Hochsauerlandkreis. Nach zwei Sturmnächten droht nun das dritte Unwetter im HSK. Der DWD gibt eine amtliche Sturmwarnung heraus. WP-Wetterexperte mahnt zur Vorsicht.
Nach den beiden Sturmtiefs „Ylenia“ und „Zeynep“, die die Feuerwehren im HSK über das Wochenende in Atem gehalten haben, kommt es am Sonntagabend wieder zu einem Unwetter: Vor allem am Sonntagabend und in der Nacht zum Montag kann es teilweise zu Orkanböen kommen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilt. Für Brilon gibt der DWD eine amtliche Unwetterwarnung vor Orkanböen heraus: „In der Nacht zum Montag sind mit Durchzug einer Kaltfront kurzzeitig orkanartige Böen oder Orkanböen zwischen 110 km/h und 120 km/h vor allem in Verbindung mit kräftigen Schauern oder lokalen Gewittern wahrscheinlich.“ Die Warnung gilt für den Zeitraum zwischen Sonntag, 22 Uhr, bis Montag, 3 Uhr. Bis in die Nacht hinein kommt es teils zu Gewittern und auch zu Orkanböen. Laut DWD werden diese jedoch vermutlich „nicht ganz so heftig“ wie bei den Stürmen der vergangenen Tage. Vorsicht ist wegen der vorangegangenen Sturmschäden und den Gefahren durch ohnehin angeschlagene Bäume dennoch geboten. Wetterexperte der WP, Julian Pape, gibt einen Ausblick.
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Unwetter im HSK: Neuschnee und Orkanböen zu erwarten
„Die intensive Westwetterlage mit nahezu täglich neuen Stürmen lässt uns auch zum Wochenwechsel noch nicht los“, schreibt Pape in einem Überblick. Schon in der vergangenen Nacht sei ein erstes kleines Niederschlagsgebiet über das Sauerland hinweggezogen. In Hochlagen sind rund 5 Zentimeter Neuschnee gefallen, es brachte Niederschlagsmengen von bis zu 11 Litern pro Quadratmetern in Bracht bei Schmallenberg und zudem kurzzeitig erneut einen stürmischen Wind, welcher in Hochlagen für Windstärke 10 sorgte. So erreichte die Hohe Bracht auf dem Kahlen Asten sogar 94 km/h.
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Neben dem Dauerregen erwartet das Sauerland kurz nach Mitternacht eine Kaltfront des Tiefdruckgebietes „Antonia“, die zwar nicht ganz so heftig ist wie diejenige von tief „Zeynep“ am Freitag, allerdings örtlich begrenzt wiederum Windböen bis etwa 100 km/h bringen kann. „Geschwächte Bäume aus den vergangenen Tagen können dann erneut umstürzen“, mahnt auch Julian Pape. Der DWD schätzt die Gefahren wie folgt ein und rät: „Es können zum Beispiel Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Achten Sie besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände. Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien! Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen. Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!“
Ab Ende der Woche soll es deutlich ruhiger werden
Mit der Kaltfront sinkt die Schneefallgrenze bei weiteren Schauern bis etwa 400 Meter ab, so dass die neue Woche darüber teilweise mit einer weißen Überraschung beginnt. Tagsüber zieht dann das nächste Niederschlagsgebiet durch, ab etwa 600 Meter Höhe fällt durchweg Schnee, so dass rund um den Kahlen Asten in Summe durchaus 15 Zentimeter Neuschnee fallen können.
„Etwas erbauendes zum Abschluss: Ab Ende der Woche dürfte sich dann eine deutliche Wetterberuhigung einstellen. Ein Hochdruckgebiet hält mal länger durch und bringt viel Sonnenschein und nur noch einen schwachen Wind“, gibt Julian Pape einen Ausblick.