Winterberg/Medebach. Die Omikron-Variante schlägt im HSK immer mehr durch. Die Corona-Regeln werden immer schärfer. Silvesterfeiern dürfen trotzdem stattfinden.
Dan Corcoran atmet einmal kräftig durch, als er am Mittwochmorgen seinen „Blackwater Irish Pub“ in Winterberg betritt. Er sieht müde aus. „Das war echt stressig gestern“, sagt er und lässt sich auf einen Barhocker fallen. Den Abend vorher haben hier viele Gäste gefeiert. „Streng nach den Corona-Regeln“, betont er. Tanzen sei natürlich verboten und der Eingang werde von zwei Sicherheitsleuten bewacht, die die Impfnachweise und Personalausweise überprüften. So wird es dann auch am 31. Dezember sein. Denn Corcoran schmeißt dann in seinem Pub eine Silvestersause.
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Doch die wird weitaus anders ausfallen als in den Vor-Corona-Jahren, sagt er. Eigentlich seien immer bis zu 300 Menschen zum Feiern gekommen. Jetzt werden es wohl nicht mehr als hundert Leute, sagt der Pub-Betreiber. Und dabei soll es gesittet zugehen. Stehplätze seien natürlich Tabu und das obligatorische Feuerwerk entfalle. Dieses Jahr wird die Musik vom Band gespielt; die angekündigte Live-Band darf aufgrund der Corona-Verordnungen nicht auftreten. Trotzdem könnten sich die Gäste auf eine schöne Feier freuen, verspricht Corcoran.
Im Irish Pub wird zweimal ins neue Jahr gefeiert
So dürfen sich seine Gäste auf zwei Silvestercountdowns freuen. Denn Corcoran möchte auch einen irischen Jahreswechsel begehen - da in Irland wegen der Zeitverschiebung erst eine Stunde später das Neujahr beginnt. Außerdem habe er für seine Gäste noch ein kulinarisches Highlight: ein Drei-Gänge-Menü. Unter anderem mit irischen Roastbeef, irisches Wildlachsfilet und einem Mango-Cheesecake mit Schokosoße. Einige wenige Plätze an der Theke seien noch frei, so Corcoran. Er hoffe auf ein schönes coronakonformes Fest. In die gleiche Richtung geht dann auch sein Wunsch für das neue Jahr: „Erst kommt die Gesundheit und dann alles andere“, sagt er zum Abschied.
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Die Situation der Gastronomie ist gerade sehr schwer
So sieht es auch Salvatore Constanzo. Er betreibt das italienische Restaurant Da Salvatore in Winterberg und wird auch in diesem Jahr eine abgespeckte Silvesterparty anbieten. Die Nachfrage dafür sei groß. Alle Plätze seien reserviert. Doch die Anzahl sei dieses Jahr natürlich deutlich weniger als noch vor zwei Jahren. Damals hätte er noch 80 Plätze anbieten können. Diesmal seien es lediglich 50 Gäste die sich von Constanzo mit einem Sechs-Gänge-Menü verwöhnen lassen wollen. Diese 50 sind dem Gastronomen aber auch deutlich lieber als gar keine Gäste. Ein Lockdown schwebe schließlich über allen Restaurantbetreibern wie ein Damoklesschwert.
„Die Situation der Gastronomie ist gerade echt schwierig. Bei uns wurden auch viele Weihnachtsfeiern abgesagt“, sagt Constanzo. Silvester ohne Feuerwerk und den anderen Beschränkungen verursache bei ihm und seinen Gäste natürlich schon ein komisches Gefühl, aber die Gesundheit Aller gehe nun mal vor, sagt er.
Keine zentrale Party im Center Parc
Auch im Center Park Medebach wird es in diesem Jahr einen abgespeckten Jahreswechsel geben, sagt dessen Direktor Boris Ege. In diesem Jahr wird es in dem Park keine zentrale Silvester-Veranstaltung geben. Es werde weder ein Feuerwerk noch eine Lasershow stattfinden. „Wir wollen den Leuten keinen Anlass bieten, sich zu versammeln“, sagt Ege. Dafür biete er den Gästen ein Silvester-Gala-Dinner und eine Live-Band die Musik mit „untermalenden Charakter“ spiele.
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Andre Ricken betreibt Troll’s Brauhaus & Hotel in Medebach. Er sagt: „Grundsätzlich sind wir über jeden Tag froh, den wir geöffnet haben dürfen.“ Doch auch er muss sich an die geltende Gesetzeslage halten. Bedeutet in diesem Jahr: Kein Dj, kein Tanz. Er werde lediglich das À la carte-Geschäft laufen lassen. dafür aber mit einer speziellen Silvesterkarte. Über die Nachfrage kann er nicht klagen: „Wir sind auch ausgebucht“, sagt Ricken.