Medebach. Neueröffnung des Städtischen Museums in Medebach. Das sind die besonderen Highlights im modern gestalteten Museum der Stadt:

Bis jetzt zeigte das Städtische Museum mit Exponaten nur Spuren der Medebacher Geschichte, nun erzählt es sie auch. Mithilfe von Info-Terminal, Medienstationen und Imagefilmen wird die Medebacher Stadtgeschichte für Besucher aller Altersgruppen lebendig.

Lesen Sie auch:Sprenggefahr: Volksbank Brilon sperrt diesen Geldautomaten

Bürgermeister Thomas Grosche, Ministerin Ina Scharrenbach und Landrat Karls Schneider stoßen auf die Neueröffnung an.
Bürgermeister Thomas Grosche, Ministerin Ina Scharrenbach und Landrat Karls Schneider stoßen auf die Neueröffnung an. © Unbekannt | Kerstin Neumann-Schnurbus

Der Besuch des Städtischen Museums besteht nicht mehr nur aus Gucken, sondern ist ein interaktives Erlebnis geworden, das Digitales mit Echtem verbindet. Die Historikerin Dr. Katharina Hülscher und ihr Team von der Geschichtsmanufaktur Dortmund haben ein modernes Konzept, das in gemeinsamen Workshops mit Stadt und Heimatgeschichtsverein erarbeitet wurde, hervorragend umgesetzt. Die Dauerausstellung wurde neu aufgestellt, mit spannenden Details gespickt und sorgt so, mit interessanten Präsentationen und neuen Medien, für viel frischen Wind im, in die Jahre gekommenen, Museum.

Sie nimmt die Stadtgeschichte von den Anfängen (Mesolithikum) bis in die Gegenwart und sogar in die Zukunft in den Blick. Dr. Hülscher erklärt: „Medebachs Geschichte ist vielfältig und spannend. Ganz toll ist, dass das Museum viele Exponate hat, um die Geschichte anschaulich zu erzählen.“

3D-Relief im Eingangsbereich

Schon im Eingangsbereich werden die Besucher darauf eingestimmt, was sie in der Dauerausstellung erwartet: An einem interaktiven 3D-Landschaftsrelief mit Schaumonitor erhalten sie Infos über regionale Sehenswürdigkeiten, Themenwege und Geopark- und Museumsangebote. Per Touchscreen können sich die Besucher mit kurzen Imagefilmen auf eine Rundreise durch Kernstadt und Ortsteile begeben und so vielleicht Lust bekommen, sich das eine oder andere einmal direkt vor Ort anzusehen. Da sich das Museum vor allem an Familien richtet, wurde Verschiedenes berücksichtigt, um es für alle Altersklassen zu einem Erlebnis werden zu lassen.

Medebachs Geschichte ist vielfältig und spannend: Das neu gestaltete Städtische Museum erzählt die Geschichte neu und ansprechend. Hier Eindrücke von der Eröffnung.
Medebachs Geschichte ist vielfältig und spannend: Das neu gestaltete Städtische Museum erzählt die Geschichte neu und ansprechend. Hier Eindrücke von der Eröffnung. © WP | Kerstin Neumann-Schnurbus

Lesen Sie auch:Aqua Olsberg öffnet doch noch nicht: Das sind die Gründe

So führt ein Schuhmacher als Identifikationsfigur durchs Museum und zeigt, wo es etwas zu entdecken gibt. In jedem Raum gibt es jeweils zwei Infotafeln mit unterschiedlichen Textebenen. Eine der Tafeln richtet sich an die Kinder, die so mit einfachen Worten in das jeweilige Raumthema eingeführt werden. Eine weitere Tafel mit tiefergehender Textebene richtet sich an alle Besucher, die mehr wissen wollen. Außerdem gibt es ein Mitmachpaket, das sich Kinder im Eingangsbereich abholen können. Darin sind Utensilien, um an vier Mitmachstationen kreativ zu werden. Auch für die Erwachsenen gibt es im Foyer einen interessanten Wegbegleiter durch das Museum, den sie behalten dürfen. Medebachs Geschichte ist vielfältig und komplex.

Um nicht „das Buch an der Wand“ zu schaffen und trotzdem umfassend zu informieren und unklare Begriffe zu erklären (z.B. Urpfarrei), wurde das „Medebach-Lexikon“ entwickelt. Darin finden sich tiefergehende Informationen zu zahlreichen Themenbereichen und Fachbegriffen. In der Ausstellung wiederum findet man Hinweise, wo man welche Info zu welchem Thema im Medebach-Lexikon finden kann. Neben einem pädagogischen Raum für Schulungen und einem Raum für Wechselausstellungen gibt es fünf chronologisch angeordnete Räume, die sich der Stadtgeschichte widmen.

Drei Themenräume

Außerdem gibt es drei Themenräume. Der erste widmet sich Medebach berühmtesten Sohn, Caspar Vopelius. Hier erfährt man viel über sein Leben und Wirken und kann das Herzstück des Museums, eine Armillarsphäre des Kartographen und Mathematikers, aus der Nähe bewundern. Der zweite Themenraum widmet sich der Hansezugehörigkeit Medebachs und der dritte bringt mit Licht- und Toninstallationen den Museumsgästen das Schuhmacherhandwerk näher.

Lesen Sie auch:Wie können Vereine im HSK auch noch in 20 Jahren existieren?

Die Ministerin zeigte sich von dem Museum beeindruckt.
Die Ministerin zeigte sich von dem Museum beeindruckt. © Unbekannt | Kerstin Neumann-Schnurbus

Bewegende Ansprache

Natürlich darf auch Digitales in einem neuen Museum nicht zu kurz kommen. So laden vier leicht bedienbare Medienstationen in den Räumen zum Entdecken ein. Abgerundet wird der Museumsbesuch mit einer Besichtigung des, vom Kleinbahnteam des HGVs wieder erweiterten, Kleinbahnmodells. Sichtlich stolz resümierte der erste Vorsitzende des HGVs, Ralf Köster: „Die Attraktivität einer Stadt lebt von ihren Angeboten. Durch das neugestaltete Museum mit Kleinbahnausstellung und Geschichts- und Geoportal hat die Hansestadt Medebach einen interessanten Anlaufpunkt für Gäste und Einheimische dazugewonnen.“ Er wünscht sich: „Geschichte wird von Menschen gemacht, jetzt sollen sie das Museum mit Leben füllen und uns oft besuchen.“ Rundum zufrieden mit dem grandiosen Umbauergebnis zeigten sich bei der feierlichen Museumseröffnung Ministerin Ina Scharrenbach, Landrat Karl Schneider, Bürgermeister Thomas Grosche und das Vorstandsteam des Heimat- und Geschichtsvereins.

Ministerin Ina Scharrenbach verglich in ihrer bewegenden Ansprache das Museum mit seiner Geschichte mit einer Schatztruhe. Sie erklärte: „Der Heimat- und Geschichtsverein Medebach ist Hüter einer Schatztruhe und das ist natürlich Auftrag und Verpflichtung zugleich. Die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins haben damit auch die Schlüssel in der Hand und das Entscheidende ist, dass sie sich auf den Weg gemacht haben zu sagen, wir wollen diese Schatztruhe eröffnen, wiedereröffnen wieder auf den Weg bringen, auf einen modernen Stand bringen und dazu gehört es, dass man Heimat im Herzen trägt. Wir brauchen in ganz Nordrhein Westfalen, im Hochsauerlandkreis, in der Hansestadt Medebach Menschen wie sie, die sagen: ,Wir tragen diese Heimat im Herzen und wir wollen andere mitnehmen in diese Heimat’.“