Marsberg. Wo sind die Stärken und wo sind die Schwächen der Marsberger Innenstadt – und vor allen, wie kann man das Zentrum stärker und besser machen?

Wandel und Veränderungen sind stetiger Begleiter von Innenstädten. Insbesondere Leerstände und die Verlagerung in den Online-Handel stellen die Zentren vor große Herausforderungen, die durch die Corona-Pandemie verstärkt wurden.„Doch aus jeder Veränderung ergeben sich neue Chancen und Denkrichtungen“, weiß Elke Frauns vom büro frauns aus Münster. Gemeinsam mit Dr. Holger Pump-Uhlmann vom Büro hpu aus Braunschweig stehen sie der Stadt Marsberg als externe Fachleute im Rahmen des Förderprogrammes „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in NRW“ vom Landesministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung zur Seite.

Potenziale erkennen

Nachdem die Experten sich mit der Marsberger Innenstadt beschäftigt haben, wurden in der Auftaktveranstaltung „Innenstadt Marsberg“ nun die Erkenntnisse und Ergebnisse der Analysen präsentiert. Anschließend erfolgte der Austausch mit den Ladenlokalinhabern und Immobilienbesitzern über ihre Einschätzungen, Wahrnehmungen und Ansprüche an die Marsberger Innenstadt. Fast 40 Immobilienbesitzer und Ladenlokalinhaber aus dem Kernstadtbereich waren der Einladung zur Auftaktveranstaltung gefolgt. Sie wurden unmittelbar zur Mitarbeit motiviert, nicht nur ihre Ideen einzubringen und ihre Bedenken loszuwerden, sondern insbesondere auch aktiv an der Veränderung mitzuwirken.

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Ziel des Prozesses sei es, zukunftsfähige und gemeinsam getragene Vorstellungen zu entwickeln und umzusetzen. Sie motivierten dazu neu und außerhalb üblicher Strukturen zu denken und mit Offenheit neue Wege einzuschlagen.

Bei der Auftaktveranstaltung zur Stärkung der Innenstadt Marsberg werden die Ergebnisse und Analysen vorgestellt und diskutiert.
Bei der Auftaktveranstaltung zur Stärkung der Innenstadt Marsberg werden die Ergebnisse und Analysen vorgestellt und diskutiert. © Patricia Bigge Stadtmarketing Marsberg

Potenziale für die Entwicklung der Innenstadt sieht Dr. Pump-Uhlmann unter anderem darin, die Wegebeziehungen gestalterisch aufzuwerten, das Burghof-Center als Dienstleistungsstandort weiterzuentwickeln und die Aufenthaltsqualität in den Bereichen um die Sparkasse, das ehemalige Kaufhaus Henke und den Kirchplatz aufzuwerten.

Verbesserungsbedarf bestünden bei den wenig attraktiven Stadteingängen im Norden im Bereich der Bahnschienen sowie im Süden im Bereich des alten Marktes. Doch die großen Stärken der Innenstadt, so bescheinigt es Dr. Pump-Uhlmann, seien neben den stadtbildprägenden, attraktiven Bauten insbesondere auch die innenstadtnahen, kostenlosen Parkplätze: „Das ist ein Pfund, mit dem Sie wuchern können.“

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Nun gelte es, die Stärken zu stärken und die Schwächen zu schwächen. Hierzu seien alle zum Mitwirken aufgerufen. „Werden Sie Teil der Entwicklung, werden Sie Teil der Veränderung“, riefen die beiden Experten die Anwesenden auf.

Finanzielle Unterstützung

Insbesondere für Immobilieninhaber sowie Interessierte mit einer Geschäftsidee gibt es finanzielle Unterstützung. Im Rahmen des „Verfügungsfonds Anmietung“ werden leerstehende Ladenlokale von der Stadt Marsberg angemietet und zu günstigeren Konditionen weitervermietet. So kann beispielsweise die Stadt Marsberg ein Ladenlokal für 70 Prozent der Altmiete (netto/kalt) anmieten und für 20 Prozent der Altmiete (netto/kalt) weitervermieten. Die Förderung für die Anmietung ist bis Ende 2023 befristet.

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Weitere Veranstaltungen und Workshops rund um das Thema „Innenstadt Marsberg“ werden folgen und jeder, der sich aktiv an der weiteren Entwicklung der Marsberger Innenstadt beteiligen möchte, ist dazu eingeladen.

„Es tut sich was in unserer Stadt und wenn alle zusammenarbeiten, kann hier etwas Gutes entstehen“, schloss Bürgermeister Thomas Schröder den Abend und rief zugleich alle Marsberger zur aktiven Mitwirkung auf.