Marsberg. Kein Schützenfest, dafür ein Open-Air-Festival in Marsberg. Die St.-Magnus Schützenbrüder und die Kösche Band Brings verbindet Freundschaft.
In der zweiten Saison kein Schützenfest, keine Schützenfestmusik, keine Konzerte. Nichts. Über Monate kein kulturelles Leben. Die Inszidenzzahlen sinken, gleichzeitig sind immer mehr Menschen teilweise oder vollständig geimpft. Das macht hoffnungsfroh und zuversichtlich. Nicht nur die Künstler atmen auf. Auch die St.-Magnus-Schützenbruderschaft Niedermarsberg. Sie müssen zwar wieder auf ihr Hochfest des Jahres verzichten. Aber sie haben sich ein besonderes Event für das zweite Wochenende im August ausgedacht: Partystimmung mit Kölschrock wird vier Abende und den dazu gehörenden Sonntag die Innenstadt in ein einziges Open-Air-Festival versetzten.
„Brings freuen sich schon“, sagt Daniel Schulte. Der 42-Jährige ist Schriftführer in der Schützenkompanie Bülberg und im Veranstaltungsausschuss der St.-Magnus-Bruderschaft. Er organisiert das Festival vor Ort. Die Kölsche Rockband Brings liefert die dazugehörigen Acts. An sechs Wochenende im Juli und August gehen sie auf große „Sommer im Garten“-Tour. Auftakt war auf Fronleichnam in Köln. Sie bringen gleich zehn Bands mit, darunter Kasalla, Klüngelköpp oder die Räuber. In neun Städten in NRW macht das Event Halt. In Düsseldorf, Monschau oder Neuss und in Marsberg.
Open Air auf dem Kirchplatz
Das Programm
Die Sommer im Garten-Tour versetzt die Innenstadt von Marsberg ab Donnerstag, 12. August, bis Sonntag, 15. August, in ein einziges Open-Air-Festival.Auf der Bühne auf dem Kirchplatz im Schatten der Propsteikirche spielen am Donnerstag ab 19.30 Uhr die Bands Klüngelköpp, Rabaue, Big Maggas und die Rhythmussportgruppe. Am Freitag gehört ab 19.30 Uhr die Bühne Brings. Am Samstag, ab 19.30 Uhr Kasalla. Am Sonntag, geht es bereits ab 12 Uhr los mit „Herrengedeck“ mit Volker Weininger, Martin Schopps und J.P. Weber, ab 19 Uhr gehört die Bühne den Räubern und den Swinging Funfares.Überlegungen laufen, ob vor dem Konzert die Sonntagsmesse ebenfalls auf den Kirchplatz verlegt wird. Ebenso, ob zum Frühschoppen von 10 Uhr bis 12 Uhr der Marsberger Musikverein und die beidenSpielmannszüge auftreten werden. Es wäre dann deren erster öffentlicher Auftritt seit Corona. Die Karten für Brings und Kasalla waren innerhalb von 40 Minuten ausverkauft. Für Donnerstag und Sonntag sind noch Karten zu haben.
Daniel Schulte ist mächtig stolz, dass der Bruderschaft dieser musikalische Coup gelungen ist. Und das war gar nicht schwer. Denn schon zweimal waren Brings in Marsberg. Beide Male ging es richtig ab in der Schützenhalle. Die fast 1500 Konzertbesucher kamen aus der ganzen Republik. Daniel Schulte: „Und auch Brings hat es bei uns gut gefallen.“ Auch deshalb, weil ein Verein dahinterstecke.
„Die haben gemerkt, mit wie viel Herzblut wir die Organisation übernommen haben, selbst überall mit angepackt haben, von der Einlasskontrolle bis hin zur Bewirtung. „Ein Teil der Band hat nach dem Konzert noch ausgiebig mit uns weitergefeiert.“ Der Bassist ist sogar noch mit nach Meerhof zum Eierbacken gefahren.
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Das war eher kein Zufall. Denn die Meerhoferin Steffi Müller ist im Management von Brings. Und so bleibt der Draht kurz zwischen den Marsberger Schützenbrüdern und der Kölner Band. Daniel Schulte war vor dem ersten Brings-Konzert auch schon selbst in Köln und hat persönlich den Kontakt aufgebaut. „Und so haben wir ganz schnell ja gesagt, als die Anfrage von Steffi kam, ob sie mit der Sommer-im-Garten-Tour auch bei uns gastieren können.
10 Kölsche Bands
“Obwohl, schränkt er ein: „Es war zu dem Zeitpunkt
Wenn dann noch alle mitmachen
Wieder kein Schützenfest. Ein herber Schlag nicht nur für die St. Magnus Schützenbrüder. Aber sie legen nicht die Hände in den Schoss, sondern lassen sich was einfallen. „Wir sind ja auch der größte Verein der Kernstadt“, sagt Daniel Schulte. Die Schützenbrüder nehmen das als „Verpflichtung der Stadt gegenüber, etwas zu machen“. Sie wollen mit der Ausrichtung des Sommer-im-Garten-Festivals für Aufbruchstimmung nach Monaten des Stillstandes in jedem Bereich des täglichen Lebens sorgen. Dafür ist das Festival aber auch wie geeignet. Und natürlich zieht es Besucher von auswärts an. Jeden Festival-Tag 400 Leute in der Stadt, die was erleben wollen. Das passt.Natürlich muss man nicht unbedingt ein Konzertticket haben, um die Kölsche Bands zu hören. Höchstens, wenn man sie auch sehen will. Die werden schon ordentlich Sound drauf haben, so dass man sie von überall in der Innenstadt hören wird können. Man wird nur die Fenster öffnen brauchen, sich in die Eisdiele, Cafes, Kneipen, Biergärten oder Restaurants zu setzten. Überall wird die Musik zu hören sein. Wirklich toll wäre es, wenn sich der Marsberger Musikverein und die Spielmannszüge noch dazu entschließen würden, das Frühschoppenkonzert am Sonntagmorgen zu spielen und wenn dann vorher noch der Gottesdienst draußen auf dem Kirchplatz abgehalten würde und dann noch die Einzelhändler oder andere Vereine und Gruppen sich irgendwie mit einbringen würden an dem ein oder anderen Festival-Tag. Das wäre ein echtes Zeichen für Zuversicht und Aufbruch.
noch früh im Jahr und die Inszidenz lag über 50.“ Aber der Ausblick auf den sommerlichen August, ein beherrschbares Infektionsrisiko und „endlich mal wieder der Bevölkerung einen Hauch von Normalität in Form einer kulturellen Veranstaltung anbieten zu können,“ hat die Magnus-Schützen vorangetrieben. „Wenn auch“, so schränkt er weiter ein, „es schon bei einigen Schützenbrüdern Überredungskunst bedurfte, ob man denn in das Wagnis, ein solches Festival coronakonform auszurichten, gehen sollte. “
Aber nicht umsonst ist der Oberst der Bruderschaft Michael Martin auch zugleich Leiter des städtischen Ordnungsamtes. Das Hygienekonzept steht. Das Festival findet auf dem Kirchplatz statt mit 400 Sitzplätzen an Bierzeltgarnituren. 30 freiwillige Helfer haben sich schon gemeldet. Flaschenbier wird am Platz serviert. Voraussetzung für die Besucher ist ein negativer Coronatest oder der Impfnachweis.