Winterberg. Die Tierrechtsorganisation PETA kritisiert das Ponykarussell auf der Kirmes in Winterberg. Es führe zu großer seelische Belastung für die Tiere.

Die Tierrechtsorganisation PETA kritisiert „Ponyschinderei“ in Winterberg: Auf der Winterberger Kirmes, die bis zum 22. August andauerte, war ein sogenanntes Ponykarussell zugelassen. Nach Tierschutzmeldungen von Besuchern übt PETA nun scharfe Kritik an dem „rücksichtslosen Umgang“ mit den Pferden.

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Zum einen sind die Wirbelsäulen und Beine der Tiere nicht für stundenlanges Im-Kreis-Laufen ausgelegt. Zum anderen stellt das stundenlange monotone Im-Kreis-Laufen eine große seelische Belastung für die sensiblen Fluchttiere dar. Aus einem PETA vorliegenden Video vom vergangenen Samstag geht zudem die enorme Lautstärkekulisse hervor. Für die Pferde bedeutete das zusätzlichen immensen Stress, da sie ein viel empfindlicheres Gehör als Menschen haben.

Schreiben an den Winterberger Bürgermeister Michael Beckmann

Die Tierrechtsorganisation appellierte am Montag in einem Schreiben an den Winterberger Bürgermeister Michael Beckmann sowie an die im Stadtrat vertretenen Parteien, dem Vorbild anderer deutscher Städte zu folgen und sogenannte Ponykarussells künftig nicht mehr auf städtischem Gelände zuzulassen.„Für ein kurzes Kindervergnügen werden die sensiblen Tiere als Rondellmaschinen missbraucht. Ponys sind fühlende Lebewesen und keine Maschinen, die man stundenlang im Kreis laufen lässt“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.

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Wo Ponykarussells schon verboten sind

„Wir hoffen auf eine Verbotsinitiative im Stadtrat. Angesichts der großen Hitze der letzten Tage sollte auch das Veterinäramt einschreiten.“Viele Städte gehen mit gutem Beispiel voran. So haben etwa Veranstaltende oder Politiker und Politikerinnen in München, Düsseldorf, Mainz, Konstanz, Duisburg, Coburg, Dachau und Zwickau beschlossen, künftig keine „Ponykarussells“ mehr auf Veranstaltungen zuzulassen.

Die Bevölkerung betrachtet laut PETA „Ponykarussells“ ebenfalls kritisch: Eine repräsentative Umfrage aus dem Jahr 2015 habe ergeben, dass rund zwei Drittel der Deutschen den Einsatz der Tiere für diese „Karussells“ als nicht tiergerecht empfinden. Nur 13 Prozent glauben, die Ansprüche der Pferde würden ausreichend erfüllt. Während 19 Prozent aller Befragten der Ansicht sind, dass das Ponyreiten auf Jahr- und Weihnachtsmärkten weiterhin zugelassen werden solle, spreche sich eine deutliche Mehrheit von rund 59 Prozent für ein Verbot aus.