HSK/Brilon. Whiteboards und WLAN sind für die Digitalisierung von Schulen wichtig, doch dazu gehört noch mehr. Was sich jetzt in den Briloner Schulen tut.

Sommerferienzeit ist Renovierungszeit – zumindest in den Schulgebäuden im HSK. Doch nicht nur neue Wandfarben oder ein neuer Kiosk sind für die Schüler in Arbeit, auch die Digitalisierung schreitet in vielen Schulen voran.

Stadt Brilon hat 2015 einen Medienentwicklungsplan erarbeitet

Die Stadt Brilon habe sich frühzeitig auf den Weg gemacht, die Schulen in ihrer Trägerschaft auf ein zeitgemäßes Lehren und Lernen vorzubereiten. „Grundlage hierfür war der im Jahr 2015 erarbeitete Medienentwicklungsplan, der stufenweise binnen vier Jahren umgesetzt werden sollte. Durch die zügige Umsetzung binnen drei Jahren (2016 bis 2018) wurden die Grundlagen geschaffen, um die Schulen in das Zeitalter der Digitalisierung zu führen und ein zukunftsorientiertes Lehren und Lernen zu ermöglichen“, heißt es seitens der Stadt Brilon auf eine WP-Anfrage. Grundlagen für die Digitalisierung in den Schulen sind unter andere eine strukturierte, gigabitfähige Verkabelung der Schulgebäude, der Einsatz interaktiver Präsentationsmedien in den Schulräumen oder die Modernisierung vorhandener Einrichtung, zum Beispiel die der Computerräume. Wichtig sei ebenfalls die Schaffung neuer Lehr- und Lernressourcen durch mobile Computerräume in Form von Laptopwagen, Medienecken und Selbstlernzentren.

Enge Abstimmung mit städtischer IT und Schulleitungen in Brilon

Grundlage für die Ausstattung ist das Medienkonzept der jeweiligen Schule: „Der daraus resultierende Medienentwicklungsplan, der in enger Abstimmung zwischen städtischer IT und den Schulleitungen unter Einbezug des kommunalen Rechenzentrums erarbeitet wurde, verstand sich als flexibles Arbeitspapier in Form einer Rahmenplanung“, erklärt die zuständige Fachabteilung der Stadt Brilon. In regelmäßigen Statusgesprächen zwischen Schulträger und Schulleitung wurden die formulierten Anforderungen überprüft, so dass die Entwicklung der Schuldigitalisierung ein Prozess ist.

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Bürgermeister Dr. Christof Bartsch betont: „Unter Berücksichtigung der Gesamtentwicklung der Schuldigitalisierung in den vergangenen drei Jahren können wir uns sicherlich, was die Digitalisierung der Briloner Schulen angeht, als Pionierkommune bezeichnen.“ Gerade mit Blick auf die Pandemiezeit sei laut Bartsch der „mutige, frühzeitige und zukunftweisende Schritt zur Digitalisierung der Schulen im Jahr 2015 rückblickend vollkommen richtig, was nicht zuletzt auch die Digitalisierungsoffensiven von Bund und Ländern im Schulbereich nunmehr zeigen.“

Alle Schulstandorte in Brilon haben WLAN-Ausleuchtung und Whiteboards

Der heutige Ausstattungsstand der Briloner Schulen kann sich schon einmal sehen lassen: Alle Schulstandorte verfügen über eine gigabitfähige, strukturierte Verkabelung. Die Gebäude verfügen über eine vollständige WLAN-Ausleuchtung. Insgesamt verfügen die Schulen über 93 Interaktive Whiteboards und 20 Activ-Panels. 1184 Endgeräte wurden bisher für Schüler in der Schule angeschafft 67 für die Schulverwaltung. 62 Dokumentenkameras und 26 Beamer-Laptop-Kombinationen sind im Einsatz. 187 Endgeräte können Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen nutzen. Für bedürftige Schüler wurden 275 Endgeräte angeschafft. 86 I-Pads sind in der Nutzung, ebenso 87 Surfaces. Hinzu kommen Einrichtungsgegenstände wie beispielsweise mobile Notebookwagen und Aufbewahrungskoffer für Endgeräte. Die Stadt Brilon nutzt zudem den Digitalpakt zur punktuellen Ergänzung der digitalen Schullandschaft. 170.000 Euro werden für die Digitalisierung in den Schulen aktuell für Brilon eingeplant.

Hallenberg investiert 35.000 Euro in die Digitalisierung

Brilon ist indes aber nicht die einzige Stadt, die in die Digitalisierung investiert. Holger Schnorbus, Fachbereichsleiter der Stadt Hallenberg betont: „Aus den Mitteln des Digitalpakts konnten weitere Maßnahmen umgesetzt werden. Für die Grundschule wurden dabei weitere 30 Tablets samt Ladekoffern, 14 Notebooks für Klassenräume sowie für einen zusätzlichen Klassenraum und für die Betreuung insgesamt zwei weitere digitale Displays als digitalen Tafelersatz beschafft.“ Das Investitionsvolumen hierfür beträgt rund 35.000 Euro. Mit diesen Beschaffungen wurde das insgesamt zur Verfügung stehende Fördervolumen des Digitalpakts nunmehr vollumfänglich ausgeschöpft. „In Summe sind damit sämtliche Räume mit modernen digitalen Displays ausgestattet; zudem stehen für die rund 210 Schülerinnen und Schüler nunmehr rund 160 Tablets zur Verfügung“, so Schnorbus.

Marsberg bekommt statt alte Tafeln Whiteboards und Beamer

Die Digitalisierung in den drei Grundschulen und zwei weiterführenden Schulen wird auch in Marsberg fortgesetzt. So werden insbesondere im Haupt- und Teilstandort der Sekundarschule Marsberg Verkabelungsarbeiten durchgeführt und alte Tafelsysteme in den Räumen durch Interaktionsgeräte wie Whiteboards, Beamer, Apple TV und Access Points im Wert von über 230.000 Euro ersetzt. Dies teilt die Stadt auf WP-Anfrage mit.

250.000 Euro für die Digitalisierung an Winterberger Schulen

Die Digitalisierung an den Winterberger Schulen soll kontinuierlich vorangetrieben werden. Mithilfe des Medienkonzeptes konnten auch hier Fördergelder eingesetzt werden. „In den Jahren 2020 und 2021 wurden fast 700.000 Euro in die laufende Verbesserung der IT-Infrastruktur an den Schulen im Stadtgebiet Winterberg investiert“, erklärt Pressesprecherin Rabea Kappen. Im Jahr 2022 sollen 250.000 Euro dazukommen, sodass insgesamt knapp Eine Millionen Euro in die Digitalisierung der Schulen Winterbergs investiert wurden. „In den Sommerferien werden konkret die letzten Maßnahmen aus dem DigitalPakt Schule umgesetzt“, so Kappen.

Die Grundschulen in Niedersfeld und Winterberg erhalten neue Drucker. Mit Lego Education Basis-Sets und Lego Mindstorms Roboter-Erfinder bekommen die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule in Winterberg bald einen Einstieg in Robotik und Programmierung. Am Gymnasium werden weitere Klassenräume mit Beamer, Apple TV und Soundsystem ausgestattet und ein Präsentationswagen wird angeschafft. Auch erhalten Gymnasium und Sekundarschule 3D-Drucker.