Winterberg. Birgit Prager aus Winterberg weiß genau, welcher Hund zu welchen Herrchen passt. Außerdem bietet sie einen Kurs an, den Polizeihunde absolvieren
Hier am Rande von Winterberg will Birgit Prager ihren Traum erfüllen. Im Gewerbegebiet in der Straße Lamfert entsteht gerade ihr Hundezentrum Pfotenklatscher. In einer Lagerhalle ihres Mannes soll es bald schon losgehen. Noch fehlen ein paar Handgriffe, um einen Hundesportboden zu verlegen oder das grasige Areal vor der Halle zu umzäunen - aber das Konzept steht bereits und Einzelstunden bietet sie jetzt schon an.
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Vielfältiges Angebot und Training wie bei der Polizei
Prager möchte sich nicht als klassische Hundeschule verstehen, auch gehe es nicht um Hundesport, berichtet sie. Ihre Philosophie: „Es geht um die Beziehung zwischen Mensch und Hund und um die Kommunikation miteinander“, sagt die 53-Jährige. Man müsse verstehen, wie sich der Hund ausdrücke. Und Prager weiß, wovon sie spricht. Schließlich hat sie eine vom Veterinäramt zertifizierte Hundetrainerprüfung abgelegt - ein Profi.
Ihr Angebot sei vielfältig, erklärt sie. Unter anderem bietet sie auch Kurse für das sogenannte Mantrailing an. Das englische Wort Mantrailing setzt sich aus den Begriffen Mensch (man) und verfolgen (trail) zusammen. So nutzt beispielsweise die Polizei speziell ausgebildete Hunde, um beispielsweise Straftäter oder vermisste Personen zu finden. Die Tiere sind aufgrund ihres exzellente Geruchssinns dafür prädestiniert, sogar menschliche Gerüche individuell voneinander unterscheiden zu können.
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Sitz, Platz und Leinenführung
Auch Prager macht sich dies zunutze. Zunächst bekommt der Hund eine Geruchsprobe seines Herrchens oder Frauchens. Das kann beispielsweise ein T-Shirt oder Taschentuch sein und nimmt dann die Fährte auf. „Die Freude bei den Hunden ist riesig, wenn sie dann ihren Halter gefunden haben“, sagt Prager. Dieses Training sei für jede Hunderasse und jedes Alter gedacht. Das mache die Tiere ausgeglichener und stärke die Beziehung zwischen Mensch und Hund, ist die Hundetrainerin überzeugt.
Natürlich bietet sie aber auch das klassische Repertoire einer typischen Hundeschule an. In vier Klassen soll den Tieren das klassische Rüstzeug für einen gehorsamen und glücklichen Hund mitgegeben. In der ersten Klasse sollen den Welpen die Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder Leinenführung beigebracht werden. Von Klasse zu Klasse steigere sich dann die Anforderung. So lernen die Hunde mit äußeren Reizen wie beispielsweise Fahrradfahrer umzugehen oder auf Kommando sofort zu Herrchen und Frauchen zurückzukehren. „Am letzten Tag des Kurses machen wir dann sogar eine Prüfung“, sagt Prager. Ihr sei es wichtig, dass man besonders individuell arbeite. Deshalb nehme sie bei den zwölfwöchigen Welpenkursen nur vier Hunde an. Bei den älteren Gruppen seien dies maximal nur fünf. Natürlich könne man auch Einzelstunden bei ihr buchen.
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Hunde brauchen Grenzen
Hunden müssten Grenzen gesetzt werden. Manche Halter ließen ihren Tieren dagegen zu viel durchgehen, sagt Prager. Dabei sei eines klar: „Die Hunde wollen nicht selbst entscheiden. Die sind froh, wenn wir die Entscheidung für sie übernehmen“, so die Hundetrainerin.
Neben der klassischen Arbeit mit den Hunden, bietet die Winterbergerin außerdem noch Unterstützung beim Hundekauf an. Motto: Welcher Hund passt am besten zu der eigenen Lebenssituation? Zum Beispiel brauchen Hunde wie ein Australian Shepherd viel Auslauf und Beschäftigung. Für Couch-Potatoes sei dies dann wohl eher nicht die richtige Entscheidung. Wenn sich jemand dazu entscheiden wolle, sich im Tierheim einen Hund auszusuchen, könne sie auch gerne vor Ort unterstützen. Dabei sei es besonders wichtig, dass Tier kennenzulernen und beispielsweise einen einstündigen Spaziergang zu machen, sagt Prager.
Bei der Huntertrainerin kann man ab sofort Einzelstunden oder einen Mantrailing-Kurs buchen. Gruppenkurse starten voraussichtlich ab dem 1. Juni. Infos unter 01721849271 (von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr) oder per Mail: info@hundeschule-pfotenklatscher.de.