Marsberg. Mit 26 Gedichten gewährt Yvonne Borchert aus Marsberg einen tiefen Blich in ihre Seele. Ihr erster Gedichtband ist sehr persönlich.

„Ich bin was ihr wollt“. So hat Yvonne Borchert aus Marsberg ihr erstes Gedicht von 26 in ihrem ersten Gedichtband überschrieben. „Frag mich doch, wie mein Gesicht von der anderen Seite aussieht. Für was mein Herz schlägt, wenn kein Blick auf mich gerichtet ist“, lauten die beiden ersten Zeilen des Gedichtes. Illustriert hat Yvonne Borchert ihr Gedicht auf der gegenüberliegenden Seite mit unzähligen Gesichterskizzen. Denn auch das Malen, Zeichnen und Drucken gehört zu den Leidenschaften der 41-jährigen Marsbergerin.

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Ihr erster Gedichtband liegt jetzt druckfrisch vor. 68 Seiten bedruckt mit 26 Gedichten und den dazugehörigen Illustrationen. „Mein Marianengrab“ hat sie ihr Erstlingswerk überschrieben. Auch das Deckblatt hat sie selbst gezeichnet: Ein Gesicht umweht von dunklem Haar, gekrönt durch einen rosafarbenen Oktopus.

Gedanken über Lieben und Leben von Dichterin aus Marsberg

„Die Gedichte spiegeln meine Gedanken wider über das Lieben und das Leben und das, was dazwischen herrscht“, sagt sie im Gespräch mit der WP. Yvonne Borchert ist 1980 in Berlin geborene, arbeitet nach einer Ausbildung zur Maler- und Lackiererin mittlerweile in der Altenpflege. Die Kunst in ihrer ganzen Bandbreite sowie das Schreiben nehmen einen großen Teil ihres Lebens ein. In dem Marsberger Künstlerkreis ARTvent mit eigenem Kunsthandwerkergeschäft saisonal geöffnet in der Weihnachts- und Osterzeit in der oberen Hauptstraße war sie auch vertreten.

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In ihrem ersten Gedichtsband setzt sich Yvonne Borchert mit einer Vielzahl an Fragen auseinander. In einem Gedicht beschreibt sie „was ich dir nicht sagen kann“, in einem anderen wendet sie sich an einem Fremden, von dessen Augen sie nicht lassen kann. Eine Seite weiter beschreibt sie „die Kriegerin – Mutter Natur“, im nächsten schlägt sie „ungestüm leicht flatternd und bunt Purzelbäume und Pioretten“ in den Himmel hinein.

Und von wo holt sie ihre Gedanken hervor? „Ganz tief unten aus meinem persönlichen Marianengraben“, sagt sie, „wo selten mal ein Licht hin scheint. Dort wachsen und gedeihen meine Ängste und Zweifeleien.“ Und dann taucht sie wieder auf. „Befreit. Beruhigt und aufgeklärt. Nichts mehr da, was an mir zerrt“, so die Zeilen über ihrem Mariannengraben.

Autorin aus Marsberg: Romantischer Vampirroman wartet auf Fertigstellung

Dabei sollte ein ganz anderes Buch ihr Debüt als Schriftstellerin sein. „Doch meine Projekte dauern länger als gedacht“, lacht sie vergnügt. „Meine Ungeduld und Neugier wollten nun unbedingt wissen, wie es ist ein Buch in die Welt zu schicken.“ Und wie ist das? „Unheimlich spannend“, sagt sie.

Jetzt wartet ihr erster romantischer Vampirroman auf seine Fertigstellung. An dem schreibt sie schon eine ganze Weile. „Um weiterzuschreiben brauche ich einfach Ruhe“, sagt sie. Aber davon habe sie nicht viel. Zu viele Ideen und Projekte spuken in ihrem Kopf herum. Apropos Spuken: „Als Kind hatte ich immer Angst vor Vampiren, die versuche ich in dem Roman miteinzubauen.“

Und Ideen für einen weitere Gedichtsband hat sie auch schon. Sie werden sich um die Natur und den Wald ranken und Dinge die anders erscheinen als sie wirklich sind.