Olsberg. Was macht Corona mit unseren Kindern und Jugendlichen? Diese Frage stand im Zentrum Netzwerktreffen „Starke Kinder – starke Jugend“ in Olsberg.
Im Mittelpunkt steht der Austausch zum Wohl von Kindern: Das siebte Netzwerktreffen „Starke Kinder – starke Jugend“ seit der Gründung 2014 fand jetzt in Kooperation mit dem Familienbüro der Stadt Olsberg statt. Ein ganz aktuelles Thema stand in Olsberg diesmal für die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Programm: „Was macht Corona mit unseren Kindern und Jugendlichen? Mit Familien, Eltern und Fachleuten?“
Lesen Sie auch: Wenn Krise auf Armut trifft: Caritas Brilon schlägt Alarm
Beratungsstelle wurde für viele junge Menschen ein wichtiger Ort
Birgitta Nolte von der Beratungsstelle Eltern, Kinder und Jugendliche Brilon (Caritas) hielt dazu einen Vortrag. Fazit: „Spannend und ernüchternd – aber vielleicht nicht hoffnungslos.“ Nicht nur die Freude, nach der längeren Corona-Pause einmal alle wiedergesehen zu haben, war groß. Auch der vielseitige Vortrag stieß auf großes Interesse. Wut, Verzweiflung, Zukunftsängste, Überlastung, Einsamkeit, Perspektivlosigkeit waren Emotionen, die die Kinder und Jugendlichen besonders häufig äußerten. Die Beratungsstelle wurde für viele junge Menschen ein wichtiger Ort, um Gefühle – auch im Bezug auf ihre Familie – zu benennen und die Auswirkungen zu erkennen. Das Besprechen mit einer zugewandten Person, das Zulassen der Gefühle und das erneute Erkennen der eigenen Stärken habe für viele zu einer emotionalen Erleichterung in der Pandemie geführt und damit positive Impulse in Familien erzeugt, erläuterte Birgitta Nolte.
Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerten den Wunsch, eine digitale Möglichkeit zu erhalten, um die Angebote und Anbieter aus Olsberg gebündelt recherchieren zu können. Diese Anregung nimmt das Jugendamt der Stadt Olsberg sehr ernst. Derzeit werden verschiedene Möglichkeiten erörtert, das Netzwerk sowohl für Fachkräfte, als auch Familien digital abzubilden und aktuell zu halten. Vernetzung und Kooperation zum Zweck des präventiven Kinderschutzes haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Fahnen geschrieben. Gegenseitig möchten sie sich über das jeweilige Angebots- und Aufgabenspektrum informieren, Fragen nach Ansprechpartnern, Vorgehensweisen, Konzepten und ähnlichem klären. Es geht aber auch um Bestandsaufnahme und Strukturanalyse der Angebote in der Stadt Olsberg, die Entwicklung neuer Hilfen. Die Kontakte will man nutzen, um unmittelbare Ansprechpartner für sich und für Familien zu kennen und so eine Informations- oder Versorgungslücke zu vermeiden. Teilnehmer kommen aus allen Berufsgruppen die unmittelbar mit Familien, Eltern, Kindern oder Jugendlichen zu tun haben.
Lesen Sie auch: Sauerländer kritisiert Banken: „Menschen am Dorf vergessen“
Die Steuerungsgruppe, bestehend unter anderem aus Familienbüro Olsberg und Koordinationsstelle HSK als Organisatoren, trifft sich regelmäßig bei der Stadt Olsberg. Das nächste große Netzwerktreffen mit allen Beteiligten wird in einem Jahr stattfinden.