Hochsauerlandkreis. Medebach führt Tempo 30 in der Innenstadt ein – andere Städte im HSK wollen die bestehenden Zonen erweitern. Eine Stadt zögert allerdings noch.
Medebach machts vor, Brilon will auch: Tempo 30 in den Innenstädten. Zuletzt hatte es im Medebacher Rat die Entscheidung gegeben, die Nebenstraßen im Stadtgebiet, die von den Kreis- und Landstraßen abgehen, flächendeckend zu Tempo-30-Zonenzu machen. Einstimmige Einigung. In Brilon liegt ein entsprechender Antrag vor. In einem Antrag zur Ratssitzung am 25. November hatten die Briloner Sozialdemokraten Tempo 30 in der gesamten Kernstadt von Brilon gefordert – „um die Innenstädte zu beruhigen, die Bürger und Bürgerinnen zu schützen und eine höchstmögliche Sicherheit in unseren Kernzentren zu gewährleisten“, heißt es als Begründung des Antrags. Es bewegt sich also etwas, im Straßenverkehr. Doch wie halten es die anderen Städte in der Nachbarschaft?
Winterberg: Schon seit Jahren mit Tempo 30 unterwegs
„Schon seit Jahren sind alle Straßen im gesamten Winterberger Stadtgebiet, die nicht eine überörtliche Verbindung sichern, komplett als Tempo 30 Zone ausgewiesen“, erklärt Rabea Kappen, Pressesprecherin der Stadt. Beispiel der Ortsteil Silbach, wo die L 740 verläuft, Anschluss nach Winterberg bzw. Siedlinghausen. Nur die innerörtliche „Bergfreiheit“ darf noch mit Tempo 50 befahren werden, alles andere ist auf Tempo 30 reduziert. „Gerade für Fußgänger und Radfahrer hat Tempo 30 einige Vorteile. Tempo 30 bietet eine deutlich erhöhte Verkehrssicherheit, so lassen sich Straßen von Fußgängern und Radfahrern leichter überqueren. Auch reduziert sich die Lärmbelästigung bei Tempo 30“, zählt Rabea Kappen die Vorteile auf.
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Marsberg? Setzt auf Tempo 20
Michael Martin, Leiter des Amts für Bürgerdienste und Ordnung, betont: „Nahezu der gesamte Innenstadtbereich Niedermarsberg ist als Tempo 20-Zone ausgewiesen. Einzelne, an die Innenstadt unmittelbar angrenzende Bereiche sind als Tempo 30-Zone ausgewiesen.“
Olsberg bleibt bei Tempo 50 – aber nur an wenigen Orten
„Die Stadt Olsberg hat seit vielen Jahren schon flächendeckend in allen Wohngebieten im gesamten Stadtgebiet inklusive Ortsteile Tempo 30“, betont Angelika Beuter-Sielemann von der Olsberger Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Nur auf den Hauptdurchgangsstraßen gilt Tempo 50. Allerdings hat die Stadt kritische Orte im Blick: „Eine Durchgangsstraße an der Sekundarschule ist temporär zur Tempo-30-Zone während der Schulzeiten umfunktioniert.“
Hallenberg will noch mehr Straßen zur 30er-Zone machen
Langsam fahren ist in Hallenberg bereits seit Jahren angesagt. Mit Ausnahme der Ortsdurchfahrt und der Wunderthauser Straße Richtung Wittgenstein ist fast die gesamte Kernstadt Tempo 30-Zone. Im Frühjahr 2015 wurde nach den Wohnstraßen auch der Altstadtbereich in diese Geschwindigkeitsregelung aufgenommen. In den drei Ortsteilen sollten Autofahrer ebenfalls nicht aufs Gaspedal drücken. Die Nebenstraßen in Braunshausen und Liesen sind fast komplett verkehrsberuhigt. In Braunshausen gilt diese Regelung seit dem vergangenen Jahr, in Liesen werden in Kürze zusätzliche Tempo 30-Schilder aufgestellt. In Hesborn gilt der Wohnbereich grob gesagt ab der Pfarrkirche als Tempo 30-Zone. Das Thema ist im Rat und in den Ausschüssen aktuell, dort wird momentan beraten, auf weiteren Straßen im Stadtgebiet das Tempo zu reduzieren.
Und wieder Brilon
„Nach einem Antrag aus dem Stadtrat wird das Thema „Tempo 30“ zur Zeit erarbeitet und in der nächsten Sitzung des Strukturausschusses behandelt“, heißt es auf Nachfrage der WP zur Zeit seitens der Stadt. Tempo 30 könnte also bald in den Innenstadtbereich Brilons einziehen.