Olsberg. Hunde in Olsberg lernen Menschen durch Geruch zu finden. Was die „Dogworker Sauerland“ trainieren und wie das ihre Bindung zum Hund verbessert.
Ob Such-, Assistenz- oder Spürhund - noch immer unterstützen die Vierbeiner den Menschen an den verschiedensten Stellen. Denn Hunde nehmen einen Großteil ihrer Umgebung durch den Geruchssinn war und dadurch sind ihre Dienste in vielen Bereichen bis heute unersetzlich. Dabei erschnüffeln Hundenasen eine ganze Menge. Lawinenhunde beispielsweise können Verschüttete noch bis zu einer Schneehöhe von fast fünf Metern riechen.
Auch die Rettungshundestaffeln von verschiedenen Hilfs- und Rettungsorganisationen setzen Hunde ein, um Menschen zu suchen und zu retten. Als sogenannte „Mantrailer“ suchen sie nach einzelnen Personen. Aber auch Privatleute können das mit ihrem Hund üben. Im Sauerland geht das zum Beispiel bei Hans-Jürgen Ahlers, denn er ist Trainer für „Mantrailing“ beim Hundesportverein Olsberg.
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Der Begriff „Mantrailing“ setzt sich aus den englischen Worten „man“, was „Mensch“ bedeutet und „trail“ für „verfolgen“ zusammen. Gemeint ist also die Suche nach einer Person. „Vereinfacht gesagt: Mantrailing ist das gemeinsame Verfolgen von einer menschlichen Spur anhand eines Geruchsartikels,“ erklärt Hans-Jürgen Ahlers.
Eigentlich kommt er aus Niedersachsen, aber die Liebe hat ihn ins Sauerland gebracht - genauer gesagt nach Hemer. Seit einem Bandscheibenvorfall hat der ausgebildete Berufsfeuerwehrmann gemeinsam mit seiner Frau eine Firma zur Textilveredelung. In seine Freizeit ist ihm aber vor allem eins wichtig: „Ohne Hund geht es irgendwie nicht. Mich gibt es einfach nicht ohne Vierbeiner. Seit 15 Jahren haben wir Hunde. Im Moment sind es eigentlich drei Stück.“
Hundenasen faszinieren
Die Vierbeiner sind für ihn etwas Besonderes. „Hunde mögen dich oder eben nicht. Aber das zeigen sie dann auch“, stellt er fest. Vor allem sei er aber fasziniert von der Nasenleistung der Hunde. Das Thema Mantrailing hatte ihn schon länger interessiert, in seiner Wahlheimat war er aber auf keine Angebote gestoßen: „Hier in der Ecke gab es das nicht.“ Also führte sein Interesse Hans-Jürgen Ahlers vor drei Jahren zum Hundesportverein Olsberg. Zunächst war er mit seine Hündin Stina nur Teilnehmer, dann wurde vor über einem Jahr die Stelle des Trainers frei. Seit einer Ausbildung in Aschaffenburg auf eigene Kosten, ist Ahlers zertifizierter Mantrailing-Trainer und konnte damit die freie Stelle übernehmen.
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Natürlich verfolge das Mantrailer-Team „Dogworker Sauerland“ nicht die Ambition eine Rettungshundestaffel aufzubauen, erklärt Ahlers. Es gehe vor allem um den Sport und die Beschäftigung mit dem eigenen Hund. Außerdem laste das Training den Hund natürlich auch aus. Zwei Gruppen betreut Hans-Jürgen Ahlers: Der Kurs Hemer/Menden hat sechs Hunde-Menschen-Teams, während es in Olsberg drei Kurse mit jeweils vier bis fünf Teilnehmern und ihren Hunden gibt. Das Angebot ist sehr beliebt und es gebe eine lange Warteliste.
Jeder Hund kann mitmachen
Für den Anfängerkurs brauche es keine Voraussetzungen oder Vorkenntnisse von Hund und Halter. „Wenn die Nase in Ordnung ist, kann das jeder Hund“, sagt Hans-Jürgen Ahlers. Egal wie groß oder klein, dick oder dünn, jung oder alt der Hund - sogar ein Maulkorb sei kein Hindernis. Nur kurznasige Hunderassen könnten Schwierigkeiten haben. Aber egal ob Australian Shepherd oder Dogo Canario - jeder Hund findet im Verein seinen Platz.
Eine wichtiger Aspekt für das Mantrailing sei außerdem: „Ich vertraue meinem Hund und gehe ihm hinterher.“ Der Sport ist also Teamarbeit, denn nur gemeinsam ließe sich die VP finden. VP, so nenne man die versteckte Person beim Mantrailing. Ab Herbst gibt es dann erst einmal das Theorietraining für Herrchen und Frauchen. In Olsberg bietet das Ehepaar Ahlers zusätzlich zum Mantrailing auch den Turnierhundesport an. Das bedeutet Hürdenlauf, Slalom oder Geländelauf. Auch hier arbeiten natürlich Mensch und Tier zusammen.