Hesborn/Braunshausen. Landwirte im Raum Hallenberg sind fassungslos wegen einer Serie von sinnloser Zerstörungswut. Die Polizei ermittelt. Die Details zu den Fällen:

Sachschaden, ja. Aber noch größer wiegen Ärger und das Gefühl von Vertrauensbruch bei drei Landwirten in Hallenberg. In der Nacht von Donnerstag und Freitag wurden in Braunshausen und Hesborn 270 Bio-Eier aus öffentlich zugänglichen Kühlschränken gestohlen und kaputtgeschmissen; auf einer Wiese nahe Hallenberg sind zudem die Planen von mehreren Siloballen aufgeschlitzt worden. Die Polizei hat bereits am Freitagmorgen Ermittlungen aufgenommen.

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Verdacht: Die Taten stehen im Zusammenhang

Planen von mehreren Siloballen wurden aufgeschlitzt worden.
Planen von mehreren Siloballen wurden aufgeschlitzt worden. © Unbekannt | Rita Maurer

Der Verdacht liegt nah, dass die Taten etwas miteinander zu tun haben, denn z.B. unmittelbar vor den Siloballen und entlang der vorbeiführenden Straße liegen Mengen an kaputten Eiern. In Braunshausen wurden zudem Eier vor eine Haustür und ein Auto geworfen.

Michael Althaus betreibt seinen Kühlschrank mit Bio-Eiern und Wurst seit einem guten Jahr in Braunshausen. Stefan Guntermann aus Hesborn bietet bereits seit vier Jahren das „Bollerberg-Ei“ aus seiner zertifizierten Bio-Haltung an. Er unterhält u.a. in Hesborn unmittelbar an der Straße einen kleinen Stand, in dem sich Passanten täglich rund um die Uhr frische, gekühlte Eier nehmen und Geld dafür in eine Kasse werfen können. Zum absolut überwiegenden Teil sind die Erfahrungen mit den Kunden gut, viele stecken sogar etwas mehr Geld ein als nötig. Doch einige wenige Randalierer verderben den beiden Landwirten jetzt die Lust und vor allem das Vertrauen in diese Art von Vermarktung.

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Angriffe einfach nur frustrierend

In Braunshausen war es der erste Vorfall, in Hesborn innerhalb kurzer Zeit bereits der dritte. Anfang der Woche wurde dort noch die fest verschraubte Kasse abgerissen und später leer in Hallenberg gefunden. Fazit: In Hesborn gibt es vorerst keine Bollerberg-Eier mehr in dem bekannten Unterstand, Kunden können am benachbarten Elternhaus von Stefan Guntermann klingeln. Michael Wismer hat sich freigenommen und einen Lohnunternehmer engagiert, der ihm die Siloballen nun wieder neu einwickelt, damit sie nicht verderben. Sie sind als Winterfutter für Rotes Höhenvieh gedacht, das er auf der Weide und in einem Stall hält, den er über Monate mit viel Aufwand renoviert und wieder auf Vordermann gebracht hat. Wie bei seinen beiden Kollegen ist auch sein Ärger groß: „Das ist kein Dummer-Jungenstreich mehr, sondern echte Sachbeschädigung. Wir stecken eine Menge Arbeit, Zeit und Geld in unsere Tierhaltung, da sind solche Angriffe einfach nur frustrierend.“