt wurden. Gleichzeitig wird vermutet, dass eine relativ stabile Arbeitsmarktsituation in der fraglichen Zeit begünstigend auf die Zunahme der Geburten gewirkt hat. Auch im Hochsauerlandkreis kann im gleichen Zeitraum eine Steigerung der Geburtenzahlen nachgehalten werden. Beim Demografiemonitor des Hochsauerlandkreises ist ebenfalls eine Steigerung der Geburtenrate ablesbar, mit einer Erhöhung von 8,7 auf 9,1 Lebendgeborene je 1000 Einwohner.

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Zu Beginn des Jahres 2022 ist die Zahl der Geburten in NRW aber wieder deutlich gesunken. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hat festgestellt, dass sich die Zahl der Neugeborenen innerhalb eines Jahres wieder um 8,9 Prozent reduziert hat. Einen besonders auffälligen Zahleneinbruch gab es zwischen Dezember 2021 und Januar 2022. Eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung sieht eine Ursache hierfür in der Kampagne zur Corona-Impfung, die im Frühjahr 2021 an Fahrt auf nahm. Demnach stellten viele Menschen ihren Kinderwunsch vorerst zurück, nachdem die Impfung zunächst nicht für Schwangere empfohlen wurde.

Positive Entwicklung auch in Brilon

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Dr. Laker, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe Krankenhaus Brilon
Dr. Laker, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe Krankenhaus Brilon © WP | Krankenhaus Brilon

Das Maria-Hilf Krankenhaus Brilon verzeichnet aktuell eine leichte Erhöhung der üblichen Geburtenrate. „Im Vergleich zum letzten Jahr liegen wir derzeit über dem Schnitt. 2021 waren es bis zum Jahreswechsel 511 Geburten, derzeit liegen wir bei 470“, gibt Pia Kloß, Pressesprecherin des Krankenhauses, in Absprache mit dem Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. Thomas Laker an. Vor 2021 habe der Durchschnitt bei etwa 600 Geburten im Jahr gelegen, die Prognosen für das aktuelle Jahr sähen dahingehend gut aus. einen Zusammenhang zwischen der Zahl der Geburten und der Impfphase könne man aber aus der Position des Krankenhauses nicht beurteilen. Auf die Frage, ob mit einer Zunahme der Geburtenrate in den nächsten Monaten zu rechnen sei, äußerte sich Dr. Thomas Laker hoffnungsvoll: „Wir würden uns zumindest sehr darüber freuen. Aufgrund der wieder anlaufenden Kreißsaal-Führungen in unserem Haus vermerken wir ein hohes Interesse an unserer Geburtenstation und natürlich auch einen damit verbundenen hohen Anteil an Schwangeren.“ Auch im Kreiskrankenhaus Frankenberg sei die Geburtenrate in den letzten Jahren kontinuierlich leicht gestiegen, meldet Pressesprecherin Jutta Muth: „Das führen wir auf die Qualität unserer Geburtshilfe und die Beliebtheit bei den Eltern zurück, Einen Zusammenhang mit Corona können wir nicht erkennen.“

Bundesweit wurde laut der Studie des Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung bereits im Mai 2022 wieder eine leichte Zunahme der Geburtenzahlen verzeichnet. Wie sich die Zahlen über das rechtliche Jahr entwickeln, lässt sich jedoch nicht vorhersagen.