Brilon. Trotz Sommerferien geht der Blick schon Richtung Herbst Bis dahin sollen die Briloner Schulen mit weiteren mobilen Lüftern ausgestattet werden.
Sommerferien! Jetzt können Schüler/innen und Lehrpersonal ohnehin erstmal Luft holen. Aber damit die auch künftig möglichst virenfrei ist, hat der Rat einstimmig 100.000 Euro außerplanmäßig für die Anschaffung mobiler Belüftungsanlagen in den Schulen bereitgestellt. Trotz Ferien soll möglichst zügig bei den einzelnen Schulen ganz konkret der jeweilige Bedarf abgefragt werden. Die BBL-Fraktion hatte im Schul- und Sportausschuss beantragt, sämtliche Klassenräume der Schulen in Trägerschaft der Stadt mit Lüftungsanlagen auszustatten, da laut Expertenrat der Bundesregierung mit einer neuen Corona-Welle im Herbst zu rechnen sei. Das Thema war in den Rat verwiesen worden.
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41 Geräte angeschafft
Für sämtliche Räume in Schulen in Trägerschaft der Stadt Brilon, die über eingeschränkte Lüftungsmöglichkeiten verfügen, sogenannte Kategorie-II-Räume, wurden bereits mobile Luftfiltergeräte angeschafft. Bisher sind das 41 solcher Geräte: 18 für das Gymnasium Petrinum, drei für die Sekundarschule, vier für die Ratmersteinschule, eins für die Engelbertschule und für den Grundschulverbund Thülen, Alme, Hoppecke zwei, vier bzw. neun.
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Das Schulamt hat darüber hinaus pauschal einen weiteren möglichen Bedarf ermittelt, der für Brilon 83 weitere Geräte vorsieht: 20 für das Gymnasium, 30 für die Sekundarschule, 15 für die Ratmersteinschule und 18 für den Grundschulverbund. Die Engelbertschule taucht in der Auflistung nicht auf: Dort ist die Strominstallation den Anforderungen der Geräte nicht gewachsen und müsste eigentlich komplett erneuert werden. Die Zahlen des Schulamtes sollen aber nun durch die Abfrage konkretisiert werden.
Keine stationären Lüfter
Vom Einbau stationärer Lüftungsgeräte will die Stadt erstmal absehen. Denn wie die Zahlenaufstellung von Fachbereichsleiter Marcus Bange zeigte, wären die Kosten dafür um einiges höher: Die kleineren Mobilgeräte bewegen sich bei 1900 Euro (Stand: März) und größere bei 5517 Euro. Die Geräte seien binnen vier bis sechs Wochen lieferbar. Bei stationären Lüftungsanlagen fallen allerdings locker 8500 Euro für das Gerät, 3500 für die Montage und zusätzliche Kosten für Anlagenplanung und Statik an, was momentan mit eigenem Personal nicht leistbar sei. Gegen stationäre Lüfter im Petrinum spricht zum Beispiel der geplante Umbau dort. Bange: „Was machen wir mit festen Geräten, wenn das ganze Schulzentrum demnächst auf links gekrempelt wird?“
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Die individuelle Abfrage bei den Schulen sei kurzfristig machbar und auch wichtig, sagte Fachbereichsleiterin Ute Hachmann: „Denn auch das Feedback bei der bisherigen Nutzung der Geräte in den Schulen ist unterschiedlich: Die Engelbertschule sagt: Die Geräusche sind störend. Die Lübkeschule und das Gymnasiums sagen, es läuft smart.“
Unterricht nur Teilaspekt
Niklas Frigger (CDU) warnte davor, in der Installation von Lüftungsanlagen die einzige heilbringende Lösung zu sehen: „Der Unterricht ist nur ein Teilaspekt. Solange es keine Maskenpflicht mehr gibt, machen die Lüftungsanlagen nur bedingt Sinn.“ In den Schulen, in den Bussen, auf den Fluren sei Alltag ohne Abstand eingekehrt. Es bringe daher nichts, einfach nur willkürlich 20 Geräte anzuschaffen.
Annette Loos (BBL) sprach sich dafür aus, bei der Beschaffenheit solcher Geräte auch langfristig die klimatischen Veränderungen zu berücksichtigen. Die Sommer würden heißer. In puncto Sicherheit solle man jede Chance nutzen, jegliche Viruslasten weiter zu senken. Ein gutes Raumklima und Luftqualität würden auch eine Verbesserung der Lernsituation bedeuten, ergänzte Fraktionskollegin Frauke Müthing. Und Eberhard Fisch (CDU) drängte auf Tempo: „Das Thema Corona wird uns spätestens im Herbst wieder einholen.“ Beim Neubau bzw bei der Sanierung des Schulzentrums solle man in der Tat über eine Vollklimatisierung nachdenken.