Hallenberg. Am 3. Juli feiert das Kinder- und Familienstück „Der gestiefelte Kater“ Premiere in Hallenberg. Das erwartet die Zuschauer.

Bärbel Kandziora, Regisseurin des Kinderstückes „Der gestiefelte Kater“, das die Freilichtbühne Hallenberg in diesem Sommer zeigt.
Bärbel Kandziora, Regisseurin des Kinderstückes „Der gestiefelte Kater“, das die Freilichtbühne Hallenberg in diesem Sommer zeigt. © Unbekannt | Jutta Klute/WP

Was hat ein „gestiefelter Kater“ mit Glück zu tun? Wer das wissen möchte, sollte sich mit der Freilichtbühne Hallenberg in diesem Sommer auf ein märchenhaftes Stück freuen. Inszeniert wird das Kinder- und Familienstück auch diesmal wieder von Bärbel Kandziora, die auch das Textbuch für die moderne „Märchenkomödie“ geschrieben hat. Ein bewährter Garant dafür, dass es viel Witz, lustige Ideen und eine fantasievolle Geschichte gibt.

Märchenkomödie

„Der gestiefelte Kater“ - da denkt man erstmal an die Gebrüder-Grimm. Doch Bärbel Kandziora erzählt, dass die Ursprungs-Geschichte aus der Feder des französischen Schriftstellers Charles Perrault stammt und hat beide als Grundlage für ihre Version genommen „Ich war erstaunt, dass viele gar nicht wissen, was in dem doch eigentlich sehr bekannten Märchen passiert“, erzählt die Regisseurin, die auch schon 2019 das Textbuch für die Peter-Pan-Aufführung geschrieben und sehr erfolgreich auf die Bühne gebracht hat.

Aufführungstermine

Die Premiere ist am Samstag, 3. Juli, 15.30 Uhr. Weitere Aufführungstermine: Sonntag, 4. Juli, 15.30 Uhr, Dienstag, 6. Juli, 9.30 Uhr, Samstag, 10. Juli, 15.30 Uhr, Dienstag, 13. Juli, 17 Uhr, Freitag, 16. Juli, 17 Uhr, Samstag, 17. Juli, 15.30 Uhr und am Sonntag, 18. Juli, 15.30 Uhr.Außerdem werden in dieser Saison gezeigt: Die Komödie „Charleys Tante“ (Premiere ist am 24. Juli, 15.30 Uhr) und das Musik-Theater „Die 3 von der Tankstelle“ (Premiere ist am Freitag, 20. August, 20 Uhr).Weitere Infos rund um die Freilichtbühne Hallenberg: www.freilichtbuehne-hallenberg.deKarten-Reservierungen sind in der Geschäftsstelle möglich (persönlich, per Fax, telefonisch oder als Onlinereservierung: (02984) 92 91 90; Telefax: (02984) 92 91 92; E-Mail an: info@freilichtbuehne-hallenberg.de

Der Hans und das Glück

Ein schönes Paar: Prinzessin Rosa (Sophia Nebert) und Hans (Til Althaus)?
Ein schönes Paar: Prinzessin Rosa (Sophia Nebert) und Hans (Til Althaus)? © Unbekannt | Jutta Klute/WP

Die Grundgeschichte ist schnell erzählt. Die Freilichtbühne schreibt: Es war einmal der junge Müllerssohn Hans. Grade fragt er sich enttäuscht, warum sein Vater ihm nur einen strubbligen Kater vererbt, alldieweil seine Brüder die stolze Mühle und den guten Esel bekommen, als er plötzlich eine Stimme hört: Schenk mir ein paar Stiefel! Der Müllers-Bursche schaut sich um und kann seinen Augen kaum trauen, denn es ist wahrhaftig sein Kater, der zu ihm spricht! „Ich will dir zu Glück verhelfen!“ ruft das Tier. Und so kommt es, dass der wundersame Kater seine Hinterpfoten in ein Paar Stiefel zwängt, auf zwei Beinen durch die Welt stolziert und mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein dem erstaunten Hans den Weg zum Glück zeigt.

Fantastische Figuren

Bärbel Kandziora greift einzelne Figuren aus der Geschichte, arbeitet die Charaktere heraus und setzt sie witzig in Szene. Die Rebhühner zum Beispiel. Sie tauchen auch im Ursprungsmärchen auf, sind Leibspeise des Königs. In Hallenberg schwirren sie in fantasievollem Gewand über die Naturbühne und bekommen sogar einen eigenen Rap-Song.

Mit viel Fantasie herausgearbeitet hat Bärbel Kandziora auch die Figur des aufgedrehten Königs, in dessen Rolle Ulrich Cappel schlüpft. Ebenfalls eine recht skurrile Gestalt: Der Zeremonienmeister, der sich immer um Contenance bemüht, den aber schon eine Spinne komplett aus der Fassung bringt. „Entstanden ist eine wahnsinnig flotte Handlung“, freut die langjährige Kinderstück-Regisseurin. Viel Schwung und Leben in das Stück bringt zusätzlich die Musik von Stefan Wurz.

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Weniger Schauspieler als sonst

Witzig und aufgeregt: Die Rebhühner in Aktion.
Witzig und aufgeregt: Die Rebhühner in Aktion. © Jutta Klute | Jutta Klute

Eine der Hauptfiguren ist natürlich der gestiefelte Kater. Er wird gespielt von Mia Mütze, die bereits als Pippi, als Zwerg und als verlorenes Kind bei Peter Pan Bühnenerfahrung gesammelt hat. Der 16-jährigen Gymnasiastin gefällt an der Kater-Figur, dass der Kater so selbstbewusst ist und genau weiß, wie er die anderen dazu kriegt, das zu tun, was er möchte. Ein weiterer Hauptdarsteller ist Til Althaus, der in die Rolle des etwas einfältigen Hans schlüpft. Der 18-Jährige hat ebenfalls schon bei früheren Aufführungen mitgespielt, war der Tommy bei Pippi Langstrumpf oder der John bei Peter Pan. Er erzählt, dass durch die wenigen Spieler, die diesmal nur mitspielen können, sehr viel mehr von den einzelnen Schauspielern gefordert werde.

Reduzierte Schauspieler-Zahl

Bärbel Kandziora berichtet, dass wegen der Corona-Pandemie die Zahl der Mitspieler auf rund ein Drittel reduziert worden ist. Auch die Probenzeit ist diesmal für alle ganz anders als sonst. Lange gab es nur Zweier- oder Online-Proben. Erst jetzt, wo es in die heiße Phase vor der Premiere geht, wird auf der Freilichtbühne geprobt. Eine Situation, die natürlich alle vor Herausforderungen stellt.

Auch mit Blick auf die Corona-Pandemie sieht Bärbel Kandziora einen aktuellen Bezug zum Stück: „Menschen, die mit dem Leben und ihrer Situation hadern, kann es Mut machen, darauf zu vertrauen, dass man trotzdem seinem Glück begegnen kann. Man muss die Augen aufmachen und muss es zulassen. Das Glück hat ganz viele Aspekte.“

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