Hochsauerlandkreis/Winterberg. Viele Menschen kaufen Medikamente, um sie dann in die Ukraine zu schicken. HSK-Apothekersprecher Jürgen Schäfer sieht das kritisch.
Die aktuelle Hilfsbereitschaft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nimmt kein Ende. Auch Apotheken merken die Auswirkungen. Apothekensprecher Jürgen Schäfer aus Winterberg erklärt, was nachgefragt wird und warum er davon abrät Medikamente zu kaufen, um diese dann zu spenden.
WP-Newsletter per Mail: Was ist los in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg? Holen Sie sich den Newsletter für Ihren täglichen Nachrichtenüberblick
„Die Hilfsbereitschaftist auf allen möglichen Wegen sehr groß und das finde ich toll. Täglich werde ich von Kunden angesprochen, ob ich Windeln hätte oder abgelaufene Medikamente“, sagt Schäfer. Doch nicht mehr nutzbare Medizin wird schon seit geraumer Zeit nicht mehr in Apotheken gelagert. Und auch sonst rät er von Einkäufen zu Spendenzwecken ab. Ein Kunde kaufte viele Pharmazeutika ein und kam wenig später wieder, weil an einer Sammelstelleerzählt wurde, dass sie diese gar nicht annehmen. Schäfer nahm die Waren dann zurück, damit der Kunde nicht auf der großen Summe sitzen bleiben musste.
Lesen Sie auch: Marsberg: Lkw-Fahrer bleibt nach Hilfstransport in Ukraine
„Apotheken und Pharmaunternehmen spenden Medikamente gezielt. Sie wissen, was gebraucht wird, wo es hingeht und vor allem wie sie gelagert werden müssen“, erklärt Schäfer. Nicht jede Medizin kann zwischen Decken transportiert werden oder beispielsweise stundenlang in der Sonne liegen. Abgelaufene Medikamente ohne Beipackzettel verschicken würde ebenso wenig Sinn ergeben. Vieles würde sonst einfach weggeschmissen werden müssen. Der Apotheker rät daher dazu, eines der vielen Spendenkontos zu unterstützen.