Hochsauerlandkreis. Experten prophezeiten wegen des Lockdown eine steigende Zahl von Trennungen. Die Zahlen im HSK überraschen. Und: So viele Kinder sind betroffen.

Der Lockdown im vergangenen Jahr hat Paare gezwungen, mehr Zeit denn je miteinander zu verbringen. Viele Experten prophezeiten einen Anstieg von Scheidungen. Jetzt legt IT.NRW Zahlen für den HSK vor und das Ergebnis überrascht.

Rückläufige Zahlen in ganz NRW

2020 wurden in Nordrhein-Westfalen 32 554 Ehen geschieden, das waren 3,7 Prozent weniger als im Jahr 2019. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, setzt sich damit der seit dem Jahr 2008 anhaltende Trend rückläufiger Scheidungszahlen fort. Die höchste Scheidungszahl aller Zeiten hatte es in NRW mit 51 139 im Jahr 2004 gegeben.

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480 Scheidungen wurden im HSK 2020 durchgeführt. Das waren 16 Scheidungen weniger als noch 2019. Der allgemeine Trend rückläufiger Zahlen ist auch im HSK spürbar. So waren 2010 noch 622 Scheidungen durchgeführt worden, 2011 sogar 650. Ab 2012 sinken die Zahlen allerdings kontinuierlich.

Über 400 Kinder sind betroffen

Von den 480 Paaren, die im letzten Jahr eine Scheidung vollzogen haben, hatten 257 Kinder. 2010 waren es noch 354 Paare mit Kindern, die die Scheidung eingereicht und vollzogen haben. 449 minderjährige Kinder waren letztes Jahr im HSK von den Scheidungen betroffen. 2,8 Prozent weniger als noch 2019.

Mehr als die Hälfte der Scheidungsverfahren in ganz NRW (17 091 bzw. 52,5 Prozent) wurden 2020 von den Ehefrauen beantragt; in 13 558 Fällen ging die Initiative vom Mann aus und bei 1 905 Scheidungen wurde der Antrag gemeinsam gestellt. Seit dem Jahr 2019 werden auch Scheidungen gleichgeschlechtlicher Paare statistisch erfasst. (IT.NRW)