Hochsauerlandkreis. Die Zahl der Bürgertests im HSK explodieren im Vergleich zum Herbst. Auch die Zahl der PCR-Tests steigt. Beides sorgt für erhebliche Probleme.
Die Testkapazitäten werden knapp, die Wartezeiten auf das Ergebnis immer länger. Während die Omikron-Variante für steigende Corona-Zahlen sorgt, wird es in der Bewältigung der Pandemie immer enger für den Hochsauerlandkreis. Nicht nur die Testzahlen steigen, je mehr positive Ergebnisse zurück kommen, desto schwieriger wird die Kontaktverfolgung und die Bearbeitung der positiven Fälle. Kreissprecher Martin Reuther rechnet noch mit viel mehr Infizierten.
Corona-Zahlen im HSK werden wegen Omikron weiter steigen
„Die Zahlen im HSK steigen und sie werden noch zunehmen“, sagt Martin Reuther. Derzeit würde die Nachfrage nach Bürgertestungen nahezu explodieren. „Am 12. November letzten Jahres wurden 384 Bürgertests durchgeführt. Das war noch zu einem Zeitpunkt, an dem die Tests bezahlt werden mussten. Am 26. Dezember haben wir über 10.000 Bürgertests gemacht, am 6. Januar waren es 21.000 Bürgertests“, sagt Reuther. Mittlerweile habe sich die Nachfrage bei 15.000 bis 18.000 Tests täglich eingependelt. 128 Teststellen verzeichnet der HSK derzeit. Laut Reuther erklären die hohen Testzahlen auch die hohen Infektionszahlen: „Wo viel getestet wird, wird auch viel gefunden.“ Hinzu komme der Schulstart. In den Schulen werde regelmäßig getestet und schon jetzt, wenige Tage nach Ferienende, gebe es wieder erste positive Befunde. „Wir werden die betroffenen Schulen in den nächsten Tagen im Lagebericht veröffentlichen.“
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Die hohen Testzahlen betreffen nicht nur die Bürgertests, sondern auch die PCR-Tests, die für Probleme in den Laboren sorgen, glaubt der Kreissprecher. „Schon rund um die Feiertage haben sich die Testergebnisse gestaut, denn die Labore haben nicht mit voller Mannschaftsstärke gearbeitet. Es ist fraglich, wie lange die Labore noch in der Lage sein werden, die Tests zu bewältigen.“ Martin Reuther kann sich noch gut an Pandemie-Zeiten erinnern, in denen manche Menschen bis zu sieben Tage auf ihr Ergebnis gewartet haben.
Verzug im Fallmanagement des Gesundheitsamtes im HSK
Die hohen Testzahlen und die vielen positiven Ergebnisse sorgen auch dafür, dass das Gesundheitsamt nicht mehr mit der Kontaktverfolgung hinterherkommt. „Wir sind nicht mehr tagesaktuell“, sagt Martin Reuther im Bezug auf den Verzug des Fallmanagements.
Ihm ist aber wichtig zu betonen, dass die Zahlen zwar steigen, die Situation in den vulnerablen Stellen wie Pflegeheimen und Krankenhäusern weiterhin entspannt sei. „Die Kliniken laufen nicht voll. Mit stetigem Blick auf die Inzidenz sollte man das nicht vergessen“, sagt er.