Brilon/Hochsauerlandkreis. Im November 2021 wird im AfD-Kreisverband Hochsauerland der Stadtverband Altkreis Brilon gegründet. Es kommt zum Bruch, der Gräben hinterlässt.
Nur wenige Wochen nach der Gründung des AfD-Stadtverbands Altkreis Brilon hat Matthias Stolze (21) das Amt des Sprechers niedergelegt und ist aus der Partei ausgetreten. Das bestätigte der Jura-Student der Westfalenpost. Er sei, sagte Stolze gegenüber der WP, besorgt darüber, dass die Partei „die bürgerliche Mitte“ verlasse und „nach rechts abdriftet“. Der Briloner Matthias Stolze hatte mit nach der Gründung des Stadtverbands innerhalb der AfD im Hochsauerlandkreis im November die Führung übernommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Stolze die AfD als „patriotische, konservative Kraft“ bezeichnet, die „Deutschland als Heimat“ liebe und „die einzige Partei, die sich an die Verfassung hält“. Nun zog er im Gespräch mit der WP in Zweifel, dass die Partei überhaupt „verfassungstreu“ sei.
Mitgliederzahl der AfD im Altkreis Brilon ungewiss
Die ungewöhnlichen Organisationsform eines aus den sechs Altkreis Kommunen Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg bestehenden Stadtverbandes war der geringen Mitgliederzahl geschuldet. Wie viele Mitglieder die AfD zählt teilt die Partei weder für den Altkreis Brilon noch für den Hochsauerlandkreis mit. „Bei der Mitgliederentwicklung können wir einen sehr positiven Trend feststellen“, schreibt Marco Kleine, Kreissprecher der AfD-Hochsauerlandkreis auf Nachfrage der WP.
Lesen Sie auch:Winterberger Offizier bereitet Einsatz an NATO-Ostflanke vor
Durch persönliche Kontakte, beispielsweise bei den so bezeichneten „Spazierengängen“, habe es in den vergangenen Wochen „etliche Neuanträge“ gegeben. Ex-Altkreis-Sprecher Stolze spricht zum Zeitpunkt seines Parteiaustritts Ende Januar 2022 von rund 20 Mitgliedern in den sechs Kommunen des östlichen Kreises.
AfD bereitet Parteitag vor
Zum Zeitpunkt seines Parteiaustritts sei ihm bewusst geworden, so Stolze, dass die AfD „immer weiter Richtung rechts tendiert“. Ungefähr zu dem Zeitpunkt, als Jörg Meuthen als AfD-Chef hingeschmissen habe, sei auch bei ihm die Entscheidung gereift das Amt niederzulegen und aus der Partei auszutreten. „Ich habe auf einen gemäßigteren Weg innerhalb der Partei gehofft und sah dann diese Chance nicht mehr.“
Lesen Sie auch:Kreisschützen Brilon: So steht es um die Schützenfeste 2022
Einen Nachfolger für Matthias Stolze gibt es noch nicht. „Wir sind gerade dabei, einen Parteitag vorzubereiten, auf dem ein neuer Vorstand gewählt werden wird“, so Kreissprecher Kleine. Das sei für die Partei gerade mit Bloick auf die bevorstehende NRW-Landtagswahl wichtig.