Brilon. Gedankensteuerung, Virtual Reality und Roboter. Briloner Schüler lernen Technologien der Zukunft kennen. So wird auf die Berufswelt vorbereitet.
Welche Befehle muss man dem Roboter geben, damit er den Stoffbären aufhebt? Wie funktioniert Gedankensteuerung? Und wie lässt sich eine Süßigkeitenfabrik virtuell reparieren? Das und mehr lernen die Schüler des Gymnasium Petrinum in Brilon noch bis zum 22. August im Touch-Tomorrow-Truck - einem mobilen Mitmach-Labor für MINT-Fächer. MINT, das steht für „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik“.
„Der Truck ist ein bisschen wie ein Museum auf Rädern“, sagt Fabian Krenciszek. Er ist einer der MINT-Coaches im Touch-Tomorrow-Truck und speziell geschulter Naturwissenschaftler. „Hier gibt es acht verschieden Stationen.“ An jeder Station gebe es zunächst einen Theorieteil, der dann direkt von den Schülerinnen und Schülern in einer „Challenge“ angewandt werden könne. So ließe sich das Gelernte direkt ausprobieren.
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Die Lehrinhalte seien je nach Altersgruppe verschieden, so Krenciszek. Das Projekt sei insgesamt für Schüler der 8. bis 11. Klasse gedacht. Im Grunde seien die Themen aber die Gleichen. Es ginge unter anderem um Mobilität, Rohstoffe, Kleidung und Nahrung der Zukunft. Dabei sei aber vor allem auch der Bezug zur Berufswelt wichtig. Grob gesagt, sollen die Schülerinnen und Schüler sehen: Welche Berufe sind das?
Eine Bereicherung für den Unterricht
Gerade versucht sich der Chemie Grundkurs der Oberstufe an den verschiedenen Stationen. Lehrerin Annika Weber ist sichtlich zufrieden mit dem Projekt: „Die Schüler sind alle beschäftigt, keiner langweilt sich. Ich denke, das spricht für sich.“ Ihr gefalle vor allem die Bereicherung des Unterrichts durch den Zukunfts-Truck. Die Chemielehrerin war von Anfang an begeistert vom Angebot der Dr. Hans Riegel-Stiftung.
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Zufällig hatte sie das Projekt der Stiftung im Internet entdeckt, nach dem Okay der Schulleitung folgte dann auch gleich die Anmeldung des Gymnasiums. Allerdings war das schon vor drei einhalb Jahren, denn es kam die Corona-Pandemie dazwischen. Aber auch unabhängig davon, könne es nach der Anmeldung der Schule auch schon einmal etwas länger dauern, bis der Truck dann tatsächlich auf dem Schulhof stände, erklärt Annika Weber.
Ein großes Interesse der Schüler
„Wir als Schule waren von Anfang an begeistert“, sagt Johannes Droste, Schulleiter des Gymnasiums Petrinum. Er freue sich über das Interesse der Schüler, vor allem da das Gymnasium zu den MINT-freundlichen Schulen in NRW gehöre. Er selbst habe noch keine Zeit gehabt sich den Laster von innen anzusehen oder die Stationen auszuprobieren. „Ich gehe aber auf jeden Fall selber noch mit einer Klasse rein.“
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Über zwei Etagen gibt es einiges zu sehen und auszuprobieren. In der ersten Etage werden verschiedene Innovationen zur Lebenswelt der Zukunft erklärt, während sich die zweite Etage um die zukünftige Arbeitswelt dreht. Ein Roboter, der einen Stoffbären aufheben soll, muss dafür die richtigen Befehle bekommen. Mithilfe einer Virtual-Reality-Brille soll eine Süßigkeitenfabrik repariert werden. Die Brille erzeugt durch computergenerierte Bilder eine virtuelle Realität. Die Süßigkeitenfabrik existiert in Wirklichkeit also gar nicht.
Roboter Nao braucht die richtigen Befehle
Gar nicht so einfach das Ganze, aber unter Anleitung der Coaches kein Problem für die Schüler. Maria Schäferbarthold ist ebenfalls MINT-Coach und erklärt einer Schülergruppe, wie sie die Aufgabe mit dem Roboter Nao am besten angehen können. „Stellt euch mal vor, wie ihr nach etwas greift. Wie sieht das aus? Macht ihr dann eine Pause, bevor ich zugreift?“
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Weiter geht es zur zusätzlichen neunten Station im Touch-Tomorrow-Truck. Beim sogenannten „MINT-Navi“ treffen die Schülerinnen und Schüler auf Karola Kahle von der Bundesagentur für Arbeit. Von ihr können sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten rund um die MINT-Berufe und eine entsprechende Ausbildung beraten lassen. In NRW, Hessen und Berlin-Brandenburg wird das Projekt von der Bundesagentur für Arbeit gefördert.
Am Ende der Schulstunden können die Schülerinnen und Schüler auch noch mehr mitnehmen, als das, was sie gerade gelernt haben. Am Anfang ihres Truck-Besuchs hat nämlich jeder von ihnen ein eigenes Speichermedium bekommen, mit dem sie alle Informationen im Laster sammeln konnten, die sie interessieren. Später können sie sich diese dann zu Hause noch einmal in Ruhe anschauen.