Winterberg. Die SPD Winterberg ist sauer auf die Stadt Winterberg und fühlt sich ausgegrenzt. Wurde der CDU-Chef Friedrich Merz als PR-Maschine missbraucht?
Die SPD Winterberg ärgert sich über die Verwaltung der Stadt Winterberg und einem Auftritt des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Das Verhalten der Stadt sei eine „Frechheit“. Was war passiert? Am 21. März hatte die Stadt auf ihrer Homepage und in den sozialen Medien eine Pressemitteilung beziehungsweise ein Foto zum Tag das Waldes veröffentlicht. Einige Tage zuvor hatte sich Bürgermeister Michael Beckmann unter anderem mit Friedrich Merz, Wald-Fachleuten und laut Pressemitteilung „politischen Vertretern“ über die Zukunft der Wälder ausgetauscht und unter anderem symbolisch fünf Rotbuchen gepflanzt.
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Eine „Frechheit“ und PR-Aktion
Auf einem dem veröffentlichten Fotos sieht man unter anderem Friedrich Merz gemeinsam mit Winterberger CDU-Politikern. Dass dabei ausschließlich politische Vertreter der Union anwesend waren, stößt den Winterberger Sozialdemokraten übel auf. Der Pressesprecher der SPD-Fraktion Lars Hiob vermutet dahinter Kalkül.
Das Engagement der Stadt für den Wald und die Umwelt „immer mitgetragen vom Betriebsausschuss und seinem Vorsitzenden Jörg Hampel (SPD)“ begrüße er sehr wohl. Aber: „Das dann mehr als fadenscheinig am Ausschuss vorbei nur mit Beteiligung von CDU-Politikern eine vom Rathaus organisierte PR Aktion anlässlich des Tag des Waldes veranstaltet wird, empfinde ich als Frechheit“, poltert Hiob.
„Eine Dreistigkeit“
Er erwarte, dass bei einer Veranstaltung der Stadt Winterberg, das „Gebot der Neutralität“ gelte und man zu so einem Anlass die Wahlkreisabgeordneten Dirk Wiese (SPD) und Carl-Julius Cronenberg (FDP) auch einlade. Er empfinde es als „Dreistigkeit“, dass auf dem Bild Bürgermeister Michael Beckmann und die lokalpolitischen Vertreter und Ratsmitglieder Timo Bundkirchen und Sven-Lucas Deimel (beide CDU) zu sehen sind, aber der Vorsitzende des Betriebsausschusses Forst und Umwelt, Jörg Hampel (SPD), keine Einladung zu den Fachgesprächen erhalten habe.
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Wenn die CDU Fachtermine abhalte und Bäume pflanzen wolle, solle sie das tun, aber auch die Veranstaltung organisieren, bezahlen und auf ihren Kanälen verbreiten, sagt Hiob. „Vom Rathaus erwarte ich Neutralität und den sorgsamen Umgang mit Steuermitteln!“
Die Verwaltung wehrt sich gegen die Vorwürfe
Die so gescholtene Verwaltung wehrt sich. Pressesprecherin Rabea Kappen zu der WP: „Wir können die Kritik der SPD-Fraktion nicht nachvollziehen“, schreibt sie. Denn auf den offiziellen Social-Media Kanälen der Stadt, in den Veröffentlichungen der Stadt und auf den Seiten des Deutschen Forstwirtschaftsrat (DFWR) seien „fernab jedweder Parteipolitik gewohnt neutral“ über die Veranstaltung und das wichtige Anliegen berichtet worden. Die Veranstaltung sei von dem Geschäftsführer des DFWR zum Tag des Waldes initiiert gewesen.
Es sei laufendes Geschäft und Verpflichtung der Verwaltung, unter anderem Fachgespräche zu Themen, die die Stadt Winterberg betreffen, anzustoßen oder zu begleiten und im Sinne einer „positiven Stadtentwicklung“ zu führen. „Warum jetzt diese Veranstaltung als Wahlkampfveranstaltung gesehen wird, erschließt sich vor diesen Hintergründen nicht, zumal aktuell auf der kommunalen Ebene keine Wahl ansteht“, so Kappen.