Hochsauerlandkreis. Wer bei der Musikschule HSK Unterricht nehmen möchte, muss voraussichtlich ab August 2022 dafür mehr bezahlen. Der Kreistag berät darüber.

Der Musikschulunterricht wird ab 1. August voraussichtlich teurer. Der Kreistag berät in seiner nächsten Sitzung am Freitag, 1. April, über das Thema. Folgt das Gremium dem Vorschlag der HSK-Verwaltung, gilt ab dem Musikschuljahr 2022/23 eine neue Entgeltordnung. Zuletzt waren die Beiträge vor drei Jahren angehoben worden.

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Die Hintergründe

Die Musikschule HSK wird finanziell getragen durch Mittel des Hochsauerlandkreises, Fördermittel des Landes, Einnahmen z.B. aus Spenden, Auftrittserlösen etc. und die Musikschulentgelte, die die Nutzer zahlen. Entsprechend einem Kreistagsbeschluss ist es grundsätzlich Ziel, dass die Musikschulentgelte, die Fördermittel des Landes und die sonstigen Einnahmen zusammen zwischen 45 und 50 Prozent der Gesamtaufwendungen decken (Kostendeckungsgrad).

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Beispiele

Nun sieht das Konzept „Musikschule 2025“ bis 2025 einen „bedarfsorientierten Stellenabbau“ vor. Das wiederum führt zu einer weiteren Reduzierung der Jahreswochenstunden und damit zu weniger Einnahmen aus den Musikschulentgelten. Dieses Minus kann ausgeglichen werden, wenn die Entgelte um durchschnittlich 3,7 Prozent angehoben werden. Das heißt, einige Bereiche sind stärker, andere weniger betroffen. Einige Beispiele machen das deutlich: Die Musikalische Früherziehung kostete bisher 336 Euro pro Jahr, künftig werden 348 Euro fällig – das ist pro Monat ein Euro mehr. Kostensteigerung: 3,6 Prozent. Eine stärkere Erhöhung gibt es für den Einzelunterricht. Bis 27 Jahre kostet das 45-minütige Angebot bisher 123 Euro/Monat, ab 1. August werden es 132 Euro sein. Das ist ein Plus von 7,3 Prozent. Lediglich 2,4 Prozent teurer werden aber zum Beispiel Gruppenangebote für fünf Personen.

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Neue Preise für Mietinstrumente

Stärker differenziert werden soll nach dem Vorschlag der Kreisverwaltung künftig bei den Preisen für die Bereitstellung von Instrumenten. Insgesamt verfügt die Musikschule HSK über mehr als 1000 Mietinstrumente für Übungszwecke. Beim Anschaffungspreis für diese Instrumente gibt es eine große Preis-Spanne, die zwischen 100 und 4000 Euro liegt. Der Kreis erklärt dazu: „Die bisher übliche Einteilung bei der Entgeltberechnung nach Instrumenten mit einem Anschaffungswert bis 500 Euro bzw. über 500 Euro wird dieser großen Wertspanne nicht gerecht. Die in der neuen Entgeltordnung vorgenommene Einteilung in vier Entgeltstufen führt dazu, dass sich die veranschlagten Mietentgelte den real entstehenden Kosten durch Abschreibung, Wartung und Verwaltung der unterschiedlichen Instrumententypen angleichen.“ Beispiel: Bisher musste man für ein Instrument, das unter 500 Euro kostet, monatlich einen „Mietpreis“ von 12 Euro zahlen, bei einem Kaufpreis über 500 Euro waren 15 Euro fällig. Künftig zahlt man bis 200 Euro Kaufpreis nur 4 Euro/Monat. Und dann in mehreren Staffelung entsprechend mehr bis maximal 14 Euro.

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Schüler/innen: Blick in die Statistik

Ein Blick in die Schüler/innen-Zahlen der Musikschule zeigt übrigens einen leichten Rückgang und dadurch ein Absinken der Jahreswochenstundenzahl im Vergleich zur Zeit vor Corona Anfang 2020. Wie die Kreisverwaltung mitteilt, war ein solcher Rückgang allerdings bereits vor der Corona-Pandemie auf Grund des demografischen Wandels prognostiziert worden. Momentan sei die Tendenz sogar leicht steigend. Am 1. März 2020 betrug die Schüler/innen-Zahl 4.834 und 1.163 Jahreswochenstunden. Aktuell sind es 4.492 und 1.047 Jahreswochenstunden. Martin Reuther, Sprecher des HSK teilte auf unsere Anfrage mit, dass sich die Unterrichtsformen jedoch gewandelt haben. Er sieht darin durchaus Chancen: „Digitale Technologien, die aus der Not geboren und dann weiterentwickelt wurden, ermöglichen neue methodische Ansätze.“

Entgelte Musikschule des HSK
Entgelte Musikschule des HSK © WP | Torsten Koch