Olsberg. In Olsberg brennt das Feuerwehrhaus. Alle Fahrzeuge sind unbrauchbar, die Ausrüstung kontaminiert. Die provisorische Brandschutz-Lösung steht.

Brand bei der Feuerwehr in Olsberg: In der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses der Feuerwehr Bigge-Olsberg ist am späten Montagvormittag ein Brand ausgebrochen. Nach einer ersten Einschätzung vor Ort, ist ein Feuerwehrauto teilweise ausgebrannt: es handelt sich um den Schlauchwagen SW 2000. Alle weiteren Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Olsberg sind schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Insgesamt handelt es sich um acht Löschfahrzeuge, darunter das Drehleiterfahrzeug, die nicht mehr einsatzfähig sind. In dem Feuerwehrhaus In der Ramecke ist der Löschzug Bigge-Olsberg beheimatet. Die Löscharbeiten waren am frühen Mittag bereits abgeschlossen. Der schwierigste Teil der Arbeit steht aber noch bevor. Denn der Löschzug wird mindestens für Monate unter provisorischen Verhältnissen zurecht kommen müssen.

Feuerwehr Olsberg brennt: Ist die Halle noch zu retten?

Einer der Einsatzwagen ist teilweise ausgebrannt. Die anderen Einsatzfahrzeuge sind verrußt und kontaminiert. Die starke Hitzeentwicklung hat den Fahrzeugen ebenfalls erhebliche Schäden zugeführt. „Die Hersteller werden die Fahrzeuge in Augenschein nehmen“, sagte am Montagnachmittag Feuerwehrsprecher Edgar Schmidt. Es könne Wochen und Monate dauern, bis die Fahrzeuge wieder zur Verfügung stehen. „Es ist für uns nicht absehbar, wie groß die Schäden sind“.

Während die Feuerwehr den Brand in Olsberg  in Zivil bekämpften, kam Unterstützung von allen Löschgruppen aus dem Stadtgebiet sowie aus Brilon und Nuttlar.    
Während die Feuerwehr den Brand in Olsberg in Zivil bekämpften, kam Unterstützung von allen Löschgruppen aus dem Stadtgebiet sowie aus Brilon und Nuttlar.     © Joachim Aue

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Wie kann der Brandschutz in Olsberg sichergestellt werden? „Das ist die wichtigste Frage“, sagte Stadtsprecher Jörg Fröhling am Montag. Drei Ersatzfahrzeuge erhielt der Löschzug am Montagnachmittag leihweise bzw. mietweise: ein Löschfahrzeug vom Zentrum für Feuerschutz und Rettungswesen in Meschede-Enste, Vorführfahrzeug eines Herstellers (ebenfalls ein Löschfahrzeug) und ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Meschede. „Bei Bedarf werden wir die Drehleiter der Feuerwehr Brilon oder der Feuerwehr Winterberg anfordern“, erläutert Feuerwehrsprecher Schmidt das erste provisorische Konzept für den Brandschutz in Olsberg.

Feuerwehr Olsberg brennt: Auch Einsatzkleidung kontaminiert

Ebenfalls nicht nutzbar ist die Fahrzeughalle. „Ein Statiker wird sie in Augenschein nehmen. Die Frage ist, ob das Gebäude noch standsicher ist.“ Durch die große Hitzeentwicklung könnte die Halle stark beschädigt sein. Eine Sanierung wird Monate dauern. Sollte sie abgerissen und neu gebaut werden müssen, rechnet der Löschzug mit einem deutlich längeren Zeitraum ohne eigene Unterkunft für die Fahrzeuge.

Feuerwehr Olsberg brennt: Firmen aus der Nachbarschaft helfen

Hilfsangebote kamen aber bereits wenige Stunden nach dem verheerenden Feuer aus der Nachbarschaft. Zwei Firmen boten dem Löschzug sofort ihre Hallen an. „Dafür sind wir sehr dankbar. es handelt sich um die Firma Metallbau Körner und die Firma Franz Hoppe.“ Die drei Ersatzfahrzeuge und die beschädigt Löschfahrzeuge können dort untergestellt werden. Die Einsätze werden weiter vom Feuerwehrhaus koordiniert werden, sagt Stadtsprecher Jörg Fröhling. Die Einsatzzentrale sei nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.

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Auch die Einsatzkleidung der Feuerwehrleute ist nicht mehr nutzbar. Ersatz kam am Montagnachmittag ebenfalls aus dem Zentrum für Feuerschutz und Rettungswesen in Meschede-Enste sowie aus dem Rathaus Olsberg, wo laut Feuerwehrsprecher Schmidt eine Kleiderkammer mit Ersatz-Schutzkleidung vorgehalten wird. Die kontaminierte Einsatzkleidung muss vermutlich aufwendig gereinigt werden. Dauer: zurzeit kaum absehbar.

Eines der beschädigten Fahrzeuge des Löschzugs Olsberg-Bigge.
Eines der beschädigten Fahrzeuge des Löschzugs Olsberg-Bigge. © Joachim Aue | Joachim Aue

Feuerwehr Olsberg brennt : Rauchsäule über dem Feuerwehrhaus

Rund 100 Feuerwehrleute waren am Montag im Einsatz. Der Brand in der Halle war gegen 12 Uhr ausgebrochen. Über dem Feuerwehrhaus standen dichte Rauchsäulen. Viele Einsatzkräfte des Löschzugs Olsberg-Bigge waren in zivil am Einsatzort, da sie ihre Schutzkleidung nicht nutzen konnten. „Wir konnten die Einsatzfahrzeuge noch aus der Halle bringen“, sagt Feuerwehrsprecher Edgar Schmidt. Die bereits beschädigten Fahrzeuge unterstützten die anderen Einsatzkräfte beim Löschangriff. Aus allen Olsberger Ortsteilen rückten die Einsatzkräfte aus. Insgesamt waren 14 Feuerwehrfahrzeuge vor Ort. Die Drehleiter der Feuerwehr Brilon traf gegen 12.30 Uhr zur Verstärkung ein. Auch die Löschgruppe Nuttlar rückte zur Unterstützung an.

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Weshalb das Feuerwehrauto in der Lagerhalle in Brand geraten ist, war am Montag noch unklar. Diese Frage werden Brandsachverständige klären müssen. Polizeisprecher Holger Glaremin bestätigte, dass die Gutachter bereits am Montag ihre Arbeit aufgenommen haben.