Brilon/Hochsauerlandkreis. Konzerte sind schwer umzusetzen in der Corona Krise. Wie ein HSK-Eventmanager die kommende Zeit plant und welche überraschende Aussage er macht:

Volle Ränge und dicht gedrängte Menschenmassen auf Konzerten oder Festivals gab es in Deutschland zuletzt 2019 -aktuell ist das unvorstellbar. Die Pandemie macht den Eventmanagern auch in Brilon einen Strich durch die Rechnung. Nur langsam und stockend laufen Veranstaltungen wieder an. David Cramer erklärt, wie es sich in seiner Konzert- und Eventagentur momentan abspielt.

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„Ich muss nicht irgendwas machen, nur um es zu machen“

Für David Cramer gestaltet es sich in seiner Branche schwierig, sodass er derzeit keine Veranstaltungen annimmt. Als Privatveranstalter haftet er mit seinem eigenen Geld gegenüber seiner Agentur und ist daher auch der Leidtragende, wenn es nicht so läuft, wie gewünscht. „Ich muss nicht irgendwas machen, nur um es zu machen“, erklärte er. Für ihn sei auch der Spaß beim Planen von Events wichtig und nur wegen des Geldes würde sich das Ganze nicht lohnen.

Indoor-Veranstaltungen, die trotz Pandemie zustande kommen, finden nur bestuhlt mit festen Plätzen statt. Auf ein Event, auf das 2019 noch ungefähr 500 Besucher kamen, dürfen jetzt wegen der Sitzplätze im Schachbrettmuster nur noch die Hälfte der Besucher zuschauen. Sowohl Veranstalter als auch Künstler verdienen daher natürlich weniger und müssen Verluste einbüßen, so der Inhaber von Konzertagentur Cramer. Viele Künstler hätten jedoch nach anderthalbjährigem Stillstand große Lust aufzutreten und würden daher die Gage der Location anpassen.

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Von 3-G-Konzept zum 1-G-Konzept?

Aktuell tendieren viele private Veranstalter aus ganz Deutschland dazu, im kommenden Jahr nur geimpften Besuchern den Eintritt zu Events zu gewähren -denn diese Entscheidung liegt allein bei ihnen, wenn es sich um eine Privatveranstaltung handelt. Noch orientiere man sich zwar hauptsächlich an den drei G’s als Voraussetzung, doch auch das 1G-Konzept würden viele von seinen Kollegen bereits austesten, betonte David Cramer. Nur einheitliche Regelungen gäbe es diesbezüglich noch nicht. Er persönlich hält die 1G-Maßnahme für sinnvoll: Es sei nun mal besser für die Allgemeinheit. „Man sollte die Chance wahrnehmen, sich impfen zu lassen“, so der Agentur-Inhaber. Über den Einlass von Personen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, wird die Politik zukünftig entscheiden.

Von den Aussagen von Nena, die sich bei einem Konzert negativ über die Corona-Maßnahmen ausließ, hält der Veranstalter nicht viel. „Man sollte nicht noch mehr Unmut verbreiten“, erklärte er und verriet, dass viele Verträge und Konzerte der Künstlerin bereits wegen ihrer Äußerungen aufgelöst wurden. Dieser Gegenwind sei insgesamt jedoch eher eine Ausnahme und die meisten Leute würden sich bei Events an die geltenden Vorschriften halten. David Cramer: „Die Konzepte sind gut durchdacht und werden auch gut umgesetzt!“

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Planung von Veranstaltungen aktuell wenig sinnvoll

Zusammen mit Veranstalter Kemmerling hatte Cramer bereits Pläne für den November geschmiedet, die sie jedoch wieder verwerfen müssen: Er erklärte, sie würden aktuell wenig Sinn ergeben und wären nicht wirtschaftlich, da das Ganze ein Indoor-Event werden sollte. Er selbst rechnet nicht vor Frühjahr nächsten Jahres mit einer Verbesserung in seiner Branche. „Das ist unfassbar schwierig vorherzusehen“, so der Veranstalter.