Winterberg. Bürgermeister Michael Beckmann, stellt die Eckpfeiler des Haushalts vor. Ein wichtiger Punkt ist bezahlbares Wohnen. Wird am Kirmesplatz gebaut?
Der Rat der Stadt Winterberg ist am vergangenen Freitag zur letzten Ratssitzung im Jahr 2021 in der Schützenhalle in Niedersfeld zusammenkommen. In einer rund einstündigen Rede erläuterte Bürgermeister Michael Beckmann die Pläne der Verwaltung für das kommende Jahr.
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„Wir werden am Ende des Jahres nach gegenwärtigem Stand erneut keine Kassenkredite aufnehmen müssen und es wird auch bei den Investitionskrediten zur keiner Neuverschuldung kommen“, sagte er. Allerdings hätte die Stadt auch die eine oder andere Maßnahme zurückgestellt, die man jedoch in 2022 aufgrund von Förderbescheiden unbedingt umsetzen müsse.
Besonders wichtig sei ihm das Thema Wohnen. „Wir müssen auch einen Schritt weiterkommen, wenn es darum geht, bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraum für die Menschen unserer Stadt bereitzustellen“, sagte Beckmann. Einen ersten „wichtigen Schritt“ hätte man mit der Ausschreibung des Handlungskonzeptes Wohnen getan. Hier stelle man sich nun die Fragen, wie die Gebäude-, Wohnungs- und Eigentümerstruktur in Winterberg eigentlich aussehe. Außerdem müsse festgestellt werden, wie hoch der quantitative und qualitative Wohnungsbedarf sein solle und welche Wohnungsgröße und Marktsegmentierung nachgefragt werde.
Eine ehrliche Analyse in allen Bereichen
Wichtig bei diesem Punkt sei eine „ehrliche Analyse“ in allen Bereichen. „Wenn wir alle wissen, dass wir ein Problem im Bereich des bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraums haben, dann müssen wir auch offen über mögliche Wohnraum-Potenziale in Winterberg nachdenken dürfen“, sagte Beckmann in seiner Rede. Dabei wolle man die Bürger beteiligen. Und daher werden seine Verwaltung im Jahr 2022 einen Antrag auf Fördermittel für einen „innovativen Bürger- und Beteiligungsprozess“ zur künftigen Nutzung des Kirmesplatzes beantragen.
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Diesen Prozess wolle man dann „ergebnisoffen“ in 2023 angehen. „Wenn die Menschen in unserer Stadt sagen: Kirmesplatz bleibt Kirmesplatz, dann ist das ein Ergebnis“, so der Bürgermeister. Wenn die Menschen der Stadt sich auch etwas anderes vorstellen könnten, dann sei dies auch ein Ergebnis. Auf diesen Prozess im Jahr 2023 sei er schon heute sehr gespannt. Allerdings müsste man diesen Prozess in einen größeren Kontext setzen.
Bürgermeister warnt Investoren
Wenn man die städtebauliche Entwicklung in Winterberg wieder selbst in die Hand bekommen wolle, dürfe man nicht nur reagieren und sich von Investoren treiben lassen. Dann müsse man für Winterberg ein neues Gesamtbild entwerfen. „Wir werden klar sagen, wo wir uns Wohnen, Freizeit und Arbeit vorstellen“, sagte Beckmann. Das werde ein spannender Prozess, der zwingend notwendig sei. Dazu fand er deutliche Worte: Wenn Investoren im Rahmen der eigenen städtebaulichen Ziele investieren wollten, würden man das unterstützen und diese willkommen heißen. Beckmann sprach aber auch eine Warnung aus: „Wenn Investoren unsere städtebaulichen Ziele allerdings nicht als ihre Richtschnur sehen, werden wir versuchen, dies über die uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Möglichkeiten zu verhindern.“