Winterberg/Willingen. Als Falschmeldung und „Foul“ hat Dirk Wiese die Info des hessischen Sportministers bezeichnet, wonach Winterberg kein Bundesstützpunkt mehr sei.
Der Standort Willingen/Winterberg soll angeblich seinen Status als Bundesstützpunkt Ski-Nordisch verlieren. Das hatte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) am Freitag verkündet und kritisiert. Offenbar ist diese Information aber falsch.
Wiese: Das war ein grobes Foul
Der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese meldete sich am Samstagmorgen zu Wort: „Das war ein grobes Foul der hessischen schwarz-grünen Landesregierung. Sportminister Beuth sollte seinen Hut nehmen“, so Wiese. Denn richtig sei vielmehr, dass die Förderung für den Standort Winterberg/Willingen um ein weiteres Jahr verlängert worden sei. Wiese: „Dafür habe ich mich gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Staatssekretär Mahmut Özdemir hinter den Kulissen eingesetzt. Mit dem Bundestützpunkt ist das Bundesinnenministerium zudem im sehr regelmäßigen Austausch. Ich bin guter Dinge, das wir im Zuge der anstehenden Reform der Spitzensportförderung sogar eine langfristige Lösung finden, die über den 31. Dezember 2023 hinausgeht - besonders für die betroffenen Trainerinnen und Trainer sowie die Athletinnen und Athleten.“
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Beuth am Freitag fassungslos
Beuth wurde hingegen am Freitag u.a. so zitiert: „Das Bundesinnenministerium hat heute dem Leistungssport im Upland die Grundlage entzogen. Der Stützpunkt, der Stephan Leyhe in die Weltspitze geführt hat und auch Jochen Behle beheimatet, hat durch diese Entscheidung seine nationale Bedeutung verloren.“ Die Entscheidung mache „fassungslos“ und bedeute für die gesamte Region einen herben Rückschlag.
Dirk Wiese kann sich diese Falsch-Info nicht erklären: „Vielleicht gab es auf einer unteren Arbeitskreis-Ebene mal ein Arbeitspapier, auf dem die beiden Namen nicht aufgetaucht sind. Aber gerade deshalb haben wir uns für den Standort stark gemacht. Die Meldung über die Schließung ist schlicht falsch.“
Am Samstagnachmittag meldete die Deutsche Presseagentur (dpa), der Bundesstützpunkt Ski-Nordisch und Biathlon in Willingen werde zumindest 2023 finanziell vom Bundesinnenministerium (BMI) unterstützt. Die Förderung sei um ein weiteres Jahr verlängert worden. Das habe ein Sprecher des BMI am Samstag mitgeteilt. Der Status als Bundesstützpunkt gilt stets für mehrere Jahre. Das Bundesinnenministerium, so der Sprecher, fördere den Trainer am Olympiastützpunkt mit 26 500 Euro und die Trainingsstätte 2023 mit mindestens 37 000 Euro, heißt es aus dem BMI. Dazu komme ein Betrag aus der Verbandsförderung des Ministeriums. Das hessische Innenministerium sieht die Zukunft der Leistungssport GmbH, die zur Professionalität der Struktur vor Ort gegründet worden war, ohne Status als Bundesstützpunkt als existenziell gefährdet an.
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Auf der Internetseite des Stützpunktes heißt es u.a.: „Der Bundesstützpunkt Ski-Nordisch hat seinen Sitz in Winterberg und Willingen und ist ein Teilbereich der Olympiastützpunkte in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Als länderübergreifender Bundesstützpunkt betreut er den Hessischen und Westdeutschen Skiverband. Das Training findet in den Schwerpunktdisziplinen Biathlon, Langlauf, Skisprung und Nordische Kombination statt. Sieben hauptamtliche Trainer kümmern sich um den Nachwuchs sowie die Kader-Athleten und -Athletinnen der verschiedenen Disziplinen.“