Winterberg. Wieder kommt es im Bikepark Winterberg zu einem fatalen Unfall. Ein 13-Jähriger stürzt an einem Hindernis. Wie gefährlich ist der Sport?
Der genau Unfallhergang bei dem ein 13-Jähriger aus Ahaus sich am vergangenen Samstagnachmittag im Bikepark Winterberg schwer schwer verletzte, ist weiterhin unklar. Die Pressesprecherin der Polizei des Hochsauerlandkreises, Laura Burmann, verwies auf die laufenden Ermittlungen. Der Junge war auf der North-Shore-Strecke unterwegs. An einem Hindernis, einem sogenannten Step-Up, verlor er die Kontrolle über sein Mountainbike, stürzte und verletzte sich schwer. Laut Experten handelt es sich bei einem Step-Up um ein Element für fortgeschrittene Fahrer.
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Gesundheitszustand unklar
Dabei liegt die Absprungrampe unterhalb der Zone, wo man als Fahrer landet. Dabei sind mehrere Sturzszenarien möglich. So kann es unter anderem passieren, dass man bei fehlender Sprungtechnik nicht die richtige Höhe erreicht oder bei zu viel Geschwindigkeit die Landezone überspringt und dann zu Sturz kommt. Was genau passiert ist, ermittelt nun das Verkehrskommissariat der Polizei.
Zu der genauen Schwere der Verletzung und ob der Junge in Lebensgefahr schwebt, wollte sich die Sprecherin nicht äußern. Laut Burmann habe der 13-Jährige einen Helm getragen. Fakt ist, dass seit Januar 2019 ein Fahrer tödlich verunglückte, zehn Personen schwer und sechs Fahrer im Bikepark Winterberg leicht verletzt worden. Laut Polizei hätten Ermittlungen bei allen Unfällen ergeben oder es werde angenommen, dass es einen Fahrfehler gegeben habe.
Generell sei der Mountainbikesport nicht gefährlicher als andere Natur- und Berg-Sportarten, wie die Unfallzahlen der Alpenvereine im deutschen, österreichischen und schweizerischen Raum zeigen würden, sagt Ingmar Hötschel, Pressesprecher von der Deutschen Initiative Mountainbike (DIMB). Demnach würden deutlich mehr Menschen beim Wandern verunglücken als beim Mountainbiken. Auch beim Fußball könne man sich schwere Verletzungen zuziehen, sagt er.
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Auf die Fahrtechnik kommt es an
Besonders wichtig sei es, die richtige Fahrtechnik zu beherrschen. Diese könne man beispielsweise in zahlreichen MTB-Schulen und Vereinen erlernen, so der Pressesprecher. Außerdem sei die geeignete Schutzausrüstung und ein „einwandfrei funktionierendes Mountainbike“ für die eigene Sicherheit entscheidend, so Hötschel. In jedem Fall rate er zu guten Handschuhen, einem Rückenschoner und natürlich zu einem passenden Helm. Außerdem empfehle er einen Bike-Check, um die Sicherheit des Rads zu überprüfen.
„In einem Bikepark ist im Besonderen darauf zu achten, das eigene Können, die Geschwindigkeit und die Anforderungen der Strecke richtig einzuschätzen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren“, sagt Hötschel. Wie sicher jemand mit dem Bike unterwegs sei und auf welchem Niveau, könne man nicht am Alter festmachen, so der 45-Jährige. Generell könne man mit der Sportart beginnen, wenn man gelernt habe, auf einem Fahrrad zu sitzen, ist der Pressesprecher überzeugt.