Thülen. Schon bald steht Freizeit- und Alltagsradfahrern im Bereich von Thülen ein neuer Radweg zur Verfügung. Er bringt viele Vorteile mit sich.

Das Briloner Radwegenetz bekommt ein neues wichtiges Verbindungsstück, das für mehr Sicherheit und eine durchgängige Anbindung für Radler sorgen soll. Zurzeit laufen die Bauarbeiten an dem rund 1,1 Kilometer langen Weg.

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Zwischen Thülen und dem Thülener Kreuz entsteht zurzeit ein neuer Radweg.
Zwischen Thülen und dem Thülener Kreuz entsteht zurzeit ein neuer Radweg. © Jutta Klute | Jutta Klute

Wichtiges Verbindungsstück

Der neue Radweg schafft eine Verbindung vom Thülener Kreuz, wo B7, L913 und K60 aufeinandertreffen bis nach Thülen. Dort endet die Verbindung im Bereich der Bushaltestelle am Ortseingang. Der Hochsauerlandkreis als Träger der Baumaßnahme geht davon aus, dass die Arbeiten in ca. drei Wochen abgeschlossen sein werden. Der Radweg hat eine Gesamtlänge von insgesamt 1.130 Metern und verläuft teilweise parallel zur Kreisstraße 60. Da es aber - wie der Kreis mitteilt - Schwierigkeiten beim Grunderwerb gab, führt die Strecke nun teilweise über vorhandene Wirtschaftswege, die entsprechend ertüchtigt wurden.

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Dipl.-Ing. (FH) Christoph Hester Radverkehrsbeauftragter Hochsauerlandkreis
Dipl.-Ing. (FH) Christoph Hester Radverkehrsbeauftragter Hochsauerlandkreis © WP | Ute Tolksdorf

Mehr Sicherheit

Wie der HSK mitteilt, wurden die Bauarbeiten für den 1130 Meter langen Weg im Juni dieses Jahres begonnen und sind nun überwiegend fertiggestellt. Gebaut werden muss noch eine Querungshilfe auf der Bundesstraße 7, um Radfahrern und Fußgängern die Überquerung der vielbefahrenen Bundesstraße zu erleichtern. Die Radler müssen nämlich die Straßenseite wechseln, um auf den vorhandenen Radweg entlang der Heeresstraße zu kommen. Dafür muss auch die Bushaltestelle an der B 7 noch verlegt werden.

Thülens Ortsvorsteher Johannes Becker freut sich, dass der Radweg nun endlich gebaut wird: „Wir haben viele Jahre darum gekämpft. Für unseren Ort ist das ein echter Gewinn. Wir freuen uns besonders, dass die Kinder nun den Sportplatz sicher erreichen können.“ Aber auch für Radfahrer, die weiter in Richtung Thülener Kreuz fahren, biete die neue Verbindung nun deutlich mehr Sicherheit, da sie nicht mehr über die Kreisstraße fahren müssen. Ideal sei der Weg für Radler, Wanderer und auch für Familien mit Kinderwagen. Bisher habe er als Ortsvorsteher sehr viel positive Resonanz erhalten.

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An diesen Knotenpunkt am Thülener Kreuz wird der neue Radweg angbeunden.
An diesen Knotenpunkt am Thülener Kreuz wird der neue Radweg angbeunden. © Jutta Klute | Jutta Klute

Wichtiger Lückenschluss

Viele Vorteile sieht auch Christoph Hester in dem Projekt. Er ist seit März 2022 Radwegbeauftragter des HSK. Der 41-jährige ist Dipl.-Ing. für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung und macht deutlich, dass der neue Radweg ein wichtiger Teilabschnitt des kreisweiten Radwegekonzeptes ist. Er erklärt: „Der Radwegneubau am Thülener Kreuz ist auch ein Lückenschluss im bestehenden Radnetz NRW, denn bislang wurden die Radfahrer über die Kreuzung und anschließend über die K60 (Bruchhausenstraße) mit dem Kfz-Verkehr geführt. Nun ist eine deutlich sichere Routenführung entstanden, die im Zielnetz des Kreises für die Verbindung Brilon-Marsberg nutzbar und wirkungsvoll ist.“ Entlang der B7 sei jetzt eine Durchgängigkeit bis Thülen hergestellt und der Gefahrenbereich der Kreuzung werde gemieden. „Es ist ein kleiner Lückenschluss mit großer Wirkung“, freut sich Christoph Hester. Im Fokus seiner Arbeit steht vor allem das Thema Alltagsradeln. Ziel ist es, möglichst viele Menschen aufs Rad zu bewegen. Dabei geht es vor allem um schnelle und sichere Verbindungen. Vom Knotenpunkt 7 (Thülener Kreuz) sind es bis Brilon 5,1 Kilometer, bis zum Diemelsee sind es zwölf, bis nach Brilon Wald 10 Kilometer. In südlicher Richtung sind auch Rösenbeck (durchs Untreue Tal) und Messinghausen sowie in nördlicher Richtung Nehden und Alme an das Radnetz angebunden. Die Gesamtkosten betragen rund 350.000 Euro. Der Radweg wird mit 95 Prozent vom Land NRW gefördert.

„Radeln nach Zahlen“

Auch Touristisch und für den Freizeitbereich ist der neue Weg eine gute Sache. „Radeln nach Zahlen“ heißt das Rad-System mit Knotenpunkten in ganz Südwestfalen. Jede Radstrecke hat ihre eigene Nummer. Rot-weiße Beschilderung sowie Übersichtskarten an den Knotenpunkten helfen bei der Orientierung. Elf solcher Knotenpunkte liegen im Briloner Stadtgebiet.

Weitere Infos: https://www.tourismus-brilon-olsberg.de/aktiv-sein/rad-fahren