Winterberg. Ein Kind wird im Bikepark Winterberg schwer verletzt, ein weiterer Mann stürzt schwer. Ende Mai stirbt ein Biker. Der Park-Chef zu den Unglücken:

Am vergangenen Wochenende ist es im Bikepark in Winterberg zu zwei fatalen Stürzen gekommen. Dabei wurde ein Elfjähriger aus dem hessischen Edertal am Sonntagnachmittag so schwer verletzt, dass er mit dem Helikopter in ein Krankenhaus geflogen werden musste.

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Der Bikepark Winterberg lockt viele risikobereite Biker an.
Der Bikepark Winterberg lockt viele risikobereite Biker an. © Rita Maurer

Gesundheitszustand bleibt unklar

Laut dem Pressesprecher der Kreispolizeibehörde des Hochsauerlandkreises, Volker Stracke, sei der Junge mit seinem Onkel auf einem „sehr steilen Streckenabschnitt“ unterwegs gewesen und habe die Kontrolle über sein Rad verloren. Derzeit lägen der Polizei keine Informationen darüber vor, wie viel Fahrerfahrung das Kind mitbrachte. In diesem Fall ermitteln zurzeit Beamte des Verkehrskommissariats, wie es zum fatalen Unfall kommen konnte. Erste Aussagen von Zeugen deuten auf einen Fahrfehler des Elfjährigen hin, doch das müsse erst abschließend geklärt werden, so Stracke. Anscheinend habe sich der Junge aus Edertal verbremst. Derzeit könne er noch nichts zum Gesundheitszustand des Jungen sagen.

Bereits am Sonntagvormittag hatte sich laut Angaben der Polizei, ein 30-Jähriger im Bikepark Winterberg schwer verletzt und musste mit dem Rettungshubschrauber ausgeflogen worden. Auch hier vermuten die Ermittler einen Fahrfehler als Grund für den Unfall. Der Mann aus Lemgo war, wie der elfjährige Junge, auf einer sehr steilen Strecke unterwegs, als er in einer Rechtskurve die Kontrolle über sein Bike verlor und kopfüber über seinen Lenker flog. Aktuell wisse man noch nichts über den Gesundheitszustand des Mannes, erklärt Stracke. Auch hier sei die Polizei dabei, den eigentlichen Ablauf des Unfalls zu rekonstruieren. Fremdeinwirkungen könne man aber in beiden Fällen definitiv ausschließen, so Stracke.

Zuletzt hatte es auf der Strecke im Bikepark Winterberg einen Todesfall gegeben. Ein Mann (49) war mit voller Geschwindigkeit an der Sprungschanze vorbei gerast und soll in einen etwa drei Meter breiten und einem Meter tiefen Graben gestürzt sein. Er galt als erfahrener Biker.

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Chef vom Bikepark verweist auf Risiken an sich

Eine Häufung von schweren Unfällen auf seinen Strecken, verneint der Geschäftsführer des Bikepark Winterberg, Nico Brinkmann. Seiner Meinung nach könne dieser Eindruck nur entstehen, weil immer häufiger über Unfälle im Bikepark berichtet werde. Die Strecken würden regelmäßig von Experten und Sachverständigen auf ihre Sicherheit überprüft. Man weise alle Fahrer darauf hin, im Idealfall die Strecken erst einmal abzulaufen und zu schauen, welche fahrerischen Herausforderungen auf einen zukommen könnten. Zumindest sollte man die Pisten während einer verlangsamten Fahrt in Augenschein nehmen.

Die einzelnen Strecken seien wie beim Skifahren in unterschiedliche Schwierigkeitsgrade unterteilt, so Brinkmann. Und zwar in „Anfänger“, „Fortgeschrittene“ und „weit Fortgeschrittene“. Die Unfälle des Mannes und des Jungen seien auf den fortgeschrittenen Strecken geschehen. Der Geschäftsführer weist darauf hin, dass man selbst bei den besonders schweren Abfahrten, immer die Möglichkeit habe, beispielsweise Hindernisse wie Rampen zu umfahren. „Das ist natürlich eine Risikosportart. Da passieren natürlich häufiger Unfälle als beim Tennis“, sagt Brinkmann. Dabei komme es aber häufiger zu leichteren Blessuren. Oft werde der Helikopter präventiv gerufen, weil man sich einerseits in einem etwas abgelegenen Abschnitt befinde und man andererseits in der Lage sein müsse, jederzeit eine Fachklinik anfliegen zu können, so der Bikepark-Chef.