Brilon. Etwas mehr als 400 Menschen genießen am Samstagabend nach langer Zeit mal wieder Livemusik in Brilon. So fällt das Fazit des Veranstalters aus.
Endlich wieder Livemusik! Am Wochenende ging das „Mein Freund ist Sauerländer“-Open-Air auf dem Campingplatz Brilon über die Bühne. Was da abging und wie so etwas unter Pandemie-Bedingungen funktioniert, erzählt Christian Ester, Sänger der Briloner Band „Rustikarl“, die Samstagabend den Headliner stellte.
Das war echt ein Bombenabend! Es hat wirklich super viel Spaß gemacht. Wie sind eure Eindrücke?
Christian Ester: Ja, das war es. Wir wollen darum zuerst mal ein fettes, fettes Danke an die ganzen Leute richten, die da waren. Es war einfach eine mega Atmosphäre trotz Coronaregeln. Wir hatten richtig Spaß.
Stichwort Corona: Wie hat die Umsetzung der Regeln geklappt?
Als wir das Ganze geplant hatten, galt in NRW ja noch die Landesstufe 1 und danach hatten wir auch geplant. Obwohl wir jetzt zum Schluss die Inzidenzstufe 0 hatten und Stehkonzerte wieder erlaubt gewesen wären, haben wir uns doch entschieden, auf Nummer Sicher zu gehen und das Ganze mit Sitzplätzen und Tischkellnern umzusetzen. Wir hatten personalisierte Tickets, das hat alles auch bei den Einlasskontrollen perfekt geklappt, Polizei und Ordnungsamt waren auch sehr zufrieden. Und auf den Platz kam man eh nur, wenn man vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet war.
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Wie viele Besucher waren da?
Wir hatten 420 Besucher da, plus Bands waren wir also ungefähr 460 Leute. Der Kartenvorverkauf lief auch echt gut. Wir hatten ja auch nur drei Wochen Zeit für den Vorverkauf und da können wir uns echt nicht beschweren, das Ding war so gut wie ausverkauft.
Wie seid ihr auf den Campingplatz als Location gekommen?
Wir saßen abends im Proberaum als wir auf die Idee kamen. Wir brauchen ja auch gerade wegen Corona ausreichend Platz und der Axel (Anm. d. Red.: Axel Terhardt, Geschäftsführer des Ferienpark Sauerland) ist ein Kumpel von meinem Vater und der hat dann sofort zugestimmt, dass wir sein Gelände nutzen dürfen. Er war auch die ganze Zeit mit Gerätschaften und so weiter für uns da. Das war echt super, so jemanden mit an Bord zu haben.
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Wie sah die Organisation aus? Welche Herausforderungen musstet ihr bewältigen?
Die größte Herausforderung war natürlich die Umsetzung der ganzen Coronaregeln, zumal wir nur sechs Wochen hatten und das ‘ne knappe Zeit war. Aber ich denke, das haben wir echt gut hingekriegt. Mit so geilen Leuten und so einem geilen Team ist halt auch sowas möglich und da möchten wir auch nochmal allen danken. die da mitgewirkt haben. Das war ‘ne fantastische Leistung von allen.
Wie habt ihr als Musiker die Coronazeit erlebt und was hat es euch bedeutet, endlich wieder live spielen zu können?
Anfangs, als das Ganze losging, haben wir noch ganz normal geprobt, aber dann ja kam ja irgendwann der Punkt, wo alles verboten war mit Ausgangssperre und so weiter und daran haben wir uns auch gehalten. Umso schöner war es dann natürlich, als Lockerungen kamen und die Idee mit der „Sofa Sause“ kam, wo wir bei Leuten zu Hause im Wohnzimmer gespielt haben. Leider haben da nur vier von geplanten zwanzig geklappt, aber ich hoffe, das kriegen wir nochmal nachgeholt.
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Sag doch auch mal was zu den anderen Bands, die gespielt haben.
Also One Tape als Opener, also Mathis und seine Jungs, die kennen wir schon länger und die haben sofort für mega geile Stimmung gesorgt. Die Jungs von Focus haben wir da auch zum ersten Mal getroffen, die kamen schon am Freitagabend. Das waren richtig geile Typen, die natürlich auch auf der Bühne eine Glanzleistung abgeliefert haben. Ja und dann 100 Kilo Herz, mega, einfach coole Band mit geiler Musik, mit Trompete und Saxophon mit dabei und die haben auch einfach richtig gute Stimmung gemacht.
Welche Songs liegen euch besonders am Herzen und warum?
Das sind unter anderem Tequila mit den Engeln und mein Freund ist Sauerländer. Alle kennen die Texte, alle singen mit und es gibt einfach nichts Größeres, als wenn Leute, die vor dir stehen, deine eigenen Lieder mitsingen können. Das war einfach wieder Gänsehaut pur.
Ein paar abschließende Worte?
Nie wieder ‘ne Organisation unter Coronabedingungen. Aber wenn das irgendwann alles wieder normal möglich ist, machen wir sowas natürlich gerne wieder. Und wir hoffen natürlich, dass es bald wieder möglich ist, ganz normale Konzerte zu spielen, wo jeder wieder pogen kann wie er will.