Hochsauerland/Korbach. Kampfhubschrauber üben in Nordhessen und im HSK für den Ernstfall. Spaziergänger sollten aufpassen, so die Bundeswehr. Wo und wann sie fliegen.
Sie fliegen wieder tief: Das Kampfhubschrauberregiment 36 „Kurhessen“ in Fritzlar hat mitgeteilt, dass in der nächsten Woche wieder „taktische Flugbewegungen“ in Nord- und Mittelhessen durchgeführt werden. „Dabei werden auch militärische Kraftfahrzeuge zur Zieldarstellung eingesetzt. Wir bitte auch die Bevölkerung um Aufmerksamkeit bei Auftreten von tieffliegenden Hubschraubern, da die Gesamtsicht aus den Luftfahrzeugen sehr eingeschränkt ist. Daher kann nicht immer sichergestellt werden, dass jeder Spaziergänger oder auch Reiter sofort erkannt wird“, heißt es in der Presse-Info.
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Kampfhubschrauber „Tiger“ ist bis zum 290 km/h schnell
Ausdrücklich werden als Übungsräume die Gebiete Warburg-Kassel- Fritzlar- Korbach sowie Fritzlar - Kichheim und Stadtallendorf genannt. In der Vergangenheit hat es im Rahmen dieser Manöver auch immer wieder Übungsflugbetrieb im angrenzenden Hochsauerland gegeben. Oft sorgen besondere Trainingserfordernisse oder auch Wetterverhältnisse dafür, dass die Flüge tagesaktuell neu geplant werden. Erst im Januar berichtete unserer Zeitung über solche Flüge des Kampfhubschraubers „Tiger“, der übrigens bis zu 290 km/h schnell sein kann.
Wem so ein Fluggerät unmittelbar über den Kopf rauscht, den überkommt schon ein mulmiges Gefühl. Was gefährlich oder besonders tief aussieht, ist aber offenbar erlaubt. „Die Bereiche Marsberg, Medebach und Brilon liegen innerhalb des Hubschrauberflug-Koordinierungsgebietes (HFCA) Fritzlar. Innerhalb des HFCA dürfen Hubschrauber je nach Ausbildungsauftrag auch unterhalb einer Flughöhe von 100 Fuß - das sind etwa 30 Meter - über Grund fliegen und Übungen durchführen, die als ,kurzzeitiges taktisches Aufsetzen‘ bezeichnet werden“, sagte ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr damals auf Nachfrage unserer Zeitung.
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Unterstützung aus der Luft
Das Kampfhubschrauberregiment 36 „Kurhessen“ hat den Auftrag, alle am Gefecht beteiligten Streitkräfte und Spezialisierten Kräfte im Verbund, national und multinational, aus der Luft im Kampf zu unterstützen, heißt es auf der Homepage der Bundeswehr. Das Hauptwaffensystem des Regiments ist demnach der Kampfhubschrauber „Tiger“. Er bekämpfe feindliche Luft- und Bodenziele, auch bei Dunkelheit und schlechter Witterung. „Der Tiger kann mit Luftabwehrraketen (zur Selbstverteidigung), Panzerabwehrflugkörper, ungelenkten Raketen und schweren Maschinengewehren ausgestattet werden. Darüber hinaus ist das Kampfhubschrauberregiment 36 befähigt, Verbindungs- und Erkundungsflüge durchzuführen, Informationen zu sammeln und Rettungsoperationen zu unterstützen. Gleiches gilt für Operationen zur Katastrophenhilfe und für humanitäre Einsätze im nationalen Bereich. Das Kampfhubschrauberregiment 36 ging aus dem Heeresfliegerregiment 36 hervor“, heißt es weiter.
Die Bundeswehr bittet die Bevölkerung um Verständnis: „Wir fliegen/üben für Ihre Sicherheit und bitten um Verständnis. Etwaige Beschwerden können an das Bürgertelefon unter 0800 8620730 gerichtet werden.“