Brilon. Das Vereinsleben der Schützenbruderschaft St. Hubertus Brilon ist von der Corona-Pandemie arg gebeutelt. Wie der Verein sich absichert.

Wenn auch die 140 Mitglieder der Schützenbruderschaft St. Hubertus Brilon nicht wegen der Blasmusik zur Jahreshauptversammlung in die Schützenhalle gekommen waren, so genossen sie ähnlich wie Major Herbert Jätzel die zünftigen Klänge des Blasorchesters Brilon. Und auch, dass es endlich wieder einmal Bier vom Fass zu trinken gab und das auch noch als umsonst. Dafür griff man bei einer Hutsammlung für die Flutopfer bei der 1.000 Euro zusammenkamen und die von der Bruderschaft auf 1.300 Euro aufgestockt wurden, gern in die Tasche.

Vereinsleben kann Normalität wieder gebrauchen

Es sei erfreulich, dass man sich nach anderthalb Jahren wieder einmal in der Schützenhalle wieder treffen könne, so Herbert Jätzel. Sein besonderer Gruß galt Bürgermeister Dr. Christof Bartsch sowie Schützenkönig Jörg Nolte, der sich ebenso wie Jungschützenkönig Leon Kösmeier seine Regentschaft wohl etwas anders vorgestellt hätte. Dennoch sei es langsam an der Zeit, dass im Vereinsleben wieder Normalität eintrete und ein richtiges Schützenfest gefeiert werde. Jätzel: „Jörg, Deine potenziellen Nachfolger scharren schon mit den Hufen“.

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Wie dem Rechenschaftsbericht des Majors zu entnehmen war, beschränkten sich die Aktivitäten der Bruderschaft seit der letzten Jahreshauptversammlung auf ein Minimum, da so ziemlich alle Veranstaltungen im Jahresablauf dem Corona-Virus zum Opfer fielen. Auch gleich zweimal das Schützenfest. Da kam bei Konzerten und bei kleineren Feten in den Gärten zumindest ein wenig Festtagsstimmung auf. Jätzel: „Corona hatte uns regelrecht im Würgegriff“. Aber alles klagen helfe nichts, so komme man nicht aus der Krise, die die Hubertus auch finanziell nicht nur durch den Ausfall der Feste, sondern auch durch die Vermietungen der Halle und der Schützenhütte arg gebeutelt hat.

Neue Marke soll dem Verein bei Finanzierung helfen

Daher habe man nach der Einrichtung des Wohnmobilhafens vor einigen Jahren, einen weiteren neuen Weg beschritten und die neue Marke „14+17“ kreiert, so Jätzel. Das Logo dieser Marke ziert Produkte (Hemden, Polo-Shirts usw.), die im Online-Shop erhältlich sind. Wenn wir „Glaube, Sitte, Heimat“ ernst nehmen, tragen wir eine Mitverantwortung in der heutigen Zeit, so Jätzel weiter, der ankündigte, dass am 6. November das Patronatsfest mit einem feierlichen Gottesdienst sowie einem Schützenball mit den Jubilar-Ehrungen 2020/2021 begangen werde.

Ohne Pachterträge einen größeren Verlust eingefahren

Präses Probst Dr. Reinhard Richter forderte anschließend in einem Grußwort dazu auf, dass Schützenwesen auch in der heutigen Zeit mit Kraft und Ausdauer lebendig zu halten. Einziger Lichtblick in Sachen Finanzen war in den letzten beiden Jahren, wo fast alle sonstigen Einnahmen wegbrachen, der Wohnmobilhafen, so Geschäftsführer Uwe Ries, der noch einmal betonte: „Da haben wir alles richtig gemacht“. Und Rendant Christian Herrmann ergänzte, dass man ohne diese Pachterträge einen noch größeren Verlust eingefahren hätte. Nicht ganz so schwarz malte dagegen Major Jätzel die Lage, der betonte: „Dank einiger Rücklagen stehen wir immer noch auf gesunden Füßen“.