Siedlinghausen. Susanne Brockmann aus Siedlinghausen erfährt durch ihre Schwester von den schlimmen Folgen des Hochwassers in Bad Breisig. Viele wollen helfen.

Es ist dieschwerste Hochwasser-Katastrophe in Deutschlandseit Jahrzehnten. Wohnhäuser, Straßen und Brücken liegen in Trümmern. Feuerwehr, Hilfsdienste und die Bundeswehr sind im Einsatz. Riesengroß ist die Hilfsbereitschaft im ganzen Land - so auch im Hochsauerland. Susanne Brockmann hat das Schicksal der Menschen derart berührt, dass sie eine Sammelstelle in Siedlinghausen eingerichtet hat, um die Flutopfer ebenfalls mit Spenden zu unterstützen.

Als Dankeschön für ihre Arbeit erhält Susanne Brockmann (links) einen Blumenstrauß vom Team des Blumenladen
Als Dankeschön für ihre Arbeit erhält Susanne Brockmann (links) einen Blumenstrauß vom Team des Blumenladen "Blatt und Blüte". © Susanne Brockmann

Susanne Brockmann erfuhr durch ihre Schwester Monika Ott, die in Bad Breisig ganz nah am Krisengebiet wohnt, von der Flutkatastrophe. „Wir hatten über Whatsapp Kontakt und es tat mir in der Seele weh, was ich da auf Bildern gesehen habe“, erklärte sie. Da ihre Schwester vom DRK eine Ausgabestelle für Bedürftige eingerichtet hat, entschloss sich die junge Frau kurzerhand dazu, ihr Auto mit Spendenvon Familie und Freunden vollzupacken und selber nach Rheinland-Pfalz zu liefern. Aus dieser ersten Idee wurde dann eine große Aktion: Daraufhin seien so viele Spenden zu ihr gebracht worden, dass die Menge schon bald nicht mehr ins Auto gepasst hätte.

Die Nachricht verbreitete sich immer weiter, sodass sich in einem Telefonat mit dem Ortsvorsteher das leerstehende Gebäude der ehemaligen Hauptschule als Sammelstelle anbot. Viele Bekannte hätten sich daraufhin bereit erklärt, als Helfer die Spenden in Empfang zu nehmen und für den Transport zu verpacken, so Susanne Brockmann, die erst kürzlich Mutter einer kleinen Tochter geworden ist. „Wir mussten am 17. Juli nach anderthalb Stunden die Reißleine ziehen, weil so viele Spenden zusammengekommen sind“, erklärte sie. Darunter auch nagelneue Kleidung und schon allein Hygieneprodukte im Wert von 3000 Euro.

Ankunft der Spenden in Bad Breisig.
Ankunft der Spenden in Bad Breisig. © Susanne Brockmann

Mit zwei 15-Tonnen-schweren Lkw seien die gesammelten Spendendann sofort zu der Ausgabestelle für Bedürftige nach Bad Breisig gebracht worden. Trotz der vielen Mühe betont Susanne Brockmann: „Die Arbeit hat sich jetzt schon gelohnt!“ Die Betroffenen der Hochwasser-Katastrophe erhalten dadurch noch mehr Hilfe und dem Vorbild der Siedlinghauser Sammelstelle folgen sogar noch weitere Orte: In Deifeld, Niedersfeld und sogar der Winterberger Dreifach-Turnhalle werden aktuell Spenden für die Flutopfer gesammelt.

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Sammelpunkt in der Schule

Am 6. August von 15 bis 18 Uhr und am 7. August von 9 bis 11 Uhr nehmen viele freiwillige Helfer in der ehemaligen Hauptschule in Siedlinghausen weitere Spenden entgegen, die mit einem Transporter zu den Hochwasser-Betroffenen nach Bad Breisig gebracht werden.

Nähere Informationen zu den benötigten Spenden gibt es auf der Facebook-Seite von Susanne Brockmann.

Die nächste Spenden-Aktion in Siedlinghausensoll am 6. und 7. August stattfinden: „Diesmal haben wir das Ganze besser durchgeplant“, berichtet die junge Mutter. In den Krisengebieten hat ihre Schwester Monika mehrere Listen erstellt, in die Bedürftige eintragen können, was genau sie dringend brauchen. Daher bitten die freiwilligen Helfer alle Spender, nicht einfach irgendwas, sondern nur die benötigten Dinge am besten schon vorsortiert bei den Sammelstellen abzugeben. So hat sich ein 7-jähriger Junge zum Beispiel Spielzeug-Autos gewünscht und dieser Wunsch konnte ihm auch erfüllt werden. Aktuell seien unter anderem Babynahrung, Hygieneartikel, Lebensmittel und Schulbedarf erwünscht.