Brilon. Die Briloner CDU fühlt sich von Bauherrn und Träger der im Sintfeldweg geplanten Kita um die Fichte geführt. Läuft dem Projekt die Zeit davon?
Die Stadt Brilongeht davon aus, dass der neue Kindergarten im Sintfeldweg - wie von Investor und Träger zugesagt - zum 1. August kommenden Jahres in Betrieb gehen kann. Das betonte Beigeordneter Reinhold Huxoll am Mittwoch im Bau- und Planungsausschuss. Dort hatte die CDU erneut nachgefragt, ob der für Mai zugesagte Bauantrag endlich bei der Stadt eingereicht worden sei.
Lesen Sie auch:Querdenker gefasst – Plumper Nazi-Angriff auf Sauerlandpraxis
Sei er nicht, sagte Huxoll, allerdings sei dies für die 25. Kalenderwoche - das wäre die Woche ab 20. Juni - angekündigt worden. Grund für die Verzögerungen liege an „kleinen Umplanungen“ wie etwa beim Brandschutzkonzept; erste Aufträge wie für die Heizung seien schon erteilt worden.
Man habe „keine Zweifel“, dass der Kindergarten trotz der bisherigen Verzögerung nicht termingerecht fertig werde. Der Bauträger - dabei handelt es sich um die AL Kitabau aus Madfeld - so Huxoll, sei ein in diesem Bereich erfahrenes Unternehmen: „Die wissen, wie das geht.“
CDU: Zeitfaktor gab bei Entscheidung Ausschlag
Die CDU fühlt sich von dem künftigen Träger, der Step Kids Kita aus Berlin, um die Fichte geführt. Denn angesichts des drängenden Bedarfs - in der Kernstadt fehlen rund 100 Kita-Plätze - hätte sich die Briloner Politik und auch der Kreisjugendhilfeausschuss vor allem wegen der gegenüber den Konzepten von Caritas, DRK und der Kath. Kitas Hochsauerland-Waldeck zügigeren Fertigstellung für das Stepke-Projekt ausgesprochen. Deren Grundstück im Sintfeldweg war das einzige, für das nicht erst noch eine zeitaufwändige Bauleitplanung erforderlich gewesen war. CDU-Stadtrat Lukas Wittemann sagte, dass für ihn der Zeitfaktor den Ausschlag gegeben habe: „Sonst hätte ich mich definitiv anders entschieden.“
Nachdem der Kreisjugendhilfeausschuss im vergangenen Jahr der Step Kids Kita die Trägerschaft ausgesprochen hatte, hatte sich herausgestellt, dass das Grundstück im Sintfeldweg erheblich mit geogenen Schwermetallen (die WP berichtete) belastet war. Das macht umfangreiche Bodensanierung erforderlich,. Zum anderen musste der Investor wegen des Wegfalls von Fördermitteln eine Finanzierungslücke von 0,5 Millionen Euro schließen.
Lesen Sie auch:Amokfahrt - So reagiert die Schule in Bad Arolsen nach dem Schock
SPD-Ratsherr Richard Stappert sagte, dass man den Eltern wegen des Fertigstellungstermins „doch keine Angst einjagen“ solle. Ausschuss-Vorsitzender Jürgen Kürmann (CDU): „Wenn der Träger gesagt hat, wir schaffen das schnell, dann muss er sich auch daran messen lassen.“