Olsberg. Zwei Schwerverletzte nach riskantem Überholmanöver in Olsberg: Die Dunkelheit erschwert den Einsatz. Ein Reporter war vor Ort dabei:

Nach einem riskanten Überholmanöver in Olsberg sind zwei Männer aus Brilon und Winterberg schwer verletzt worden. Die B480 musste aufgrund des Verkehrsunfalles zwischen dem Losenbergtunnel und dem Abzweig Carlsauestraße/L743 gesperrt werden. Mittlerweile ist die Straße wieder frei.

Lesen Sie auch:Messerangriff in Marsberg: Was Anwohner und Polizei sagen

Lesen Sie auch:Winterberg: Diesmal nur Kirmesflair im Kleinformat

Um 5.26 Uhr sind die Rettungskräfte alarmiert worden. Die Alarmmeldung lautet zunächst, dass Menschen in den Autos eingeklemmt seien. Zumindest diesbezüglich gibt der Einsatzleiter der Feuerwehr vor Ort aber Entwarnung: „Die Fahrer waren eingeschlossen, nicht eingeklemmt“, erklärt er vor Ort. Das heißt, dass sich die deformierten Autos – ein VW T-Roc und ein Opel – nicht öffnen lassen, keiner der Patienten muss aber aus einer deformierten Fahrgastzelle geschnitten werden.

Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am frühen Dienstagmorgen auf der B 480, der Olsberger Ortsumgehung.
Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am frühen Dienstagmorgen auf der B 480, der Olsberger Ortsumgehung. © Matthias Böhl | Matthias Böhl

Im Gegenverkehr frontal zusammengestoßen

Was ist geschehen? Ein 33-jähriger Mann aus Brilon ist aus Bigge Richtung Winterberg auf der B480 unterwegs gewesen. Bei dem Versuch, einen LKW zu überholen, stieß er im Gegenverkehr frontal mit einem anderen Wagen zusammen. Der 33-Jährige aus Brilon und ein 57 Jahre alter Mann aus Winterberg wurden beide schwer verletzt.

Auch interessant

Afghanistan: Das Land ist in den Händen der Taliban. Dirk Wiese zur Lage.
Von Martin Haselhorst, Oliver Eickhoff und Boris Schopper

Bei dem VW trennen die Feuerwehrkameraden des Löschzuges Bigge-Olsberg das Dach ab, um den Fahrer schonend aus dem Auto retten zu können, beim Opel reicht es, eine Tür abzutrennen. Die Rettungsarbeiten erfolgen in enger Absprache mit Rettungsdienst und Notärzten aus Olsberg und Winterberg, die ebenfalls auf die B 480 gerufen worden waren.

Der Einsatz bei Olsberg gestaltet sich wegen der Rahmenbedingungen schwierig.
Der Einsatz bei Olsberg gestaltet sich wegen der Rahmenbedingungen schwierig. © Matthias Böhl | Matthias Böhl

Aufgrund der schweren Verletzungen beider Pkw-Fahrer fordern die Einsatzkräfte vor Ort für jeden Fahrer einen Rettungshubschrauber an, um sie in Schwerpunktkrankenhäuser zu fliegen, die für ihre Verletzungen geeignet sind. Die Polizei sperrt dazu die Brücke, leitet den Verkehr durch die Olsberger Innenstadt um, damit die beiden Rettungshubschrauber eine Landemöglichkeit hatten.

Einsatz in der Dunkelheit

„Christoph Westfalen“ von der ADAC Luftrettung aus Greven bei Münster und „Christoph Gießen“ von der Johanniter Luftrettung aus Gießen landen nacheinander auf der Brücke, um die beiden Pkw-Fahrer auszufliegen. Da der Einsatz noch in der Dunkelheit, das heißt bei Nachtflugbedingungen, begonnen hat, sind die Hubschrauber von weiter weg eingesetzt worden, da die eigentlich zuständigen Hubschrauber aus Siegen, Lünen, Dortmund oder Kassel keine Nachtflugerlaubnis besitzen.

Lesen Sie auch:Kinder impfen? Arzt aus dem HSK über die STIKO-Empfehlung

Lesen Sie auch:HSK-Bilanz: So viele Menschen lassen sich im Impfbus impfen

Zur genauen Unfallaufnahme ist die B480 vom Abzweig Olsberg bis zum Tunnel mehrere Stunden lang voll gesperrt geblieben.

Zwei Pkw sind frontal zusammengestoßen, nach dem ein aus Brilon kommender Mann versucht hatte, einen Lkw, der in Richtung Winterberg fuhr, zu überholen. Dabei stieß er frontal mit dem Wagen eines Winterbergers zusammen, der die Bundesstraße in Gegenrichtung befuhr.
Zwei Pkw sind frontal zusammengestoßen, nach dem ein aus Brilon kommender Mann versucht hatte, einen Lkw, der in Richtung Winterberg fuhr, zu überholen. Dabei stieß er frontal mit dem Wagen eines Winterbergers zusammen, der die Bundesstraße in Gegenrichtung befuhr. © Matthias Böhl | Matthias Böhl

Neben der Beweissicherung durch die Polizeibeamten vor Ort ist von der Staatsanwaltschaft zudem auch ein Gutachter zur genauen Klärung des Unfallherganges hinzugezogen worden. Die Feuerwehrleute aus Bigge-Olsberg kümmern sich nicht nur um die Rettung der beiden Pkw Fahrer, sondern leuchten zudem die Unfallstelle aus, stellen den Brandschutz sicher, koordinieren vor Ort den Einsatz der Hubschrauber und sind im Anschluss bei den Aufräumarbeiten behilflich gewesen. Über die Höhe des Sachschadens konnten zunächst noch keine Angaben gemacht werden.