Brilon. Die Caritas Brilon hat offensiv für eine Impfung geworben, manche Mitarbeiter sind weiter ungeimpft. Der Vorstand stellt für sie Extra-Regeln auf
Während über eine Impfpflicht in sozialen Bereichen diskutiert wird, müssen sich Soziale Träger schon lange mit dem Infektionsschutz auseinandersetzen. Doch wie gehen Caritas und co. mit Mitarbeitern und ihrem Impfstatus um? Als Sozialer Träger mit mehreren Betreuungseinrichtungen beschäftigen sie zahlreiche Mitarbeiter, die Kinder, Senioren oder erkrankte Menschen betreuen. Heinz-Georg Eirund, Vorstand des Caritasverband Brilon e.V., betont, dass man tatsächlich den Impfstatus der Mitarbeiter abgefragt habe. „Das dürfen wir auch“, sagt er auf Anfrage derWP Brilon. Reagiert hätten die Mitarbeiterinnen mit Verständnis.
Impfstatus in der Pflege: „Ein vielschichtiges sowie brisantes Thema“
„Es ist ein sehr vielschichtiges sowie brisantes Thema und bedarf deshalb einiger grundlegender Gedanken“, betont Heinz-Georg Eirund. Das Thema sei mit Blick auf die komplette Pandemie zu betrachten, sagt er. „Unser Verband ist sehr vielschichtig. Insgesamt arbeiten rund 1200 Menschen bei uns, die Kindern, Jugendlichen, Familien, Migranten, Menschen in herausfordernden Lebenssituationen, Menschen mit Behinderung, kranken und alten Menschen vielfältige Unterstützung bieten. Unsere Mitarbeiter*innen haben sich in der gesamten Zeit diesen Aufgaben gestellt und Lebensberatung, pädagogische und pflegerische Unterstützung geboten. Deshalb bin ich als Vorstand sehr stolz auf unsere Mitarbeiterschaft.“ Für die Mitarbeiterinnen sei das in der ganzen Zeit, mit sehr hohen Belastungen und auch Gefahren für sich persönlich und auch für die eigenen Familien verbunden gewesen.
Caritas Brilon: „Wir haben offensiv geworben, sich impfen zu lassen“
„Bis heute steuern wir die Herausforderungen der Pandemie, die Schutz- und Hygienemaßnahmen zentral, um eine klare und eindeutige Linie für die gesamten Verband sicherzustellen“, so Eirund. Das Grundprinzip über die gesamte Zeit sei, einen sehr hohen Sicherheitsstandard durch Schutz- und Hygienematerial und durch Regelungen zu erzielen, die oftmals über die Vorgaben der diversen Verordnungen hinausgehen würden. „Es geht bei jeder Entscheidung darum für Klienten, Bewohner und Patienten, ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewähren. Es gab immer wieder Phasen und Themen, die bei Patienten, Klienten und Bewohnern aber auch bei Mitarbeiter*innen polarisiert haben. Dazu gehört auch das Thema Impfungen“, sagt Heinz-Georg Eirund ehrlich. „Ich habe gegen über unseren Mitarbeiter*innen immer wieder unmissverständlich deutlich gemacht, dass wir die Impfung für jeden Einzelnen und zur Lösung des weltweiten Problems, als die richtige und womöglich derzeit sichtbar einzige Möglichkeit sehen, dass Problem in den Griff zu bekommen. Wir haben offensiv geworben, sich impfen zu lassen. Auch deshalb haben wir sehr schnell und früh, allen Mitarbeiter*innen Impfangebote in den eigenen Einrichtungen machen können und sehr viele Kolleg*innen, haben dieses Angebot angenommen.“
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Ungeimpfte Mitarbeiter der Caritas Brilon lassen sich testen
Eine Impfpflicht bestehe derzeit für Personal in der Pflege nicht. Es sei daher zu akzeptieren, wenn Mitarbeiterinnen aus unterschiedlichen Gründen sich nicht impfen ließen. „Auch wenn ich es mir anders wünsche“, sagt Heinz-Georg Eirund. „Eine Verurteilung der Entscheidung des Einzelnen ist keinesfalls geboten. Auch die Nicht-geimpften Mitarbeiter*innen, haben mit sehr großem Engagement ihren Dienst für die Menschen geleistet“, betont er indes.
Diejenigen Mitarbeiter, die sich nicht impfen lassen wollen, müssen sich entsprechend der Verordnungen testen lassen und „tun dies auch selbstverständlich“, so Eirund. FFP2-Masken sind Pflicht. Weitere Maßnahmen würden ergriffen, wenn es erforderlich sei. „Die Mitarbeiter*innen verhalten sich vorbildlich. Auch im privaten Bereich. Das gilt natürlich auch für die geimpften Mitarbeiter*innen.“ Diesen würden ebenfalls freiwillige Testungen zur Verfügung stehen, ebenso FFP2-Masken. „Dieses Angebot wird gut angenommen.“