Winterberg/Brilon/Olsberg/Marsberg. Silvester unter Corona-Regeln: Winterberg greift besonders hart durch, da die Stadt voll Touristen ist. Wo besonders hart eingegriffen wird.

Ohne Impfung kann es nur einen Jahreswechsel in allerkleinstem Kreis geben. Denn sobald jemand ohne Corona-Schutz dabei ist, dürfen neben dem eigenen Haushalt nur noch zwei Personen eines weiteren Haushaltes mit ins neue Jahr rutschen. Im Kreis von Geimpften und Genesenen können sich immerhin zehn Personen treffen - und da ist durchaus in den Städten im Hochsauerlandkreis mit dem Besuch der Obrigkeit zu rechnen.

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Für die Polizei sei der Jahreswechsel jedes Jahr eine besondere nach hinsichtlich der Einsatzlage, heißt es auf Anfrage der WP. Bei möglichen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung „haben die Ordnungsämter wie bisher den Hut auf“, so HSK-Polizeisprecherin Laura Burmann. Die Polizeibeamten im Einsatz würden die Ordnungsbehörden bei ihrer Arbeit unterstützen. „Wenn uns ein Anrufer aber zum Beispiel eine große Party meldet, werden die Kolleginnen und Kollegen natürlich ausrücken“, so Burmann.

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Die WP fragte nach, wie sich die sechs Kommunen des Altkreises auf den Jahreswechsel vorbereiten.

Winterberg: Ordnungsamt gemeinsam mit Security-Kräften

Am weitesten geht Winterberg. Dort hat die Stadt vor dem Hintergrund der Corona-Bekämpfung und zur „Vermeidung von Verletzungen“ für das Stadtzentrum und die von dort abzweigenden Straßen per Allgemeinverfügung wie bereits im vergangenen Jahr ein Böllerverbot erlassen. Ein Grund: das auch jetzt hohe Toursmusaufkommen.

Hier gilt das Böllerverbot in Winterberg

In diesem Gebiet ist von Silversterabend 20 Uhr bis Neujahr 2 Uhr jegliche Pyrotechnik untersagt:

Auf dem Marktplatz und den von dort abzweigenden Straßen

im Norden bis zum „Alten Garten“/Untere Pforte 9 („Tischlein deck dich“)/Marktstraße 1 („Kaffeehaus Winterberg“)

im Osten bis zur Hauptstraße 10

im Süden bis zur Volksbank Bigge-Lenne

im Westen bis zum Eiscafe „Cortina“.

„Die Menschen in unserer Stadt haben sich daran gehalten“, so Rabea Kappen zur Westfalenpost. Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist bekanntlich besser: Mitarbeiter des Ordnungsamtes werden gemeinsam mit Security-Kräften in Teams unterwegs sein, um die Einhaltung der Schutzverordnung zu überwachen. Noch offen ist, ob die Security auch noch nach 2 Uhr die Augen offen halten soll.

Auf jeden Fall werde es „wie bisher“ stichprobenartig in den Gaststätten die Einhaltung der 2G-Regel und der Maskenpflicht überprüft.

Und sollte es Hinweise auf private Partys jenseits der zulässigen Größenordnung geben, werde man diesen „mit den zur Verfügung stehenden Kräften nachgehen“. Die Anbieter von Ferienwohnungen seien speziell auf die aktuellen Corona-Kontakt-Regelungen hingewiesen worden. Im übrigen setze man, so Rabea Kappen weiter, „auf das Verantwortungsbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste in unserer Stadt“.

Feuerwerk we hier 2019  in Hallenberg wird es in diesem Jahr nicht geben.
Feuerwerk we hier 2019 in Hallenberg wird es in diesem Jahr nicht geben. © Rita Maurer

Medebach: reguläre Ordnungsamtsbereitschaft im Einsatz

Auch in Medebach setze man „auf die Eigenverantwortung“ der Einwohner, so Bürgermeister Thomas Grosche. Besondere Verbote hält man in der Hansestadt für nicht erforderlich, das - so Thomas Grosche - hätten die Erfahrungen des vergangenen Jahreswechsels gezeigt und zu diesem Ergebnis habe auch eine gemeinsame Gefährdungsbeurteilung geführt. Über den Jahreswechsel werde man deshalb lediglich im Rahmen der regulären Ordnungsamtsbereitschaft im Einsatz sein - „wie es sich in der bisherigen Pandemie gut bewährt hat“. Bis auf „sehr wenige Einzelfälle“ hätten sich beim Jahreswechsel 20/21 Einwohner, Gäste und Gastwirte „sehr verantwortungsbewusst“ verhalten.

Brilon: kein Böllerverbot

Obwohl der Marktplatz traditionell zum Jahreswechsel ein echter Böller- und Party-Hot Spot ist, gibt es in der Stadt des Waldes kein Böllerverbot. Das Ordnungsamt sei „im Rahmen der Rufbereitschaft einsatzbereit“, heißt es, und dass zum Jahreswechsel „ein enger Kontakt zur Polizei“ bestehe. Die Einhaltung von Corona-Regeln in der Gastronomie und Kontakt-Beschränkungen würden „anlassbezogen erfolgen“, heißt es von der Stadt Brilon.

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Marsberg: zwei bis vier Mitarbeiter zum Jahreswechsel im Einsatz

Ähnlich sieht es in Marsberg aus, wie Ordnungsamtsleiter Michael Martin auf Anfrage der WP mitteilte. Es werde „eine normale Präsenz“ gezeigt. „Nach Bedarf“ würden zwei bis vier Mitarbeiter zum Jahreswechsel im Einsatz sein.

Olsberg will bedarfsorientiert überwachen

Auch in Olsberg gibt es keine speziellen Orte, für die ein Böllerverbot verhängt werden müsste, so Pressesprecher Jörg Fröhling. „Wie an allen anderen Tagen auch“ werde das Ordnungsamt zum Jahreswechsel die Vorgaben der Corona-Schutzverordnung „bedarfsorientiert überwachen“. Die Stadt Olsberg appelliert „an die Eigenverantwortung“ der Bürger, die aktuellen Regeln der Corona-Schutzverordnung einzuhalten und wegen der Verletzungsgefahr auf das Böllern zu verzichten.