Olsberg/Hochsauerlandkreis. In Olsberg gibt es wieder Corona-Protest: In HSK-Telegram-Gruppen wird deutlich, dass diese „Spaziergänge“ Demos mit politischer Botschaft sind.

In Olsberg sind am Montagabend erneut rund 160 Corona-Skeptiker und Querdenker auf die Straße gegangen – das waren doppelt so viele wie in der Vorwoche. Und wie in den vergangenen Wochen wurde der von den Teilnehmern als „Spaziergang“ bezeichnete Aufmarsch nicht bei der Polizei angemeldet – faktisch handelt es sich bei den Veranlagungen, die HSK-weit unter anderem auch in Arnsberg, Winterberg, Neheim und Meschede stattfinden, aber um eine Demonstration.

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Dass die Organisatoren der Veranstaltung und zum Teil auch die Teilnehmer auf den so genannten „Spaziergängen“ durchaus politische Ziele verfolgen, zeigen Aufrufe in entsprechen lokale Gruppen („Sauerländer Widerstandszentrale“ oder „Das sind WIR Hochsauerlandkreis“) des Messengerdienstes Telegram. Im Aufruf zu dem „Spaziergang“ in Neheim heißt es zum Beispiel „Rote Karte für den Impfzwang – Friedensspaziergang für Selbstbestimmung“.

In HSK-Telegram-Gruppen Tipps zum Verhalten gegenüber der Polizei

Bislang verliefen die “Spaziergänge“ im Hochsauerlandkreis ohne Zwischenfälle. Kritiker der Coronamaßnahmen und Querdenker fordern Beiträgen in den Hochsauerland-Telegram-Gruppen allerdings auch zu einem passiv-aggressiven Verhalten gegenüber der Polizei auf. Die Debatte im Zusammenhang mit den Protesten gegen Corona-Maßnahmen wird mit Hinweisen versehen, wie man sich gegenüber der Polizei verhalten sollte. Unter dem Stichwort „Handlungsleitfaden für alle Spaziergänger, wird den Teilnehmern beispielsweise dazu geraten, keine Ausweisdokumente mitzunehmen, bei Kontrollen der Polizei zur Beweissicherung zu filmen oder den Beamten keinerlei Fragen zu beantworten.

Polizei und Ordnungsamt begleiteten auch diesmal den Zug durch Olsberg. 
Polizei und Ordnungsamt begleiteten auch diesmal den Zug durch Olsberg.  © Joachim Aue

In einem weiteren Beitrag heißt es, dass Teilnehmer, die durch Polizeibeamte festgesetzt werden, sich entweder sofort „alle hinsetzen (hat gut beim Castor funktioniert und viel Sand ins Getriebe gebracht)“ oder die „Guantanamo-Show“ abziehen sollen – gemeint damit ist, dass sich Teilnehmer auf den Boden knien und die Arme hinter dem Rücken verschränken. „Glaubt mir, wenn das 20 oder 30 oder mehr Personen machen, das gibt gute Bilder und niemand von denen darf in der Polizei in der Position angegriffen werden“, lautet ein weitere Hinweis in dem geteilten Beitrag.

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Der unangemeldete Zug der rund 160 Teilnehmer durch Olsberg verlief – wie zuletzt die Veranstaltung in Winterberg – friedlich. Die Teilnehmer, viele mit Kerzen und anderen Lichtern, gingen durch die Kernstädte von Olsberg und Bigge. Polizei und Ordnungsamt begleiteten den Zug.