Paderborn/Hochsauerlandkreis. Im HSK-Nachbarkreis Paderborn wurden fünf weitere Fälle der Corona-Eta-Variante nachgewiesen – auch bei schon vollständig Geimpften. Die Fakten:

Im Kreis Paderborn, in Nachbarschaft zumHochsauerlandkreis, sind sechs Fälle der Eta-Mutation (B.1.525) labordiagnostisch festgestellt worden. Wie berichtet, war bereits am Donnerstag bei einer 89-jährigen Patienten in einem Paderborner Krankenhaus die SARS-CoV-2-Variante nachgewiesen worden. Das Paderborner Kreisgesundheitsamt hat deshalb eine umfangreiche PCR-Diagnostik angeordnet. Vier weitere Personen im Krankenhaus sind am Freitag positiv auf die Coronavirusvariante getestet worden. Bei dem fünften Fall handelt es sich um eine enge Kontaktperson.

Eta-Variante steht unter Beobachtung

Im Hochsauerlandkreis selbst ist bislang allein die indische Delta-Mutation nachgewiesen worden. Zuletzt hatte das Gesundheitsamt im HSK fünf Fälle der Delta-Variante gemeldet.

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Die Eta-Variante ist erstmalig im Dezember 2020 in Angola nachgewiesen worden. Sie zählt zu jenen Coronavirus-Varianten, die laut Robert Koch-Institut (RKI) „unter Beobachtung stehen“. Zu dieser Kategorie werden Coronavirus-Varianten zugeordnet, „die Mutationen aufweisen, welche mit einer erhöhten Übertragbarkeit und/oder veränderter Immunantwort assoziiert ist“, so das RKI.

Das Paderborner Kreisgesundheitsamt hatte bereits am Donnerstag vorsorglich einen Aufnahmestopp sowie Entlassverbot auf der betroffenen Station verhängt und ein Besuchsverbot empfohlen. Die Hygienemaßnahmen sind verschärft worden, die PCR-Diagnostik geht weiter.

In Deutschland bislang rund 700 Eta-Fälle

Unter den positiv Getesteten befinden sich auch bereits vollständig Geimpfte. „Wir haben uns mit dem Robert Koch-Institut in Verbindung gesetzt, um mehr über die Variante zu erfahren und die erforderlichen Maßnahmen abzustimmen“, sagt der Krisenstabsleiter des Kreises Paderborn, Dr. André Brandt. Nach Auskunft des RKI sind deutschlandweit bislang rund 700 Fälle der Eta-Variante nachgewiesen worden.

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Infektionen nach Impfungen seien nicht ungewöhnlich, so das RKI. Grundsätzlich ist es möglich, sich auch nach einer Impfung zu infizieren. Hierbei spielt auch immer der Zeitpunkt der Infektion eine wichtige Rolle. Aber alle Impfstoffe haben eine gute Wirksamkeit. Das bedeutet, dass ein vollständig Geimpfter mit hoher Wahrscheinlichkeit bei Kontakt mit dem Erreger nicht erkrankt. Die Wirksamkeit der Impfstoffe und ihre Wirkung gegen Virusvarianten werden zudem kontinuierlich überprüft.

Suche nach der Herkunft des Eta-Erregers

Das Paderborner Kreisgesundheitsamt ist weiter weiter bemüht, in enger Abstimmung mit dem RKI den Weg des Erregers nachzuzeichnen und hat weitere Testungen angeordnet. Derzeit liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor, auf welchem Wege sich die 89-Jährige infiziert haben könnte.