Winterberg. Das geplante Fünf-Sterne-Luxushotel in Winterberg sorgt für Gesprächsstoff. Hotelangestellte haben große Sorgen. Die Stadt hat eine klare Haltung

Ein Fünf-Sterne-Luxushotel für Winterberg: das 60-Millionenprojekt des renommierten Hoteliers und Unternehmers Gerd Prantner in Hoheleye sorgt im Hochsauerlandkreis für Aufsehen. Die Politik scheint Gefallen an dem Projekt gefunden zu haben. Der Bauausschuss hat bereits ein erstes grünes Licht gegeben. Am kommenden Donnerstag stimmt dann der Rat Winterberg über die Weichenstellung für das weitere Bauverfahren ab. Darüber hinaus bleibt die Zukunft der Mitarbeiter des Clubhotel Hochsauerland ungewiss. Schließlich ist der Abriss der derzeit dort befindlichen Herberge geplant.

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Sollte das Millionenprojekt final genehmigt werden, droht dem Clubhotel schon bald das Aus.
Sollte das Millionenprojekt final genehmigt werden, droht dem Clubhotel schon bald das Aus. © Benedikt Schülter

Stadt lediglich für das Planungsrecht zuständig

Die Winterberger Stadtverwaltung steht dem Projekt in jedem Fall positiv gegenüber. Die Pressesprecherin der Stadt, Rabea Kappen, verweist auf das Tourismuskonzept 2017. Dort sei das Leitziel definiert worden, „hochwertige, ökonomisch attraktive und wertschöpfungsstarke Gäste“ mit längerer Aufenthaltsdauer nach Winterberg zu holen. „Das vorgestellte Hotelprojekt wird bei Realisierung sicher einen Beitrag für die Erreichung dieses Ziels beitragen und deckt sich damit mit den städtebaulichen und touristischen Zielen der Stadt“, sagt sie. Insbesondere auch vor dem Hintergrund, so Kappen, dass diese Entwicklung in einem Ortsteil stattfinden würde. Sollte das Projekt realisiert werden, würde schließlich eine Immobilie abgerissen und eine neue Immobilie an gleicher Stelle mit der gleichen Nutzung entstehen.

Sie verweist aber auch darauf, dass die Stadt Winterberg lediglich für das Planungsrecht zuständig sei. Welche Gespräche es zwischen Eigentümer, aktuellem Betreiber und Projektentwickler gebe, entziehe sich der Kenntnis der Stadt.

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Temporärer Arbeitsplatzverlust

Auch die Sorgen der Mitarbeiter des Clubhotels versucht sie zu zerstreuen: „Sollte das Projekt realisiert werden, muss man für die Bauzeit von einem temporären Arbeitsplatzverlust sprechen. In Zeiten vom Fachkräftemangel, gerade im Hotellerie- und Gastgewerbe, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher schnell neue Arbeitsplätze finden“, sagt Kappen. Mit dem neuen Wellnesshotel würden zudem auch eine Vielzahl von neuen Arbeitsplätzen geschaffen.

Ein Betrieb wie das geplante Hotel werde, wie auch die vielen anderen Übernachtungsbetriebe in Winterberg, die Wertschöpfung insgesamt steigern. Diese Effekte habe man in der Vergangenheit auch bei den anderen Projekten im Übernachtungsbereich festgestellt. Neben dem Einzelhandel oder den Handwerksbetrieben würden auch der Stadt Winterberg Einnahmen zufließen, die dann wieder zum Beispiel in die Bildungsinfrastruktur investiert werden können. Auch diese Effekte seien bei der Erstellung des Tourismuskonzeptes Winterberg 2020plus und der aktuellen Fortschreibung beleuchtet und bewertet worden.

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„Bemerkenswertes Konzept“

„Das Hotelprojekt, das in Hoheleye verwirklicht werden soll, ist von der Architektur bis zum Konzept bemerkenswert. Ein weiteres Fünf-Sterne-Wellnesshotel im Sauerland würde das touristische Angebot in unserer Stadt und in der Region erweitern und die vielen weiteren Unterkunftsangebote unserer Stadt ergänzen. Ein Fünf-Sterne-Sterne-Hotel passt zu unserem Tourismuskonzept und erschließt sicher auch neue Zielgruppen. Ich bin mir aber auch sicher, dass so ein Projekt auch durchaus differenziert betrachtet wird“, so Bürgermeister Michael Beckmann.