Winterberg. Familie Homann will die Jause auf dem Homberg in Winterberg zu einem gastronomischen Höhepunkt machen. Der Besuch soll wie ein Kurzurlaub sein.
Der Duft von Holz lag prägnant in der Luft. Nicht verwunderlich, denn soweit das Auge reicht, ist es überall verarbeitet. Dazu wurde überall gebohrt, gehämmert, geschraubt und viel Lärm gemacht. Die Homberg Jause in Züschen war am Donnerstag noch eine Baustelle. Umso verwunderlicher die Anmerkung von Jan Homann, der sagte, dass fix alles fertig sein muss. Tag und Nacht wurde gewerkelt, um die Arbeiten voranzubringen, damit der Eröffnung nichts mehr im Wege stehen konnte. Den Besucher soll von nun an einiges in der luftigen Höhe erwarten. Das ist auch im Gespräch mit Homann spürbar, der voller Leidenschaft über den Ortsteil und das Großprojekt redet.
Lesen Sie auch:Winterberger testen Adventure Golf mit Sehbehinderung
Das Abenteuer begann für die Familie erst vor zwei Jahren. Eigentlich kommen sie aus Münster. „Wir sind wegen der Jagd nach Züschen gekommen, wollten bloß ein Revier pachten. Dann haben wir später auch ein Haus gekauft“, erklärt Jan Homann die rasante Entwicklung. Er und seine Frau Nina sind begeisterte Skifahrer, haben in einer Skihütte in Österreich geheiratet und somit gefiel ihnen der Ortsteil von Winterberg und besonders der Homberg sofort. Er nennt ihn einen unverkennbar schönen Fleck Erde. Eine verständliche Einschätzung bei der Aussicht auf den Wald. Ein starker Kontrast zur Großstadt Münster. Die Familie genießt hier die Stille, die auch schon mal von der Hirschbrunft unterbrochen werden kann. „Das hier ist ein Rückzugsort und trotzdem ist man nah bei den Touristen in Winterberg. Hier lernst du, wie du dich in der Natur zu benehmen hast“, erklärt Homann. Und diese Liebe zur Natur zeigt sich nun auch in der Homberg Jause.
Traum von Gastronomie wird in Winterberg wahr
Denn Nina Homann hat schon seit Jahrzehnten einen Traum: einen eigenen Gastronomiebetrieb führen. Jetzt ist er wahr geworden. Eher zufällig stießen sie auf das Gebiet. „Meine Frau sagte direkt ‚nicht überlegen, machen‘“. Gesagt, getan. Ein Großteil der Sport- und Freizeitgesellschaft wurde gekauft und die Jause ökologisch und nachhaltig auf die Beine gestellt. Ein großes Anliegen der Familie, deswegen wird unter anderem Altholz aus Österreich benutzt und deutsche Esche für die Möbel im Außenbereich. Alles soll im Einklang mit der Natur sein, um ein stimmiges Bild zu erschaffen.
Um das realisieren zu können, braucht es fleißige Hände. Die findet er überall in Züschen. Hilfe wird sogar freiwillig angeboten. Homann ist begeistert über den Zusammenhalt in Züschen, wo sie selbst vor zwei Jahren so herzlich aufgenommen wurden. Genauso enthusiastisch redet der 41-Jährige auch über seine Angestellten. Vom Betriebsleiter über den Leiter der Gastronomie, dem Innenausbauer, den Koch...Die Liste ließ sich lang fortsetzen. „Tolle Leute finden ist schwierig, aber hier identifizieren sich alle mit dem Homberg. Das muss man einfach erleben“, sagt Homann. Koch Jens Avento soll die Gäste mit Käsespätzle, gegrillter Fjordforelle, der eigenen Homberger Wurst und vielem mehr begeistern. Wichtig ist Familie Homann hier: Alles muss aus der Region kommen und saisonal sein. Orangen wird es in der Jause im Winter also nicht geben.
Lesen Sie auch:Corona HSK: An diesen acht Schulen gibt es infizierte Kinder
Jetzt hoffen die Homanns auch auf einen großartigen Winter mit viel Schnee, denn der Aufenthalt auf dem Homberg soll einem Kurzurlaub gleichen. Die Mischung aus Aussicht, Gastronomie, Flair in der Jause und Freizeitangeboten soll dafür sorgen. Vor Ort gibt es nämlich auch vier Skilifte, einen Rodel- und einen Tubelift. Flutlichtfahren, Frühschoppen, Hochzeits- und Geburtstagsfeiern sollen dann ebenso im Rahmen des Möglichen sein. Ein eigener Shuttle kann Gäste von bestimmten Punkten aus zur Jause und wieder zurück bringen.
In Zukunft könnte sich das Areal noch erweitern. Ins Detail gehen möchte Jan Homann bei dem Thema allerdings noch nicht. In der Zwischenzeit wird an einem Konzept gearbeitet, um die Jause das ganze Jahr über öffnen zu können. „Mein Homberg“ soll halten, was der Name verspricht. Jeder Besucher soll sich wohlfühlen und angekommen sein am persönlichen Rückzugsort. Beim Rundgang über das Gelände gerät der 41-Jährige vor der Eröffnung noch einmal ins Schwärmen, als der Blick über die Natur wandert. „Guck dir das an. Jetzt noch ein paar Spätzle dazu und dann hast du doch alles.“