Brilon/Paderborn. Direktflug von Paderborn nach Paris? Nach einer Firmenfusion in der Automobilbranche wird diese Möglichkeit geprüft. Das ist der aktuelle Stand:

Es muss nicht immer der Wunsch nach Sonne, Sand und Meer sein. Auch wirtschaftliche Interessen können bei der Planung neuer Fluglinien eine Rolle spielen. Und vielleicht beschreibt der Song der Popgruppe Felix de Luxe „Taxi nach Paris“ schon bald die überholte Form für eine spontane Reise an den Eiffelturm.

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„Faurecia“, eines der führenden Unternehmen der Automobilbranche, hat den Licht- und Elektronikspezialisten Hella mit Sitz in Lippstadt übernommen. Durch diese Transaktion ist der siebtgrößte Automobilzulieferer weltweit und ein globaler Marktführer in einem wachstumsstarken Technologiefeld entstanden. Der Stammsitz der Firma ist in Nanterre bei Paris und durch die enge Beziehung nach Lippstadt ist offenbar der Wunsch nach einer direkten Flugverbindung an die Seine laut geworden.

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Offene Türen eingerannt

Beim „Heimathafen“ dürfte der Automobilzulieferer damit offene Türe einrennen. Denn seit dem Neustart im vergangenen Jahr arbeitet der Airport intensiv an der Weiterentwicklung seiner Flugverbindungen. Flughafen-Sprecher Matthias Hack auf Nachfrage unserer Zeitung: „Dabei spielt auch eine mögliche Verbindung nach Paris eine Rolle, die durch die Übernahme von Hella durch das französische Unternehmen Faurecia zusätzliche Dynamik bekommen hat. Wir unterstützen die Initiative von Faurecia zur Entwicklung einer Linienverbindung. Dazu stehen wir bereits im Austausch mit Fluggesellschaften, die diese Strecke fliegen könnten. Paris ist für Geschäftsreisende und auch für Privatkunden, die direkt in die französische Hauptstadt fliegen möchten oder das Drehkreuz für Umsteigemöglichkeiten anpeilen, sehr interessant.“ Um eine neue Verbindung aufzubauen, seien neben Partnern für die Bedienung der Linie allerdings auch finanzielle Mittel für mögliche Anlaufverluste erforderlich. Hack: „Gern tauschen wir uns dazu mit Faurecia sowie anderen Partnern und Interessenten aus.“

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Der Flughafen Paderborn/Lippstadt: Seit dem Neustart im vergangenen Jahr arbeitet der Airport intensiv an der Weiterentwicklung seiner Flugverbindungen. Die Variante Paris kommt daher nicht ungelegen.
Der Flughafen Paderborn/Lippstadt: Seit dem Neustart im vergangenen Jahr arbeitet der Airport intensiv an der Weiterentwicklung seiner Flugverbindungen. Die Variante Paris kommt daher nicht ungelegen. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

100 Rettungsflüge pro Jahr

Der Flughafen Paderborn-Lippstadt ist nicht nur eine wichtige Start-Rampe für Urlaubsflüge. Dem „Heimathafen“ kommt auch beim Rücktransport verletzter oder erkrankter Menschen aus dem Ausland eine bedeutende Rolle zu:

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„Für die bis zu 100 Krankentransporte, die jährlich hier am Flughafen erfolgen, ist der Status als Verkehrsflughafen von großer Bedeutung. Auch die Erreichbarkeit rund um die Uhr ist ein Pluspunkt, da sich derartige Starts und Landungen im Vorfeld nicht immer planen lassen“, so Matthias Hack. Fast an jedem dritten Tag landet ein Flugzeug mit verletzten Personen in Ahden. „Dieser Leistungsbereich des Flughafens steht kaum in der Öffentlichkeit, stellt für die Verletzten und deren Angehörige häufig aber eine große Erleichterung und Entlastung dar“, betont Flughafen-Geschäftsführer Roland Hüser.

Schnelle Verbindung

Paris ist nur einen Kurzstreckenflug von Deutschland entfernt. Die Flugzeit von Frankfurt/Main beträgt zum Beispiel 1:10 Stunden bei einer Luftlinienentfernung von rund 480 Kilometern. Von München oder Hamburg dauert der Flug eine Stunde und 35 Minuten, von Köln eine Stunde und 25 Minuten.

Bei den Krankentransporten arbeitet der Heimathafen mit renommierten Institutionen zusammen, unter anderem genießt der Flughafen Paderborn/Lippstadt beim ADAC Ambulanz-Service eine hohe Reputation. Seit über 45 Jahren betreibt die Aero-Dienst GmbH (Komplettanbieter für Geschäftsreiseluftfahrt und Flugambulanz) die Ambulanzflugzeuge für den ADAC vom Nürnberger Flughafen aus. Mit flexibel einsetzbaren Ambulanzflugzeugen können damit auch Regionen wie Paderborn/Lippstadt angeflogen und schwer erkrankte Patienten möglichst nah und zu entsprechenden Kliniken in ihrer Heimatregion transportiert werden.