Brilon. Bekommt das Briloner Wappentier, der Esel Huberta, jetzt Konkurrenz? Zehn junge Leute haben sich Emus angeschafft. Die Laufvögel sind der Renner:
Lamas im Sauerland? Kennen wir. Kängurus? Hatten wir auch schon. Aber was sind das für Tiere, die da unten im Aatal seit einigen Tagen lange Hälse machen? Es sind Emus.
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Eine witzige Idee
Eigentlich stammen diese flugunfähigen Laufvögel aus Australien. Aber was den Menschen Down Under recht ist, ist einer Gruppe von jungen Brilonern und Brilonerinnen billig: „Wir haben abends mit zehn Leuten zusammengesessen und irgendwann kam die Idee: Wir könnten uns doch mal Emus zulegen“, beschreibt die Abiturientin Klara Elias die Anfänge der Briloner „Emunologen“. Einige gehen noch zur Schule, andere studieren, einer ist Elektriker, der andere Forstwirt – kurz: die Mischung garantiert schon mal, dass das Projekt unter einem guten Stern steht, wo viele mit unterschiedlichen Fähigkeiten anpacken können.
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Ein Onkel stellte die Wiese zur Verfügung, vom benachbarten Familienhof Becker wurde ein weiteres Stück dazu gepachtet, das Gelände wurde im Januar und Februar bei mitunter eisigen Temperaturen eingezäunt, die Emus konnten kommen. Aber woher bezieht man die Tiere? Google weiß alles und so wurde ein Züchter in der Nähe von Mannheim aufgetan, der die Vögel verkaufte.
Eigener Insta-Account für die Laufvögel
Wenn Paul, Benedikt und Klara Elias, Elisa Bunse, Josefine Göddecke, Maximilian Münstermann, Simon Gosmann, Simon Hahnel, Joelle Bunse und Alexander Gräwingholt zusammen sind, dann entstehen solche Ideen wie die, Emus nach Brilon zu holten. So en Tier kostet übrigens pr Emu um die 100 Euro.
Für Fragen und Infos kann man auf dem Instagramaccount @die.aatal.emus vorbeischauen,
Geschwister bleiben zusammen
„Die Jungs sind dann morgens um 5 Uhr mit einem Pferdeanhänger los und wollten eigentlich vier Jungtiere abholen“, berichtet Klara Elias. Soweit der Plan. Doch die Briloner Tier-Transporteure brachten es nicht übers Herz, die Geschwister voneinander zu trennen. Und so reisten schlussendlich neun Emus aus Baden-Württemberg ins Sauerland.
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Ob man mit ihnen später mal wandern oder sie dressieren kann? „Keine Ahnung, momentan haben wir einfach nur unsere Freude an den Tieren. Und nicht nur wir. Wir sind überrascht, wie viele neugierige Briloner unsere niggeligen Emus schon begrüßt haben. Ganz oft machen Eltern mit Kindern dort Halt und fragen immer schon: Wo sind denn die Giraffenhühner? Viele Besucher haben auch bereits nach Eiern gefragt, die man mit etwas Glück ab nächstem Jahr bei unseren Nachbarn, der Familie Becker, im Hoflädchen erwerben kann“, sagt Klara Elias.
Snorre und Zumsel
Das langhalsige Federvieh, das bis zum 50 km/h schnell sein kann, ist sehr genügsam. „Denen reicht die Wiese und Würmer. Aber wir geben noch Schrot und Kraftfutter dazu“, so die Emunologin über die inzwischen 1,75 Meter großen Vogel, die natürlich auch alle Namen haben. Dürfen wir vorstellen? Wilma Korn, Adelheid Gertrude, Kai Uwe, Onkel Snorre, Franz Ferdinand von Zumsel, Volker Bernhard Wilhelm, Birgit, Tina Tequila und Sergej Fährlich – man merkt, dass die jungen Briloner/innen schon viel Spaß an ihren gefiederten Freunden haben.
Füttern sollte man die Tiere übrigens nicht. Man weiß ja nie, was so über den Zaun gereicht wird. In den nächsten Tagen sollen noch Holztafeln mit den Namen der Emus angebracht und vielleicht kann ein Futterautomat aufgestellt werden.
Angst, dass das raue Klima des Sauerlandes den Emus etwas anhaben könnte, haben die Briloner Tierfreunde nicht. „Die sind sehr robust und einen Unterstand gibt es ja auch.“ Natürliche Feinde habe die Emus nicht – ein Fuchs sollte sich vor Tritten mit einer Kraft von bis zu zwei Tonnen in Acht nehmen und Passanten sollten nicht einfach unerlaubt das Gehege betreten.
Angucken und Spaß dran haben – das ist selbstverständlich erwünscht und erlaubt!